Hab ich immer gemeint. Und mich seit 28 Jahren stolz zu den Letzteren gezählt. Kürzlich, nach einer Diskussion mit meiner Frau, haben wir abgemacht, dass sich in diesen 28 Jahren nicht wirklich etwas geändert hat, und wir das Ausgeben von Geld für Fussballbildchen grundsätzlich ziemlich doof finden. Einen Tag später lag das Heft bei uns zu Hause. Keine Ahnung, wie es dazu gekommen ist … Aber irgendwie hat es doch was. Das Sammeln und Tauschen meine ich. Jedesmal diese panisch-freudige Erregung beim Aufreissen eines neuen Päckchens, ob denn nun auch der Vonlanthen da drin ist oder Barnetta… Und falls man diese Köpfe doppelt hat, dann fängt das superwitzige und natürlich überaus beziehungsfördernde Tauschen an. „Ich geb dir meinen Doppel-Barnetta für deinen Doppel-Frei. Oder einen meiner Vonlanthen für sieben deiner Ballacks.“ Wie auch immer eben der Wert eines Spielers gerade eingeschätzt wird, was nicht selten natürlich auch mit persönlichen Vorlieben zu tun hat. Wobei das jetzt nur ein Beispiel war. Nicht, dass man mir jetzt irgendwie eine Deutschland-Antipathie anhängen würde. Wie kann ich auch, wenn ich immer wieder soviel Zeit in Deutschland verbringe und denen immer mal wieder erzähle, dass ich eigentlich ein insgeheim ein Fan der Deutschen Fussball-Nati bin. Spätestens bei dieser Aussage habe ich wahrscheinlich die Hälfte der Schweizer Leser verloren. Auf jeden Fall: Unglaublich, was für eine Dynamik in diesen Tauschbildchen steckt. Wer hat die Tausch-Idee eigentlich als erster entwickelt, patentiert und bis ins 3. Jahrtausend erfolgreich angewendet? Die Bibel sagt in Heskiel, Kapitel 36, Vers 26: „Ich gebe euch ein neues Herz und einen neuen Geist. Ich nehme das versteinerte Herz aus eurer Brust und schenke euch ein Herz, das lebt.“ Gott hatte diesen Tausch-Rausch eingeführt, in dem er das Angebot machte: „Gib mir dein altes Herz und ich geb dir ein neues, das wirklich lebt!“ Und wer das erlebt hat, weiss, dass Panini-Emotionen dagegen nur ein seichter Abklatsch sind! Uns fehlen übrigens nur noch elf…
Datum: 17.05.2008
Autor: Andreas Boppart
Quelle: Jesus.ch
