Déborah Rosenkranz

Auch andern zum Erfolg verhelfen

Als singende Stewardess wurde Déborah Rosenkranz bekannt. Was niemand ahnt: Die fröhliche Frau hat einen Leidensweg hinter sich, den viele junge Frauen durchmachen. Magersucht.
Déborah Rosenkranz

Die 25-jährige Déborah Rosenkranz möchte Menschen auf ihrem Weg berühren und die Welt um sich herum positiv verändern. Das ist für sie Erfolg und dafür möchte sie ihre Begabungen nutzen. Das war nicht immer so. Früher suchte sie Erfolg bei den Männern. Sie war zwar in einem christlichen Elternhaus aufgewachsen, doch irgendwann reizte es sie mehr, anders zu leben. Sie wollte ihre Jugend mit Discos, Alkohol und endlosen Partys geniessen.

Eigentlich lag es nur daran, dass sie nach Bestätigung von Männern suchte. "Als Kind war ich eher dick und wurde nicht als Frau beachtet, eher als der Fussballkumpel", sagt Déborah. Und damit tat sie sich sehr schwer.

Hungern bis die Haare ausfallen

Da fing sie an, Gewicht zu verlieren, um Aufmerksamkeit von Männern zu erlangen. Was ihr dadurch auch gelang. "Damals realisierte ich aber nicht, dass ich Aufmerksamkeit für ein paar Tage bekam, wegen meinem Aussehen, nicht wegen der Person, die ich bin", sinniert sie heute darüber. Doch zu jener Zeit war es ihr egal und sie verlor sich ganz darin, Kalorien zu zählen und krankhaft abzunehmen. Die Haare fielen ihr aus, sie war ständig müde und aggressiv. "Nachts weinte ich und tagsüber lächelte ich lügend der Welt vor, wie toll es mir geht."

Es war ein furchtbarer Kreislauf und die ständigen Schmerzen, wenn sie doch mal etwas mehr, das heisst einen ganzen Apfel, gegessen hatte, waren unerträglich. Als dann Déborahs Nervensystem nicht mehr funktionierte und sie das Gefühl im linken Bein verlor, "da begann ich mir dann doch Gedanken zu machen, ob ich zu weit gegangen war."

Der Schrei zu Gott

Wie kam sie da raus? Nachdem sie eines Nachts um zwei Uhr ihre Eltern weinen und für sie beten hörte, war sie erschüttert. "Ich schrie zu Gott. Und in seiner grossen Gnade nahm er sich meiner an. Er veränderte mich komplett."

Sie nahm sich fest vor, langsam wieder essen zu lernen. "Am nächsten Morgen teilte ich den Eltern das mit und sie waren unendlich geduldig!" - War das ein persönlicher Sieg? Ganz sicher, sagt Déborah. "Heute denke ich: Wie blöd warst du, so viel schöne Zeit in deiner Jugend dieser überflüssigen Krankheit zu widmen!"

Mit Musikstars auf Tour

Déborah Rosenkranz ist beides: Flugbegleiterin und Sängerin. Bekannt wurde sie, als sie begann, den Passagieren während des Fluges Gospels vorzusingen. "Ich animierte die Leute, mitzusingen; das gab eine gute Atmosphäre." So etwas spricht sich schnell herum und bald baten sie die Fluggäste schon beim Einsteigen: "Hallo Stewadess, singen Sie uns wieder ein Lied?"

Das Fernsehen wurde auf sie aufmerksam. Sie lernte einen Musikproduzenten kennen, der ihr einen Plattenvertrag anbot. Doch als es um die Auswahl der Lieder ging, erlebte die junge Frau eine herbe Enttäuschung. Sie unterschrieb den Vertrag schliesslich nicht, "weil man nicht wollte, dass ich meinen Glauben erwähne." Damit schien das Ende ihrer Karriere besiegelt, die ja gerade erst begonnen hatte.

"Doch dann nahm Gott das Ruder in die Hand und siehe da, plötzlich hatte ich mehr Auftritte denn je, eine Single in der Hand, tourte mit Justin Timberlake und Beyoncé, hatte mehr TV-Aufzeichnungen als vorher und stehe nun im Studio, um an meinem Album zu arbeiten", erzählt sie. Im April war sie auf Tour mit den Backstreet Boys und im Juni wird ihre CD erscheinen.

Gott lässt mich nicht fallen

Wie hilft ihr der Glaube heute bei Sieg und Niederlagen? "Gerade im Musikbusiness lebt man ständig zwischen Sieg und Niederlage. Es kann sich jede Sekunde ändern. Würde ich darauf schauen, wäre ich schon lange ein seelisches Wrack", sagt sie. Doch weil sie wisse, weshalb und für wen sie all das tue, verzweifle sie nicht an Misserfolgen. "Denn ich weiss, dass Gott mich nicht fallen lassen wird. Ich sehe all das, was ich erleben darf, als grosses Geschenk an."

Déborah hat auch Pläne für die Zukunft: "Ich möchte mit meinem Erfolg zum Erfolg anderer beitragen und langfristig ein Heim für essgestörte Mädchen aufbauen. Dies mag noch ein paar Jahre gehen, doch träume ich heute schon davon."

Datum: 07.06.2008
Autor: Fritz Herrli
Quelle: 4telstunde für Jesus

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