Fussballfieber

Karten

„Immer wieder hat es mich gepackt – das Fussballfieber“. erzählt Gerhard Mudersbach. „Bei vier Weltmeisterschaften war ich dabei. War mittendrin, fieberte mit, wenn sich unsere Mannschaft unten auf dem Rasen heisse Schlachten lieferte. Sogar am Tag, als unser fünftes Kind geboren wurde, hielt mich nichts zurück. Fussball war mir wichtiger! Meine Frau macht das schon allein – so dachte ich! Schliesslich war Fussball mein Leben. Dafür würde ich alles geben. Ich wollte gewinnen – „mit“gewinnen! Doch ich verlor, ohne es zu merken. Einige Male zeigte mir Gott die „Karte“. „Kehre um“, sagte er. Doch ich wollte nicht. Zu stark war das Fussballfieber.

Erste Verwarnung!

Das war auf dem Flug nach Mexiko zur WM. Über Neufundland riss ein Gewittersturm unsere Maschine urplötzlich in die Tiefe. Jeder dachte an Absturz. Wie durch ein Wunder landete unser Flugzeug sicher. „Alles noch mal gut gegangen“, dachte ich. Rückwirkend betrachtet: Es war Gottes erste Verwarnung zur Umkehr! Ich reagierte nicht.

Gelbe Karte

Innerhalb eines halben Jahres stand ich zweimal am offenen Grab. Meine lieben Eltern starben nacheinander. Wie von fern hörte ich die besorgte Stimme meiner Mutter: „Junge, willst Du nicht umkehren und zu Jesus kommen? – Übergib Ihm dein Leben! – Du bist ohne Ihn rettungslos verloren!“ Ich weinte am Grab. Ich wusste, wie fern mir Gott stand, und wie sehnte ich mich nach innerem Frieden. Doch mein Leben war Fussball.

Rote Karte

Gottes dritter und letzter Ruf. Ich wurde todkrank. Aufenthalt im Krankenhaus. Schwere Entzündungen im ganzen Körper, hiess es. Mein Leben stand auf der Kippe. Besuch von Fussballfreunden? Denkste! Es liess sich keiner blicken. Aber Gottes Wirken war um so mehr zu spüren. Er schickte Christen an mein Krankenbett. Gott setzte alle Hebel in Bewegung, um mir deutlich zumachen: Junge, du bist verloren! In meinem Innern tobte jetzt ein unheimlicher Kampf. Ich wollte doch immer gewinnen und musste mir jetzt eingestehen: „Du hast verloren – du bist verloren!“ Das Fussballfieber legte sich, als ich an die Ewigkeit dachte. Wo werde ich nach dem Sterben sein? „Wenn ich nur wieder gesund werde, dann ...“ Und ich wurde gesund. Nicht nur das – Ich wurde Christ. Diese längst fällige Entscheidung hat mein Leben völlig verändert. Das war’s, was ich brauchte. Genau das!

Viele entscheidende Tore habe ich bejubelt. Doch das wichtigste schoss ich an jenem Tag selbst, als ich mich für Jesus Christus entschied und er in mein Leben kam – mich in Seine Mannschaft holte. Für Ihn zu leben ist nun mein Lebensinhalt.

Datum: 17.05.2005
Autor: Gerhard Mudersbach
Quelle: Verteilschrift "Fussballfieber"

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