Wynton Rufer: "Ich gebe nicht auf"

Super-Kicker Rufer will es den Neuseeländern zeigen.
Wynton Rufer mit Frau Lisa und den Söhnen Joshua und Caleb.
Star im Schweizer Fussball 1988: Wynton Rufer schiesst ein Tor für GC.

Wynton Rufer, einst Star-Fussballer in der Schweiz und in Europa, ist am Ende der Welt ein einsamer Rufer. Er will den neuseeländischen Fussball auf Vordermann bringen - kommt aber mit dem Verband nicht klar. Doch der Christ gibt nicht auf.

Wynton Rufer (44-jährig, Ex-Werder Bremen, Ex-GC, Ex-FCZ) ist nicht zufrieden. Der Neuseeland-Schweizer ging nach seiner Karriere in die Heimat zurück, um den "Down under, from down under"-Nachwuchs aufzubauen. Das begann gut. An der U17-WM im eigenen Land schrie Rufer die "Kiwi-Küken" nach vorn: Rang 5.

Doch dann hatten Rufer und der neuseeländische Fussballverband das Heu nicht mehr auf der gleichen Bühne. Es werde politisiert statt gearbeitet, kritisiert Rufer. Neuseeland rutschte in der Weltrangliste von Rang 60 auf 130 ab. Leider, so Rufer, habe der Fussball in Neuseeland keinen so hohen Stellenwert. Vor ein paar Wochen wurde Wynton Rufer bei der nationalen Sportlergala in die "Hall of fame" aufgenommen worden. Als erster Fussballer überhaupt. Rugby sei da höher im Kurs.

Unterwegs mit Pelé

Aber aufgeben ist seine Sache nicht. Noch im letzten Jahrtausend eröffnete er eine Fussballschule für Jugendliche. "Bereits der eine und andere schaffte später den Sprung ins Ausland." Rufer ist auch seit acht Jahren für den Weltfussballverband Fifa unterwegs. Dort sind verschiedene Ex-Weltfussballer wie Pelé, Platini, Weah, Charlton oder Beckenbauer aktiv. Für die Fifa ist Rufer drei Monate im Jahr unterwegs, auch als Fussballbotschafter in Ozeanien. 70 Nationen habe er bisher besucht. Jetzt fährt Rufer mit zwei Nachwuchsteams aus seiner Schule nach Deutschland. Parallel zur WM werden dort Fussballturniere für Jugendliche durchgeführt.

Rufer wie Moses

1996 habe er einen Traum gehabt: "Gott sagte mir, dass ich in Neuseeland mit Fussball und Jugendlichen arbeiten soll. Dass ich Menschen durch den Sport erreichen könne." Denn nur wenige Menschen besuchen Gottesdienste. "Aber mit dem Sport erreicht man 90 Prozent der Menschen. " Die Kirchenleute seien jedoch nicht so leicht zu überzeugen, bedauert Wynton Rufer. Den Vergleich mit dem biblischen Moses lässt er gelten: 40 Jahre harrte Moses in der Wüste aus, ehe er sein Volk befreite. Rufer denkt auch an Josef, den israelitischen Stammvater. Dieser landete unschuldig im Gefängnis, wo er fast versauerte. Dann wurde er plötzlich die Nummer zwei in Ägypten und verhinderte eine gigantische Hungerkatastrophe.

Rufer selbst entdeckte den christlichen Glauben im Schweizer Militär. Durch einen Soldaten der Heilsarmee. "Wir hätten enorme Möglichkeiten. Aber es ist nicht einfach. Das liest man schon in der Bibel. Wer Jesus nachfolgt, muss das Kreuz auf sich nehmen. Hier in Neuseeland habe ich Geduld gelernt. Ich gebe nicht auf." Sein Glaube gibt ihm Halt und Kraft, diese schwierige Zeit durchzustehen.

Wynton "Kiwi" Rufer
Seine beste Zeit als Fussballer hatte er bei Werder Bremen. Von 1989 bis 1995 erzielte er in 160 Bundesligaspielen 55 Tore. 1991 und 1994 gewann er den DFB-Pokal. 1993 die Deutsche Meisterschaft. 1992 gewann er den Europapokal der Pokalsieger - im Final schoss er ein Tor. Für Neuseeland bestritt er 39 Länderspiele. Er führte seine Nation zur bisher einzigen WM-Teilnahme 1982 in Spanien. Weitere Stationen von Rufer waren: FC Zürich, FC Aarau, GC, 1. FC Kaiserslautern, Norwich City (England), JEF United (Japan) und Kingz (Neuseeland), wo er später auch Trainer war. Rufer wurde 1989, 1990 und 1992 Ozeaniens Fussballer des Jahres. Er ist seit 20 Jahren mit Lisa verheiratet. Sie haben zwei Söhne, Joshua und Caleb.

Datum: 10.05.2006
Quelle: 4telstunde für Jesus

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