Gestern stellte die bekannte Märchenerzählerin Trudi Gerster in Basel ihre neue Doppel-CD mit dem Titel "Trudi Gerster verzellt Gschichte us de Bible" vor. Trudi Gerster lässt unter anderem die alttestamentliche Schöpfungsgeschichte, die Erzählungen von Adam und Eva, von der Arche Noah, von Abraham oder von Josef in Ägypten wieder aufleben. Aus dem Neuen Testament kann man neben der Weihnachtsgeschichte die Gleichnisse vom verlorenen Sohn und vom barmherzigen Samariter hören. Für alle, die Trudi Gersters Erzählkunst kennen, versteht sich von selbst, dass man mitten in die Geschehnisse hineingenommen wird und die biblischen Gestalten – samt der zischenden Schlange im Paradies und den in die Arche hineintrottenden Tieren – vor dem inneren Auge sieht. Der Märchenerzählerin war wichtig: Adam und Eva sollten nicht mit Hänsel und Gretel verwechselt werden. Der verlorene Sohn nicht mit dem tapferen Schneiderlein. Der Unterschied zwischen Märchen und biblischen Geschichten solle deutlich gemacht werden. Denn Märchen erzählen vom Zusammenleben von Menschen, so die Erzählkünstlerin. Biblische Geschichten erzählen aber vom Zusammenleben der Menschen mit Gott. Aus diesem Grund wünschte sich Trudi Gerster, dass die neuen Bibelgeschichten auf CD nicht bei dem Verlag erscheinen sollten, der ihre Märchen-CDs herausbringt, sondern dass die Basler Bibelgesellschaft als Herausgeberin auftritt. Trudi Gersters Sohn, Andreas Jenny, hat die Bibelgeschichten in einem 32-seitigen Beiheft mit eigenen Bildern illustriert und gemeinsam mit seiner Frau Verena Jenny und in Zusammenarbeit mit Christoph Mächler musikalisch eingebettet. Eigentlich ist auch die 87-jährige Geschichtenerzählerin längst zur Geschichte geworden. Generationen sind mit ihrem Ostschweizerdialekt auf Hörspielkassette oder CD aufgewachsen. Bis heute führt sie ihre Tätigkeit als Märchenerzählerin live, im Radio und auf Tonträgern weiter.
Datum: 27.03.2007Unterschied deutlich gemacht
Seit Generationen bekannt
