Siamak Shahneshin

Ein Jules Verne unserer Zeit

Professor Siamak G. Shahneshin wurde im Iran zum Tod verurteilt. Er floh nach Europa, wo er Christus fand und von unheilbarem Krebs geheilt wurde. Heute ist er ein international renommierter Architekt, ökologischer Visionär und urbaner Landschaftsdesigner.
Professor Siamak G. Shahneshin

Siamak Shahneshin ist als Architekt, Landschaftsplaner und Hochschul-Dozent auf verschiedenen Kontinenten aktiv. Er wurde schon ein «Jules Verne unserer Zeit» genannt. Mit seinem Kollegen Lui Galati leitet er das interdisziplinäre Büro Shagal|iodaa für Design, Architektur und Kunst in Zürich. 

Prophet des Gesundschrumpfens

Gegenüber der Zeitschrift Neues Leben begründete Shahneshin seine Überzeugung, dass der Welt nur ein «Gesundschrumpfen» hilft. Zwar sei schon lange auf die Grenzen des Wachstums hingewiesen worden. «Das Problem ist aber, dass das immer noch nicht zu einem wirklichen Wandel geführt hat», bilanziert Shahneshin. «In vielerlei Hinsicht sehen wir das Gegenteil. Wir haben eine riesige kulturelle Blase geschaffen, die unser ganzes Leben in Mitleidenschaft zieht, in der es immer nur um die Extra-, Mega-, und XXL-Haltung geht. ...».
 
Unsere Herausforderung heute sei, «Luft aus der Blase zu nehmen, bevor sie platzt.» Dies praktiziert der renommierte Wissenschafter persönlich: «Ich habe eine gebrauchte Armbanduhr für ein paar Franken und habe mich zum Beispiel entschlossen, aufs Auto zu verzichten – und vermisse nichts. Wozu brauchen wir das ganze Zeug?» – «Wir sollten aufhören, immer mehr zu wollen.»

Technik zur Rettung der Welt

Shahneshin hat allerdings nichts gegen gute Technik: «Wir nutzen die besten Umwelttechnologien, die wir kriegen können, für nachhaltige Projekte. Zum Beispiel haben wir ein neues superdünnes Solarpanel entwickelt, dass man wie ein Zelt verwenden kann und es im Namen der UNESCO patentieren lassen, um damit Lebensbedingungen von Kindern zu verbessern. Oder ganz simpel: Wir lassen unsere Visitenkarten mit Windkraft aus Abfallpapier herstellen und bedrucken sie mit rein pflanzlicher Farbe. Hi-Tech und Ökologie sind kein Widerspruch ... Es fängt beim persönlichen Lebensstil und bei unserer Einstellung an.»

Ein neuer Lebensstil

Doch wie kann man die Leute für einem andern Lebensstil gewinnen? Shahneshin: «Man kann bewusst anders leben. Und es geht auch um Aufklärung und Bildung, von der Familie und vom Kindergarten an. Mein kleiner Sohn deutete mit drei Jahren auf ein Papiertaschentuch und fragte mich: «Was ist das, Daddy?» Und gab dann selbst zur Antwort: «Das ist ein Baum!» ... Wenn wir unterwegs sind betet der Junge auf seinem Sitz für die Natur, die er sieht, für Gletscher, Wälder, Tiere. Das berührt mich – er begreift wichtige Zusammenhänge. 

Zwei Mal zum Tod verurteilt ...

Der Professor begründet: «Auch in der Bibel geht es primär um eine Haltung, und um positive Ethik. Die Haltung der Bibel basiert auf Erlösung, das ist die gute Nachricht für die ganze Welt. Und es geht darum, das auch zu leben.
 
Siamak Shahneshin kommt ursprünglich aus der muslimischen Kultur des Iran. In der islamischen Revolution verlor seine Familie alles. Siamak engagierte sich politisch, druckte illegale Zeitungen, die ich nachts verteilte, wurde verfolgt, war fünfmal im Gefängnis und wurde zweimal zum Tode verurteilt. Dann floh er auf dem Landweg aus dem Iran nach Europa.

Einer nahm sich Zeit

In Turin arbeitete er als Freiwilliger in einer Einrichtung mit, die von einem katholischen Priester geleitet wurde. Dieser überzeugte ihn durch sein glaubwürdiges christliches Leben. Er nahm sich Zeit für die Menschen. Kurz: Er hat die Liebe Jesu ausgestrahlt. Tag für Tag, Monat für Monat. «Er hat nicht versucht, mich zu bekehren, aber ich bin dadurch zum Glauben an Christus gekommen.» Später arbeitete Siamak in London, wo er erkrankte und die medizinische Diagnose, «unheilbar an Krebs erkrankt» erhielt. Das Ärzteteam gab ihm noch drei Wochen zu leben.

Darauf betete ein christlicher Freund mit ihm. «In der folgenden Nacht hatte ich weiterhin grosse Schmerzen, aber danach waren sie weg», erinnert er sich. Die Ärzte konnten es kaum glauben. Sie machten ihre Tests – und konnten nichts Auffälliges mehr finden! «Ich habe danach mit dem behandelnden Arzt Kontakt gehalten – auch er ist schliesslich zum Glauben gekommen!»

Globaler tätiger Architekt

Heute ist Siamak G. Shahneshin ein mehrfach ausgezeichneter ökologisch orientierter Architekt und urbaner Landschaftsplaner mit Projekten rund um die Welt. Er lehrt an verschiedenen Hochschulen im Bereich Stadtplanung, ökologische Landschaftsarchitektur und nachhaltige Architektur. Er ist ausserdem einer der Direktoren des Interdisziplinären Büros für Design, Architektur und Kunst SHAGAL/iodaa in Zürich.

Gemeinsam mit seinem Partner Lui Galati hat er die Shahneshin-Stiftung ins Leben gerufen, ein internationales Netzwerk mit dem Ziel, nachhaltiges Denken und Design zu fördern und Impulse für eine bessere Zukunft zu geben. Unter anderem vergibt die Stiftung den «Shrinkage Award».

Beide glauben, dass expansionistisches Wachstum in verschiedensten Bereichen – ökologisch und ökonomisch – immer mehr Probleme verursacht. Als Antwort haben Sie das Konzept der «Shrinkage»-Kultur eingeführt, das für nachhaltige Problemlösungen, ökologisches Design und einen sparsamen Umgang mit den vorhandenen Ressourcen steht.
 

Datum: 21.09.2011
Autor: Fritz Imhof
Quelle: Neues Leben

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