Rap-Band O'Bros

«Individualismus ist auch eine Chance»

Die Gebrüder Maxi und Alex, die als deutsche HipHop-Gruppe «O'Bros» bekannt sind, verbinden modernen HipHop mit der christlichen Message. Im Alter von sechs Jahren schrieben sie die ersten Songs. «Unsere Vision ist: Gott ehren und die Christen ermutigen.» Tatsächlich finden viele Jugendliche neue Hoffnung.
O'Bros im Musikvideo «Wohin sonst»
Die Brüder Maxi und Alex

«Nach meinem Abi war ich ein halbes Jahr in Israel», erinnert sich Alex von O'Bros im Gespräch mit Livenet. «In Jerusalem hatte ich die Inspiration für das Lied 'Bekenntnis' aus dem Album 'Exodus'. Für mich war der geistige Kampf greifbar. Jerusalem ist mehr als eine Metapher. Ich hatte immer das Gefühl, dass es ein geistliches Schlachtfeld ist. Liebe gegen Hass, Vergebung gegen Bitterkeit. 'Bekenntnis' ist eine Hymne an die Liebe.»

Ein weiterer Song, der typisch für die Gruppe ist, heisst «Chvrchies». «Er ist ganz anderes als 'Bekenntnis'». Er beinhaltet das Lebensgefühl, das wir ausstrahlen wollen: Glauben und moderne Jugendkultur. Es ist ein junges, modernes Lied. Das Stück wird viel gehört, auch auf Jugendfreizeiten.»

Glaube schon früh ein Thema

O'Bros sind zwei leibliche Brüder, Maxi (22) und Alex (20). «In unserem Leben war der Glaube schon früh ein Thema. Mit sechs Jahren schrieben wir die ersten Songs über den Glauben, ohne angeleitet zu werden. Wir wuchsen christlich auf, unser Vater war Lobpreisleiter. Sehr früh entdeckte er unser Talent», berichtet Alex.

Die beiden schrieben stets nebenbei Songs. 2015 wurde das erste Album «R.A.P. – Radikal anders predigen» veröffentlicht. Das Geld, das für den Führerschein geplant war, investierten sie dafür. Es sei für den damaligen Stand ein recht professionelles Studio-Album gewesen, so Alex weiter.

2017 folgte das Album «Exodus». Das Lied «Exodus» sei in einer persönlichen Krise entstanden. Es sei zugleich der «Ausgang» aus der eigenen, schweren Zeit gewesen.

Menschen finden neue Hoffnung

Inzwischen ist die Gruppe jedes Wochenende unterwegs. «Ich (Alex) mache es inzwischen Vollzeit. Mein Bruder studiert Zahnmedizin, ich pausiere. Wir machen alles 100 Prozent selbst, auch die Beats, was bei Rappern nicht immer so ist. Aber wir sind in erster Linie Musiker, erst dann Rapper.»

Die Vision sei, Gott zu ehren und Christen zu ermutigen, das Beste zu geben. «Wir versuchen uns nicht als Stars zu inszenieren, sondern authentisch zu sein. Viele Jugendliche können sich mit uns identifizieren. Sehr oft hören wir von Mädels, die sich ritzten oder sich das Leben nehmen wollten und die durch die Songs Sinn und Hoffnung fanden. Christen schreiben uns ebenfalls, sie hätten ihre Leidenschaft für den Glauben wiedergefunden.»

«Du bist geliebt!»

Diese Veränderungen würden nicht durch sie entstehen. «Es geschieht nicht durch uns, sondern wir sind Gottes Sprachrohr.» O'Bros ermutigen Christen, den Glauben offen und stolz zu leben. «Vielen jungen Menschen fällt es schwer, den Glauben vor ihren Freunden zu bekennen. Wir sind ganz offen und selbstbewusst und sagen: 'Wir glauben an Jesus.' Wir ermutigen die jungen Menschen, in diesem Punkt gleichzuziehen. Manche zeigen unsere Songs ihren Klassenkammeraden.» Die würden die Songs cool finden, auch wenn sie mit dem Glauben noch nichts am Hut haben. «Wir wollen da eine neue Dynamik schaffen, ein neues Selbstbewusstsein.»

«Individualismus ist auch eine Chance»

«Wir leben im Zeitalter des Individualismus und da ist es auch eine Chance, dazu zu stehen, was man selbst glaubt», ist Alex überzeugt «Hierbei wollen wir Pioniere sein. Wir wollen diese Generation von Christen prägen!»

Er glaube, dass sich die Menschheit weg vom Kollektiven zum Individuellen bewegt. «Das hat sicher viele Nachteile. Überall hört man heute 'Be Yourself', du musst nicht alles tun, um anderen zu gefallen. Bekennende Christen sind eine Minderheit. Aber es ist die Chance zu bekennen: 'Wir sind Christen und wir stehen dazu.' Individualismus ist nicht nur schlecht. Genauso wie es relativ normal ist, sich zu 'outen' ist es auch eine Chance, vor den Freunden zu sagen: 'Ich glaube an Jesus'.»

 

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Datum: 26.11.2018
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

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