"Islamische Fundamentalisten sind keine echten Muslime"

Rom. „Wer Terroristen verteidigt, darf sich nicht Muslim nennen.“ Das behauptet einer der grössten Vertreter des Islams für den Dialog mit dem Christentum.

"Osama Bin Laden und die Fundamentalisten, welche Terrorismus praktizieren, sind keine echten Muslime. Sie manipulieren den Koran für politische Zwecke. Sie manipulieren die Religion und repräsentieren die Gläubigen des Islam nicht", so Dr. Muhammed Sammak.

Er ist der Generalsekretär der Nationalen Kommission für den islamisch-christlichen Dialog im Libanon und sprach auf dem vom Päpstlichen Institut für arabische und islamische Studien (PISAI) organisierten Kongress über die Position der "Muslimischen Welt nach dem 11. September".

Das PISAI wurde 1926 gegründet und sein Hauptsitz befindet sich derzeit in Rom. Ziel ist die Spezialisierung in arabischer Sprache und Literatur und des islamischen Glaubens. Der Kongress stand unter der Schirmherrschaft der amerikanischen Bradley Foundation http://www.bradleyfdn.org.

"Das grausame Verbrechen des 11. September wurde von vielen islamischen Führern als ungerechtfertigter Terrorismus verurteilt. Sie haben es es als unmenschlich definiert und gegen den Islam gerichtet. Deshalb glaube ich, dass die amerikanische Einstellung zum Islam revidiert werden muss", so der libanesische Professor.

Dr. Sammak erklärte auch, dass "unmittelbar nach dem 11. September die USA verschiedene islamische Länder aufgefordert haben, jene Koranschulen zu schliessen, wo Die Doktrin des "Heiligen Kriegs" gelehrt wird. Pakistan gehorchte. In Somalia waren die Warlords zwar einverstanden, aber es geschah nichts. Der Sudan versuchte, gute Beziehungen zu den USA aufrecht zu erhalten, doch jene Schulen wurden nicht geschlossen. In Ägypten lehnte der Kultusminister die Forderung der USA ab, weil dies die Souveränität und religiöse Tradition des Landes in Gefahr bringe".

Die angeblich nicht vorhandene Trennung zwischen Staat und Religion in islamischen Ländern ist laut Sammak eine Simplifizierung. Der echte Islam gründet auf Brüderlichkeit, Achtung der Menschenrechte und der Lehren Gottes".

Er präzisierte ebenfalls, dass "Osama Bin Laden nichts mit der palästinensischen Frage zu tun hat, die schon seit 50 Jahren andauert. Die Terroristen versuchen, die palästinensische Frage zu manipulieren, und so ihre Aktionen damit zu rechtfertigen. Der echte Islam verurteilt die Terroristen , welche Verbrechen gegen die Menschheit begehen".

Datum: 27.05.2002
Quelle: Zenit

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