In der Nacht schlugen Soldaten mit Panzern und Planierraupen ein Loch in die Aussenmauer des Komplexes, rissen drei Gebäude auf dem Gelände ein und feuerten auf den Wohnbereich Arafats. Der palästinensische Präsident blieb unverletzt und zeigte sich entschlossen zum Widerstand. Die israelische Offensive werde die Standfestigkeit des palästinensischen Volkes stärken, erklärte Arafat, als er sich vor jubelnden Anhängern zeigte. Nur rund eineinhalb Meter neben Arafats Bett war ein Geschoss in die Wand eingeschlagen. Die Israelis hätten genau gewusst, wo sich sein Schlafzimmer befinde, erklärte Arafat. «Ich sollte hier eigentlich auch letzte Nacht schlafen», sagte er. «Aber ich hatte noch im Untergeschoss zu tun.» Die israelische Armee hat den Vorwurf von PLO-Chef Yasser Arafat zurückgewiesen, bei dem Angriff auf Arafats Hauptsitz in Ramallah versucht zu haben, den Palästinenserführer zu ermorden: Der Palästinenserführer sei nicht das Ziel der Operation gewesen. „Wenn es unsere Absicht wäre Arafat zu verletzen, wäre das kein Problem gewesen“, so der Armeeangehörige. Israels Verteidigungsminister Benjamin (Fuad) Ben-Eliezer machte die Palästinensische Autonomiebehörde direkt für die Selbstmordanschläge der vergangenen Wochen verantwortlich. „Angesichts dieser Welle des Terrors ist es nicht möglich, Zurückhaltung zu üben. Die Armee und die Sicherheitsdienste werden alle nötigen Schritte tun, um den Terror einzudämmen“, kündigte Ben-Eliezer an.
Datum: 07.06.2002
Quelle: Israelnetz