Menschenrechte wesentlich für Konfliktlösung in Sri Lanka

Sri Lanka

Washington - Am Respekt vor den Menschenrecht entscheidet sich der Friedensprozess in Sri Lanka. Sowohl die Regierung des Inselstaats wie auch die Rebellen der Tamil Tigers haben vielfach die Menschenrechte verstossen und so den blutigen Konflikt zusätzlich angefacht. Dies belegt die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch HRW mit einem Bericht, der Beobachtungen und Forderungen von einheimischen Bürgerrechtlern und Geistlichen aufnimmt.

Danach müssen sich beide Seiten auf die Einhaltung der Menschenrechte verpflichten und die Einhaltung dieser Verpflichtung von unabhängigen Instanzen überwachen lassen.

Seit dem Waffenstillstand im letzten Dezember haben die Menschen im verheerten Nordosten Sri Lankas aufgeatmet. Doch die Tamil Tigers haben Debatten über eine bessere Zukunft in der tamilischen Minderheit unterdrückt. Darum betonte der Asien-Direktor von HRW Mike Jendrzejczyk, die Rolle von unabhängigen Beobachtern sei wesentlich. Diese Aufgabe dürfe nicht Leuten mit bestimmten politischen Interessen überlassen werden.

Human Rights Watch verlangt, dass die Verstösse gegen Menschenrechte geahndet werden. Bisher haben die Tamil Tigers den Forderungen, alle Kindersoldaten freizugeben und die Schutzgelderpressung zu stoppen, nicht entsprochen. Im Juni versprachen die Tigers erneut, keine Minderjährigen mehr einzuziehen. "Kindersoldaten müssen demobilisiert werden, und man muss ihnen helfen, in ihre Gemeinschaft zurückzukehren", sagte Jendrzejczyk.

Human Rights Watch fordert anderseits die Regierung in Colombo dringend auf, ihr Anti-Terrorismus-Gesetz ausser Kraft zu setzen oder abzuändern. Hunderte von Inhaftierten, meist Tamilen, welche ohne Verfahren im Gefängnis sitzen, müssten entlassen werden. Laut HRW werden ihnen Geständnisse oft unter Folter abgepresst.

Quelle: Human Rights Watch

Datum: 05.07.2002

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