«Prophetisch und historisch»

Evangelische treffen erstmals Ägyptens Präsidenten

Erstmals überhaupt traf eine Delegation evangelischer Christen aus den USA den ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah el-Sisi. Manche Beobachter sehen darin einen Meilenstein in der Beziehung der Evangelischen zum grössten arabischen Land der Welt, das grossmehrheitlich muslimisch ist, aber eine grosse christliche Minderheit zählt.
Der ägyptische Präsident Fattah el-Sisi traf sich erstmals mit evangelischen Christen.
Diese Delegation evangelischer Christen aus den USA traf den ägyptischen Präsidenten in seinem Palast in Kairo.

Das Treffen übertraf die Erwartungen der Delegation. Johnnie Moore, Gründer der «Kairos Company», spricht von einem historischen Treffen: «Selten habe ich ein Treffen erlebt, für das eine Stunde eingerechnet wurde und das dann drei Stunden gedauert hat. Das Gespräch war klar und authentisch.»

«Beginn einer historischen Beziehung»

Nahost-Experte und Autor Joel Rosenberg, der die Delegation anführte, geht davon aus, dass das Treffen der Beginn einer historischen Beziehung war, zwischen einem arabisch-muslimischen Leiter und der evangelischen Christenheit.

Andrea Zaki, Leiter der evangelischen Kirche Ägyptens und General Direktor der «Coptic Evangelical Organization for Social Services» sprach von einem prophetischen und inspirierenden Treffen.

«Frei und ungestört leben»

Während dem Treffen hob el-Sisi hervor, wie wichtig es sei, den islamischen Terror einzudämmen und die religiöse Freiheit zu wahren. Die frühere Kongressabgeordnete Michele Bachmann lobte: «Als Gläubige an Jesus Christus bin ich sehr stolz darauf, mit el-Sisi verbunden zu sein, weil er sicherstellen will, dass ich, als Christin in Ägypten, meinen Glauben frei und ungestört leben kann.»

Die Delegation traf zudem zwei einflussreiche muslimische Führer, Grossmufti Shawki Ibrahim Abdel-Karim Allam und Jehan Sadat, die Witwe des früheren Präsidenten Anwar Sadat, der 1979 den bis heute dauernden Frieden mit Israel geschlossen hatte.

Ägypten, das Land der Bibel

«Es ist wichtig, dass eine solche Gruppe Ägypten besucht und sieht, dass wir für den Frieden sind und unser Land zu unserem besten aufbauen wollen, mehr Spitäler, mehr Schulen und alles, um den Standart für unsere Einwohner zu heben», sagte Jehan Sadat.

Ägypten ist reich an biblischer Geschichte. Die Tochter des Pharaos rettete Moses aus dem Nil, es ist das Land Josephs, der Israeliten und des Exodus. Und es ist das Land, in das Jesus flüchtete. Neben Israel ist kein Land in der Bibel häufiger erwähnt als Ägypten. Johnnie Moore: «Wir als Christen lieben Ägypten, weil die Schrift zeigt, dass Gott eine grosse Liebe für Ägypten hat. Dazu gibt es spezifische Verse: In Jesaja, Kapitel 19 spricht Gott von den Ägyptern als 'Mein Volk'.»

El-Sisi bat um Gebet

Präsident el-Sisi bat die christliche Gemeinschaft um Gebet: «Bitte betet für mich. Bitte betet für Ägypten, denn wir sind in einem Krieg.» Die Delegation will nun eine wachsende Freundschaft zu Ägypten aufbauen.

Joel Rosenberg: «Dies ist einer der raren Momente in der Geschichte, in dem Gott es den Nachfolgern von Jesus Christus ermöglicht, Beziehungen zu Weltführern aufzubauen. Das ist das, wovon Apostel Paulus spricht; dass wir Botschafter des Königreichs Christi sind.»

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Datum: 07.11.2017
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / BCN / CBN

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