Nach 14 Monaten

Tscheche Petr Jasek kommt im Sudan frei

Der tschechische Missionar und Entwicklungshelfer Petr Jasek ist frei. Eingangs Jahr war er zu nicht weniger als 23 Jahren Haft verurteilt worden. Weiterhin in Haft bleiben ein einheimischer Pastor und ein christlicher Student.
Petr Jasec
Pastor Hassan Kodi Taour (li) Student Abdulmonem Addumawla (mi) Petr Jasek (re)

Sudans Präsident Omar al-Bashir liess Petr Jasek frei, um «die guten Beziehungen zwischen Tschechien und dem Sudan aufrechtzuerhalten.» Jasek war gemeinsam mit drei anderen Pastoren im Dezember 2015 verhaftet worden (Livenet berichtete). Die sudanesische Regierung bezichtigte die vier der «Spionage», ein Vorwurf, der in verschiedenen Ländern mit Christenverfolgung gerne als vorgeschobener Grund für Haftstrafen verwendet wird.

Erst vor wenigen Wochen waren drei der vier zu Haftstrafen von 12 bis 23 Jahren verurteilt worden. Jasek erhielt dabei das längste Verdikt, während Pastor Kuwa Shamal Abazmam Kurri im Januar freigelassen worden war, weil das Gericht keine Beweise gegen ihn in der Hand hatte.

400'000 forderten Freilassung

Weiterhin in Haft bleibt der Pastor Hassan Kodi Taour von der «Church of Christ» sowie der Student Abdulmonem Addumawla. Sie wurden zu zwölf Jahren verurteilt.

Auf einer Pressekonferenz sagte Sudans Aussenminister Ibrahim Ghandour, dass Jasek dem tschechischen Aussenminister Lubomir Zaoralek übergeben werde, der ihn mit nach Hause bringe – was mittlerweile geschehen ist.

Laut der Online-Zeitung «Prague Daily Monitor» unterzeichneten mehr als 400'000 Menschen eine Petition zur Freilassung des Tschechen. Der Logik entsprechend müssten die beiden anderen Häftlinge ebenfalls freigelassen werden. Da sie Sudanesen und somit einheimisch sind, sind sie international allerdings nicht in gleichem Masse repräsentiert. Deshalb setzen sich verschiedene Organisationen weiterhin für die beiden ein.

Nicht die ersten Urteile

Ähnliche Fälle wurden mehrfach beobachtet: 2015 wurden die  beiden Pastoren Michael Yat und Peter Yen aufgrund falscher Anklagepunkte inhaftiert. Ein paar Wochen später waren die beiden wieder frei.

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Datum: 01.03.2017
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet/Premier/Christian Times/Open Doors/Release International

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