Internationaler Gebetstag

Nordkorea: Gibt es einen Hoffnungsschimmer?

Ein Internationaler Gebetstag für Nordkorea eröffnete einen leichten Hoffnungsschimmer für die Tausende von inhaftierten und gefolterten Christen im abgeschlossensten Land der Welt. Das Land sei nicht mehr wie unter dem alten Regime.
Betende Koreaner (Symbolbild)

In Nordkorea werden immer noch Christen gefoltert, hingerichtet und verschwinden in Arbeitslagern. Aber es zeigen sich Gelegenheiten, wie das totalitäre Regime geschwächt werden könne; das war der Grundtenor an einem Internationalen Gebetstag für Nordkorea am letzten Mittwoch in Westminster (London).

«Einzigartig in der Welt»

Zwei Christen, die aus dem Land fliehen konnten, sprachen an dem Gebetstag. Selbst im Westen fürchteten sie noch um ihre Sicherheit. Ein UN-Bericht wurde zitiert, der festhält: «Die Schwere, das Ausmass und die Natur der Menschenrechtsverletzungen in Nordkorea hat keine Parallele in der ganzen Welt. Hinrichtungen, Mord, Versklavung, Inhaftierung, Vergewaltigung, Zwangsabtreibungen und andere sexuelle Gewalt sind an der Tagesordnung.» Die Folgerung: «Das Recht auf Gedankenfreiheit, die Gewissens- und Religionsfreiheit, aber auch das Recht auf eine eigene Meinung, die Informations- und Versammlungsfreiheit existieren praktisch nicht in Nordkorea. Die Verbreitung des Christentums wird von der Regierung als besondere Bedrohung angesehen.»

Wie die Berliner Mauer

Dutzende von Parlamentsabgeordneten, Leitern von christlichen Organisationen und Gemeinden hörten mit Interesse, dass trotz weiterhin grauenhafter Menschenrechtsverletzungen die Chance steige, dass eine Änderung kommen könne, nachdem die Wirtschaft Nordkoreas in den 1990er Jahren zusammengebrochen war; das hatte eine grosse Hungersnot mit Hunderttausenden von Opfern zu Folge. Nach den Worten von Zoe Smith, leitende Mitarbeiterin bei Open Doors, könne Nordkorea «wie die Berliner Mauer» zusammenfallen. Smith rief Christen in aller Welt zu verstärktem Gebet auf.

Der Menschenrechtsexperte Benedict Rogers erklärte: «Arbeitslager, Hinrichtungen und Folter gibt es immer noch. Aber es gibt neue Möglichkeiten, Einfluss zu nehmen. Die Wirtschaft lässt sich heute nicht mehr so einfach kontrollieren, wie unter dem alten kommunistischen System. Das bedeutet, dass heute zunehmend Informationen durch die Hintertür ins Land gelangen, die früher durch das Regime abgeblockt wurden.» Und er ergänzte: «Das können wir nicht länger übersehen».

Organisator Timothy Cho hält fest: «Gott in seiner Liebe hat dieses Land nicht vergessen oder verlassen. Christen überall auf der Welt stehen für Nordkorea ein; sie lieben und unterstützen die Nordkoreaner. Gottes Licht, seine Liebe, erneuernde Kraft, seine Strategie und seine Weisheit sind die Hoffnung für Frieden auf der ganzen koreanischen Halbinsel.»

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Datum: 27.10.2017
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet / Breaking Christian News

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