Nach nur 15 Jahren

Heute senden die Miskito-Indianer eigene Missionare aus

Als Missionar Steve Bakos vor 15 Jahren in die Bergregion von Nicaragua kam, war es nicht die Armut der Menschen, die ihn am meisten schockierte. Auch nicht, dass die Mehrheit der Menschen hier, die Miskito, kein Spanisch sprechen und er ihre Sprache erst einmal erlernen musste. Nein, es war der Fakt, dass diese Menschen, obwohl sie in einem offiziell katholischen Land leben, überwiegend noch nie von der Bibel gehört hatten.
Steve Bakos (Mitte) konnte bereits viele Missionare aus dem Volk der Miskito aussenden.

Steve Bakos zögerte nicht lange und begann sofort, Bibelteile in die Sprache der Miskito zu übersetzen. 24 Monate später war das Projekt abgeschlossen. «Für etwa 96 Prozent der Bevölkerung dieser Region war es das erste Mal, dass sie Gottes Wort in ihrer eigenen Sprache sahen. Die Auswirkungen, welche die Bibel seither in dieser Gegend hat, sind unglaublich. Es gibt eine Geschichte nach der anderen.»

Zaubermann verbrennt sein altes Leben

Zum Beispiel die vom General. «Der General war einer der gefürchtetsten Zaubermänner am gesamten Coco-Fluss – über 50 Jahre hatte er Zauberkraft ausgeübt.» Denn, so Bakos, die Miskito kannten vor seiner Ankunft dort zwar die Bibel nicht, waren aber im geistlichen Bereich des Zaubers und der Magie extrem aktiv. «Auf einer Fahrt kam der General zu mir und sagte ganz direkt: 'Ich habe noch nie davon gehört, aber kannst du mir mehr darüber erzählen, wie man Jesus annehmen kann?' Noch am selben Tag nahm er Jesus in sein Leben auf, verbrannte alle seine Zaubergeräte und hat nie wieder zurückgeschaut. Das ist nun über zwölf Jahre her und er lebt seither für Gott!»

Gott versorgt ganz praktisch

Ein anderes Problem der von Armut gebeutelten Bevölkerung war die Abhängigkeit von der Ernte. «Ein Jahr nach dem anderen wurden sie von Plagen heimgesucht. Mal brachte der Reis keine Ernte oder der Fluss trat über die Ufer und sie verloren die Ernte. Jahrelang hatten sie so kein gutes Essen. Doch auf Grundlage der Bibel erklärte ich ihnen: 'Gott ist der Versorger. Bittet ihn, dass er eure Bedürfnisse stillt, nicht Menschen.'»

Nach und nach lernten die Menschen, die ihr Leben mit Jesus leben wollten, Gott zu vertrauen. Und Gott schenkte ihnen Reis, der mit Vitaminen angereichert ist. Heute sind ihre Kinder gesund und gut versorgt. «Sie geben Gott die Ehre für sein Versorgen, denn er rettet nicht nur und vergibt, sondern er ist die Quelle; er ist der Versorger von jedem Bedürfnis, wenn dich das Leben sozusagen aus der Kurve wirft.»

50 Missionare pro Monat

Tausende Menschen wurden seither durch Gottes Wort verändert. Zwar kommt durch die schlechten Transportwege nur selten neue Literatur zu den Miskito, doch dies hat auch einen positiven Effekt: Es sind viele Kirchen vor Ort entstanden und «wir senden einheimische Missionare aus, wiedergeborene Miskito-Christen, die das Evangelium an andere Miskito weitergeben.» Laut Mission Network News werden derzeit 50 einheimische Missionare pro Monat ausgesandt.

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Datum: 16.11.2017
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / MNN

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