Das grösste katholische Land wird immer protestantischer

Brasilia. Brasilien, das bevölkerungsreichste katholische Land der Erde, wird immer protestantischer. Das geht aus den Ergebnissen einer Volkszählung hervor, die jetzt vom brasilianischen Institut für Geographie und Statistik veröffentlicht wurden. Danach ist der Anteil der Katholiken an den knapp 170 Millionen Einwohnern seit 1991 um zehn Prozent auf 73,8 Prozent gesunken. Gleichzeitig stieg der Anteil der Protestanten von neun auf 15,4 Prozent. Die Zahl der Konfessionslosen nahm ebenfalls leicht um 2,5 Prozent zu auf 7,3 Prozent.

Rio de Janeiro ist die brasilianische Stadt mit dem kleinsten katholischen Bevölkerungsanteil: 57,2 Prozent der fast sechs Millionen Einwohner zählen sich zur römisch-katholischen Kirche. Rio hält auch den Rekord bei den Konfessionslosen mit 15,5 Prozent. Wie die britische Rundfunkanstalt BBC (London) weiter berichtet, ist das Anwachsen des Protestantismus vor allem auf den Erfolg von Pfingstkirchen zurückzuführen, die sich besonders unter der armen Bevölkerung grosser Beliebtheit erfreuten. Sie hielten sich strikt an das Neue Testament und verzichteten auf Alkohol und andere Rauschmittel.

Die katholische Kirche hat sich laut BBC durch die Kirchenstatistik nicht beunruhigt gezeigt. Der Vormarsch der Evangelikalen habe bereits Anfang der neunziger Jahre eingesetzt, die Zahlen hätten sich inzwischen aber stabilisiert.

Datum: 13.05.2002
Quelle: idea Deutschland

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