Kirchen mit Hilfe der Pfingstbewegung geistlich erneuern

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Bonn. Die Volkskirchen und die klassischen Freikirchen haben ein zwiespältiges Verhältnis zur pfingstkirchlichen Bewegung. Einerseits bewundere man deren lebendigen Glauben, der dem Heiligen Geist auch heute noch grosse Wunder zutraue, andererseits bezweifele man aber ihre theologische Kompetenz. Auch werfe man der Pfingstbewegung eine “Tendenz zum Zwei-Klassen-Christentum” vor, weil ihre Vertreter die Echtheit des Glaubens mit der Fähigkeit zum “Zungengebet”, dem Beten in fremden Lauten, verknüpften.

Dies will ein Mitglied des “Bundes Freikirchlicher Pfingstgemeinden” (BFP), Kai Buch, in einer Studienarbeit für das Theologische Seminar Beröa (Erzhausen bei Darmstadt) herausgefunden haben. Buch hatte 70 evangelische, katholische und freikirchliche Theologen nach ihrer Einstellung zur Pfingstbewegung befragt.

Nach Ansicht des langjährigen Ökumene-Beauftragten der Evangelisch-methodistischen Kirche (EMK), Pastor Karl-Heinz Voigt (Bremen), zeigt die Studie, dass sich die früher kritische Distanz zur Pfingstbewegung in eine fragende Offenheit verwandele. In allen Kirchen interessiere man sich immer stärker für die Wirkungen des Heiligen Geistes. Voigt ist überzeugt, dass die Pfingstbewegung zur geistlichen Erneuerung der traditionellen Kirchen beitragen kann. Voraussetzung sei, dass sie sich als theologisch kompetenter Gesprächspartner präsentiere und den geistlichen Erfahrungen anderer Christen öffne, schreibt Voigt im KNA-Ökumenedienst (Bonn).

Der BFP mit rund 35.000 Mitgliedern gehört zur Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF). Zur weltweiten Pfingstbewegung zählen rund 300 Millionen Christen.

Datum: 09.06.2002
Quelle: idea Deutschland

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