Treffen der Spitzenvertreter Ende Mai

Was verstehen wir heute unter Evangelisation?

frage

Dass die Kirchen den Auftrag haben, das Evangelium weiterzugeben – auch in der Schweiz, wo immer weniger Leute wissen, was das Christentum eigentlich lehrt –, darüber waren sich die Verantwortlichen des Kirchenbundes, des Freikirchenverbandes und der Evangelischen Allianz einig. Dass die Kirchen den Auftrag haben, das Evangelium weiterzugeben – auch in der Schweiz, wo immer weniger Leute wissen, was das Christentum eigentlich lehrt –, darüber waren sich die Verantwortlichen des Kirchenbundes, des Freikirchenverbandes und der Evangelischen Allianz einig. Dass die Kirchen den Auftrag haben, das Evangelium weiterzugeben – auch in der Schweiz, wo immer weniger Leute wissen, was das Christentum eigentlich lehrt –, darüber waren sich die Verantwortlichen des Kirchenbundes, des Freikirchenverbandes und der Evangelischen Allianz einig. Was aber Evangelisieren bedeutet und warum man dies tun sollte, darüber gingen die Meinungen auseinander.

Ausgangslage für die Diskussion über das Thema Evangelisation anlässlich des zweimal jährlich stattfindenden Gespräches der drei Organisationen war eine Schrift der Evangelischen Kirche Deutschlands (EKD) mit dem Titel "Das Evangelium unter die Leute bringen". Diese fordert die Volkskirchen heraus, mit dem Missionsauftrag Jesu wieder ernster zu machen und das Heil in Jesus Christus neu zu verkünden. Evangelisation sei ein Jubelruf, ein Weckruf, aber auch ein Alarmruf, schreibt Valentin Schmidt, Präsident des EKD-Kirchenamtes, im Vorwort der Broschüre.

Ruf in die Arche – oder "Weitergabe des Glaubens"?

Nach den gegenseitigen Informationen aus den Verbänden über Personalwechsel und Strukturveränderungen war in der anschliessenden Diskussion über das Thema Evangelisation bald klar, wo sich die Positionen reiben: Für die Freikirchen- und Allianzvertreter sind sowohl die Anerkennung der Einzigartigkeit von Jesus Christus als der alleinige Weg zum Heil wie auch die Notwendigkeit einer persönlichen Entscheidung für diesen Weg unumstössliche Wahrheiten. Jakob Zopfi von der Pfingstmission gebrauchte das Bild der Arche Noahs. Evangelisation bedeute, die Menschen in die Arche zu rufen. Markus Sahli, Leiter Innenbeziehungen des Kirchenbundes, behagte das Bild nicht. Er glaube nicht, dass die biblische Botschaft so ausgelegt werden dürfe, dass die Geretteten von der Arche aus zuschauen, wie die Menschen untergehen, so Sahli. Thomas Wipf, Ratspräsident des SEK, sieht Evangelisation generell als "Weitergabe des Glaubens", die zusammen mit den Geschwisterkirchen auf ökumenischer Ebene in einer "Verantwortungsgemeinschaft" wahrgenommen werden müsse.

Ohne Jesus verloren?

Springender Punkt für die Evangelisation sei wohl die Antwort auf die Frage, ob der Mensch ohne Evangelium verloren sei, sagte Jean-Paul Zürcher von der französischsprachigen Evangelischen Allianz. Wenn man diese nicht sehe, könne man auch nicht die Notwendigkeit des Heils und dessen Verkündigung erkennen, so Zürcher. Peter Deutsch, Vorsitzender des Bundes der Baptisten, vertrat die Ansicht, der Tiefpunkt des Interesses am Christentum sei in der Schweiz überwunden. Die Menschen wüssten heute kaum mehr etwas über die Grundlagen des christlichen Glaubens, sodass das Evangelium den Leuten wieder als etwas Neues erscheine. Er sei nicht mehr so pessimistisch bezüglich Evangelisation wie noch vor zehn Jahren, sagte Deutsch.

Evangelisieren in Volkskirchen

EKD Texte 68: "Das Evangelium unter die Leute bringen" – zum missionarischen Dienst der Kirche in unserem Lande. Die Broschüre ist zu beziehen beim Kirchenamt der EKD, Herrenhäuser Str. 12, D-30419 Hannover oder herunterzuladen von der Homepage www.ekd.de/EKD-Texte

Datum: 23.06.2002
Autor: Fritz Herrli
Quelle: idea Schweiz

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