Nach einem Bericht der Londoner Times sollen sich die anglikanischen Bischöfe mit der Theorie beschäftigen, wenn sie auf ihrer Generalsynode in York über die Frage der Bischofsweihe für Frauen diskutieren. Laut Bauckham wurde der im Römerbrief des Paulus auftauchende Name erst im Mittelalter in die männliche Form Junias geändert. Dadurch sei die wichtige Rolle der vermeintlichen Apostelin in der frühen Kirche über Jahrhunderte unerkannt geblieben. In verschiedenen Ländern wird die These einer Apostelin Junia vor allem in Kreisen feministischer Theologie als Argument für die Weihe von Frauen zu katholischen Priestern angeführt. Die Annahme, dass alle führenden Apostel Jesu Männer waren, bildet die theologische Grundlage des katholischen Lehramts für einen Ausschluss von Frauen vom Priesteramt.
Datum: 09.07.2002
Quelle: Kipa