Kirchenkonferenz zum "Krieg gegen den Terrorismus"

Terror

Genf. Der von den USA ausgerufene "Krieg gegen den Terrorismus", der in den USA selbst nach wie vor auf breite Unterstützung, im Rest der Welt aber zunehmend auf Skepsis stösst, wird im Mittelpunkt einer internationalen ökumenischen Tagung stehen, die vom 5.-6. August in Washington, D.C., stattfinden wird.

Diese Tagung zum Thema „Die Ereignisse nach dem 11. September: Implikationen für die US-amerikanischen Kirchen und die Welt" wird vom Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK) in Konsultation mit dem Nationalrat der Kirchen Christi in den USA (NCCCUSA) und dem Church World Service organisiert.

"Wir stellen den Kirchen einen Raum zur Verfügung, in dem sie gemeinsam prüfen können, was die Reaktionen auf die terroristischen Anschläge vom 11. September für die Vereinigten Staaten und die Welt bedeuten", stellt Elizabeth Ferris, Referentin im ÖRK-Team für internationale Beziehungen, in Genf, Schweiz, fest.

"Kirchen in anderen Teilen der Welt haben grosses Interesse an den Meinungen, Analysen und Massnahmen der US-amerikanischen Kirchen zum Ausdruck gebracht", sagt Ferris. "Der Bericht der Tagung wird dem ÖRK-Zentralausschuss auf seiner Tagung Ende August in Genf und dem NCCCUSA auf seiner Versammlung im Herbst vorgelegt werden."

Die Tagung, zu der mehr als 40 Vertreter/innen US-amerikanischer Kirchen und 10 Vertreter/innen von Kirchen aus aller Welt erwartet werden, wird im 4H- Konferenzzentrum in der Nähe von Washington, D. C., stattfinden.

Während Kirchen in aller Welt sich zunehmend besorgt über den Krieg gegen den Terrorismus äussern, findet in den Medien praktisch keine Berichterstattung über die Haltung der Kirchen in den USA statt. Das hat in der internationalen Gemeinschaft *den Eindruck entstehen lassen, dass die Kirchen in den USA recht schweigsam werden, sobald es darum geht, etwas zur Politik und zum Vorgehen der eigenen Regierung zu sagen", bemerkt Ferris, ein Mitglied der Quäker in den USA.

Ferris weist darauf hin, dass die Tagung sich schwerpunktmässig mit den Konsequenzen der aktuellen politischen Entwicklungen in den USA befassen wird und dass die Teilnehmenden gegebenenfalls beschliessen können, eine Erklärung zu veröffentlichen.

Während der Tagung werden folgende Themen diskutiert werden:

- Theologische und ethische Perspektiven, eingeführt von Dr. Walter Altmann, Brasilien, und Mary Lord, vom American Friends Service Committee.

- Veränderungen in nationalen und globalen Sicherheitskonzepten, eingeführt von Dr. Ernie Regehr, dem Direktor des Projekts Pflugscharen, Kanada, und Joe Volk, dem Direktor des Friends Committee for National Legislation.

- Menschenrechtliche Implikationen für die USA und die Welt, eingeführt von Human Rights Watch und Clement John, Stabsmitglied im ÖRK-Team für internationale Beziehungen.

- Die Folgen für die interreligiösen Beziehungen, eingeführt von Victor Makari, Presbyterianische Kirche in den Vereinigten Staaten und Bischof Mano Rumalshah, Pakistan.

- Die Folgen für die ökumenischen Beziehungen, eingeführt von Oscar Bolioli, Stabsmitglied im NCCCUSA, und Elizabeth Ferris, ÖRK.

Datum: 02.08.2002
Quelle: ÖRK

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