Chrischona-Leitertagung

Pastor Jason Lim: «Gottes Gnade wächst mit unseren Herausforderungen»

In einer selbstbezogenen Welt, die zuerst nach dem eigenen Nutzen fragt, haben es christliche Gemeinden schwer, Menschen zu erreichen und zu wachsen. Am 11. März 2017 auf St. Chrischona machten sich rund 300 Chrischona-Gemeindeleiter Gedanken, wie sie Gemeinde bauen können, um als Chrischona Schweiz ein wachsendes Movement zu werden.
Pastor und Gemeindegründer Jason Lim aus der Mosaikkirche Nordwest aus Frankfurt am Main

Impulse erhielten die Gemeindeleitungen von Jason Lim, einem jungen Pastor und Gemeindegründer der Mosaikkirche Nordwest aus Frankfurt am Main. Er sprang als Referent für den erkrankten Theologiedozenten Stephen Beck ein und punktete mit Praxisnähe. In der Frankfurter Nordweststadt begegnet Jason Lim Menschen aus unterschiedlichen Kulturen, darunter vielen Flüchtlingen. Sie würden oftmals ihre ursprünglichen religiösen Prägungen hinterfragen und seien offen für das Evangelium.

Weder Festung noch Vergnügungspark

Um diese Chance nutzen zu können, müssten Gemeinden umdenken und weder Festungen der Rechtgläubigkeit noch Vergnügungsparks der Beliebigkeit sein. Stattdessen sollten sie sich vom Evangelium verändern lassen, um Kirche für andere zu werden. «Die Kirche ist das Mittel, durch das Gott seinen eigenen Traum erfüllt, Menschen aus allen Nationen, Hintergründen und Sprachen zu erreichen», erklärte Jason Lim und verwies dabei auf Offenbarung, Kapitel 7, Vers 9-10.

Wie sich dies praktisch umsetzen lässt, machten die Regionalleiter von Chrischona Schweiz an Beispielen deutlich. Stefan Fuchser riet: «Begegnet den Menschen mit Respekt und nicht als Hilfeleistungssteller. Bietet lieber Deutschkurse an als Übersetzungsanlagen aufzubauen.» Und Beat Ungricht, der an diesem Tag als Regionalleiter Mitte eingesetzt wurde, empfahl aus dem Gemeindehaus rauszugehen und genau hinzuschauen, was Nachbarn, Quartier und Stadt wirklich benötigen.

Wie umgehen mit kulturellen Spannungen?

Viele Chrischona-Gemeinden in der Schweiz sind bereits auf dem Weg, Kirche für andere zu werden. Deutschkurse, Mittagstische und Gottesdienste in langsam gesprochenem Hochdeutsch belegen das. Doch die Gemeinden brauchen Ermutigung und weitere Tipps für die nächsten Schritte. Wie sollen sie beispielsweise umgehen mit kulturellen Spannungen? Für die Antwort verwendete Jason Lim das Bild des Kreuzes. Wenn der Querbalken des Kreuzes länger werden müsse, um die Gräben zu überbrücken, müsse auch der Längsbalken länger werden. Das Ergebnis: ein grösseres Kreuz. «Die Geometrie des Kreuzes bleibt und Gottes Gnade wächst mit unseren Herausforderungen», erklärte der junge Gemeindegründer. Kluger Gemeindebau orientiere sich also am Evangelium und löse auf diese Weise Wachstum aus – für jeden ganz persönlich und für die Gemeinde als Ganzes.

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Datum: 14.03.2017
Autor: Markus Dörr
Quelle: Chrischona

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