140 Kilometer

Irakische Christen mit Oster-Friedensmarsch

Mit einem Friedensmarsch wollen irakische Christen über Ostern zum Frieden im Nahen Osten mahnen. Der Marsch beginnt am Palmsonntag in Erbil. Rund hundert Menschen wollen die 140 Kilometer lange Strecke bewältigen.
Bazari Teyrawa in Hawler (Erbil), Kurdistan Regional Government (KRG)
Ein vom IS zerstörtes Kirchengebäude.

Unter anderem wird der Marsch vom chaldäischen Patriarchen, Louis Sako von Bagdad, getragen: «Frieden muss von uns als Glaubensführer wie auch von Politikern angestrebt werden. Dies durch couragierte Initiativen und verantwortungsvolle Entscheidungen.»

Der Marsch beginnt am Palmsonntag, 9. April, mit einem Gottesdienst in Erbil. «Wir gehen von Erbil nach Alqosh in der Ninive-Ebene. Das sind rund 140 Kilometer. Die Reise ist sehr lang, es wird mehrere Tage dauern.» Ziel ist, am Gründonnerstag anzukommen.

Hilfreich für Einheit

Der Marsch sei auch eine gute Gelegenheit, Einheit zu üben, sagt der Patriarch. Man zeige das Miteinander der verschiedenen Konfessionen, die in den letzten Jahren stark verfolgt worden sind.

Die Orte, die besucht werden, seien einst florierende christliche Städte gewesen und seien der Grundstein der christlichen Geschichte.

Er nennt beispielsweise die Ortschaft Telaskov, bekannt als «Bischofshügel», die 2014 vom Islamischen Staat eingenommen wurde.

«Wir gehen durch Tunnel»

Vor dem Fall Saddam Husseins hätten rund 1,4 Millionen Christen im Irak gelebt, nun werden noch 250'000 vermutet. «Im Moment gehen wir durch einen Tunnel. Wir müssen fest beten und hart arbeiten für unser Land und die Region, sowie eine sicherer Rückkehr der Vertriebenen.»

Zu Ostern hofft Patriarch Sako auf eine «reale Auferstehung und eine rasche Rückkehr der Vertriebenen sowie auf Frieden in den verschiedenen Kirchen und im Land.»

Dokumentation über die Zerstörungen der christlichen Ortschaften, die zwischen Erbil und Alqosh liegen:

Zum Thema:
Ein Kindergarten der Hoffnung «Hier darf jedes Kind kommen»
Vergebung mitten im Krieg «Das machen wir so, wir sind ja schliesslich Christen»
Aufbruch im Irak: IS bewirkt, dass sich erstaunlich viele Menschen zu Christus hinwenden

Datum: 06.04.2017
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Christian Today

Werbung
Livenet Service
Werbung