Baptistischen Familien droht Abschiebung aus Turkmenistan

afs

Turkmenbaschi. Zwei baptistischen Familien droht die Ausweisung aus Turkmenistan. Wie der Keston-Nachrichtendienst (Oxford) mitteilte, hätten Behördenvertreter die in Turkmenbaschi lebenden Familien Potolov und Kalatewsky informiert, dass sie mit ihren vier beziehungsweise sechs Kindern das Land verlassen müssten.

Bereits im Juni seien die Familienväter, ein Russe und ein Ukrainer, nach Kasachstan abgeschoben worden. Wenn die übrigen Familienangehörigen ihnen nicht bis Mitte August freiwillig folgten, würden Soldaten sie deportieren, habe der stellvertretende Sekretär der politischen Polizei der Stadt, Ziyad Ischanov, angedroht.

In dem mittelasiatischen Land wurden 1996 die gesetzlichen Grundlagen zur Registrierung von Religionsgemeinschaften geändert. Seitdem werden nur noch der sunnitische Islam, dem 87 Prozent der 4,5 Millionen Einwohner angehören, und die Russische Orthodoxe Kirche vom Staat anerkannt. Alle anderen Konfessionen gelten als illegal. Adventisten, Baptisten, Pfingstchristen und andere religiöse Minderheiten sind seitdem ständigen Repressalien ausgesetzt. Gottesdienste in Privatwohnungen werden von der Polizei aufgelöst und die Wohnungen dem Mieter oder Eigentümer weggenommen. Pastoren und Gläubige werden verhaftet oder des Landes verwiesen.

Datum: 29.08.2002
Quelle: APD

Werbung
Livenet Service
Werbung