Saudischer Botschafter preist Selbstmordattentäter

London. Mit einem poetischen Lobpreis palästinensischer Selbstmordattentäter hat der saudiarabische Botschafter in Grossbritannien für heftige Proteste gesorgt. Wie der Radiosender BBC berichtete, kündigte ein Sprecher des britischen Aussenministeriums ein Gespräch mit Botschafter Ghazi Algosaibi an. Es werde allerdings keinen offiziellen Tadel oder andere Massnahmen geben.

Algosaibi ist in der arabischen Welt ein bekannter Dichter und seit mehr als zehn Jahren Botschafter in Grossbritannien. Er hatte in der vergangenen Woche in einer in London erscheinenden arabischen Zeitung ein Gedicht veröffentlicht, das eine palästinensische Selbstmordattentäterin preist, die sich am 29. März in einem Jerusalemer Supermarkt in die Luft gesprengt und dabei zwei Israelis mit in den Tod gerissen hatte.

Ihr stehe das Tor zum Himmel offen, heisst es in den Versen. Sie sei gestorben, um Gott zu ehren. Das Weisse Haus in Washington wird beschrieben als ein "Herz, das mit Dunkelheit gefüllt ist". Sprecher der jüdischen Gemeinden in Grossbritannien äusserten sich entsetzt über das Verhalten des Botschafters. Es sei erschreckend, dass ein hoher saudischer Diplomat Terrorattentate gut heisse.