Insgesamt gebe es in Deutschland etwa 10000 Menschen, vorwiegend aus der jüngeren Generation, die dem Teufelskult nahestehen. Dem Sektenbeauftragten zufolge verbreitet sich satanistisches Gedankengut vor allem durch Musikvideos. Auch Spielfilme wie etwa “Rosemaries Baby” des polnisch-französischen Regisseurs Roman Polanski trügen dazu bei, dass immer mehr Jugendliche den Satanskult praktizierten. Als “besonders erschreckend” bezeichnete Gandow die immer häufiger ans Licht tretenden Verbindungen zwischen der rechtsradikalen Skinhead-Szene und den Teufelsanhängern. Nach satanistisch motivierten Friedhofsschändungen fänden sich regelmässig auch Hakenkreuz-Schmierereien und Nazi-Parolen am Ort des Geschehens. In Berlin wurden in den letzten Monaten mehrere Kirchen und Friedhöfe von Satanisten geschändet. Erst Anfang Juni besudelten drei Jugendliche das Taufbecken der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche mit Blut aus ihren aufgeschnittenen Unterarmen. Eine der mutmasslichen Täterinnen, eine 15jährige, wurde mittlerweile gefasst. Auch in Mecklenburg-Vorpommern sind okkulte Praktiken offenbar weit verbreitet. In Neubrandenburg versuchte Anfang Juni ein Satanistenpaar, einen 40jährigen Mann zu töten, um sein Blut zu trinken. Bei einer Jugendeveranstaltung im Rostocker Stadtteil Toitenwinkel bemerkten Mitarbeiter des evangelikalen Janz-Team (Lörrach), dass offenbar alle Schüler einer Oberschule mit okkulten Praktiken bestens vertraut waren. Insgesamt besuchten man zwölf Schulklassen der Klassenstufen sieben bis zehn. Ausnahmslos alle Schüler hatten Erfahrungen mit Gläserrücken, die meisten kannten sich auch mit Kartenlegen, spiritistischen Sitzungen und Pendeln aus. Während der dreitägigen Veranstaltung entschieden sich zwölf Kinder und Jugendliche sowie acht Erwachsene, ein Leben im Glauben an Jesus Christus zu beginnen.
Datum: 15.06.2002
Quelle: idea Deutschland