«Gnade wuchs aus Müll»

Billy the Kid beeinflusste «Ben Hur»

Billy the Kid gehört zu den bekanntesten Personen in der Geschichte des Wilden Westens. Er gilt als Gesetzloser und Mörder, der unter anderem im Lincoln-County-Rinderkrieg kämpfte. Billy the Kid beeinflusste aber auch das Buch «Ben Hur». Denn der Verfasser Lew Wallace war als Gouverneur gleichzeitig in den Prozess um den Revolverhelden involviert.
Ben-Hur-Plakat

Lew Wallace verfasste eine der populärsten, christlichen Novellen: «Ben Hur: A Tale of the Christ» («Ben Hur: Eine Geschichte vom Christus»). Er arbeitete an dieser Erzählung, während er auf dem Gebiet von New Mexico von 1878 bis 1881 als Gouverneur eingesetzt war.

Während seiner Zeit ereignete sich der Lincoln-County-Rinderkrieg. Billy the Kid war bei einem Farmer angestellt, der mit einem anderen in erbittertem Zwist lag. Beide Seiten hatten gewaltbereite Cowboys angeheuert. Sein Arbeitgeber wurde bei einer Schiesserei ermordet. Zunächst war Billy the Kid zusammen mit anderen zu Hilfssheriffs vereidigt worden, um die Täter zu fangen. Die Gruppierung zählte zwischenzeitlich mehrere Dutzend Mitstreiter.

Rache gefürchtet

Die Lage schaukelte sich hoch, schliesslich erfolgte ein Kampf in der Stadt Lincoln, die Kavallerie wurde gerufen, um für Recht und Ordnung zu sorgen. Schliesslich lieferte sich die einst als Hilfssheriffs eingestellte Gruppe ein Feuergefecht mit den Soldaten.

Später folgte eine Amnestie für alle, die beteiligt war. Für seine Aussage gegen den Mörder eines Rechtsanwalts sollte auch Billy the Kid das Versprechen auf eine Begnadigung erhalten.

In einem geheimen Treffen mit Wallace forderte «the Kid» jedoch eine Gesamt-Amnestie, auch für andere Morde, da er sich vor der Rache durch andere Gesetzlose fürchtete.

Gnade aus dem Gang-Krieg

Wallace willigte ein und gewährte eine vorübergehende Schutzhaft bis zur Aussage vor Gericht. Nach seinem Erscheinen vor Gericht wurde er jedoch nicht auf freien Fuss gesetzt. Später gelang ihm der Ausbruch und er setzte seine kriminelle Laufbahn fort, bis er rund ein Jahr später von einem Sheriff erschossen wurde.

Laut «Assist News» wurde Wallace von diesen Ereignissen beeinflusst: «Wallace schrieb die entscheidenden Szenen der Kreuzigung in seinem Zimmer bei Windlicht, nachdem er von einem dramatischen Treffen mit Henry McCarty, besser bekannt als Billy the Kid, zurückgekehrt war. Man denke darüber nach: Morde, Habgier, Betrug und Hass des Lincoln-County-Kriegs beeinflussten eine der grössten christlichen Literaturarbeiten. Gnade wuchs aus dem Müll.»

Ben Hur fünfmal verfilmt

Das 1880 veröffentlichte Werk, das im 19. Jahrhundert neben der Bibel das meistgedruckte Buch wurde, wurde bislang viermal verfilmt. Im zwölfminütigen Stummfilm «Ben Hur» aus dem Jahr 1907 stand das legendäre Wagenrennen im Mittelpunkt. Bereits 142 Minuten dauerte die zweite Verfilmung anno 1925 und der Monumentalepos aus dem Jahr 1959 mit Charlton Heston erstreckte sich über volle 222 Minuten.

2010 folgte der vierte «Ben-Hur»-Film als Fernseh-Zweiteiler von total 184 Minuten.

Sechs Jahre später, 2016, kam die bislang jüngste und somit fünfte Verfilmung durch das christliche Regisseuren-Paar Mark Burnett und Roma Downey in die Kinos.

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Datum: 20.02.2017
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Assist News

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