Ägypterin mit Schweizer Verlag

«Die Kinder sollen nicht für radikale Gedanken gewonnen werden»

Amel Ibrahem aus Alexandria lebt seit geraumer Zeit in der Schweizer Romandie. Die Literaturprofessorin entwickelte eine Comic-Figur, welche Brücken bauen soll. Der Erlös kommt ägyptischen Strassenkindern zugute.
Amel Ibrahem

«Ich will, dass im Westen arabische Literatur und Schriften insbesondere aus Ägypten bekannt werden», sagt Amel Ibrahem im Gespräch mit Livenet. «Mein Ziel ist, die Schönheit und die Liebe der arabischen Literatur vorzustellen.» Etliche Bücher sind durch ihr Verlagshaus nun bereits aus dem Arabischen ins Französische übersetzt worden.

Die von ihr gegründete «Edition Roznameh» arbeitet dazu mit der «General Egyptian Book Organization» (GEBO) zusammen. Nun steht der Sprung ins Deutsche bevor. Erste Manuskripte sind in die deutsche Sprache übertragen. Vorderhand sind 50 aus verschiedenen Sparten geplant.

Kinder sollen in ihrem Alter leben können

Gleichzeitig plant die Literatur-Professorin Amel Ibrahem, Schriften aus Europa der arabischen Jugend zugänglich zu machen. «Es wird viel Hass gepredigt, aber es gibt auch viele gute Sachen und dieses Bild will ich den Leuten bringen. Die Kinder in meiner Heimat sollen auch wissen, dass es andere Dinge gibt. Sie sollen nicht für radikale, religiöse oder politische Gedanken gewonnen werden.»

Sie wünsche sich, dass Kinder in dem Alter leben können, indem sie wirklich sind. «Im Westen gibt es viel Literatur für Kinder, die geeignet sind.»

«Moull» geht ins Rennen

Derzeit entwickelt sie gerade eine eigene Kreation, sie heisst «Moull» und ist ein kleines, weisses Pferd mit schwarzen Flecken. «Diese Figur soll den Kindern in Ägypten zeigen, was die Kinder in anderen Länder erleben. Sie sollen sehen, was es im Westen zu lernen gibt.»

Ein Teil der Einnahmen komme den Strassenkindern in Ägypten zu Gute, «so können die einen Kinder etwas lernen und die anderen profitieren ebenfalls. Ein wenig wie Mutter Teresa, einfach für die Strassenkinder meiner Heimat. »

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Datum: 26.11.2015
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch

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