Schauspielerin und Komödiantin

«Ich wurde jede Nacht von Albträumen heimgesucht»

Schauspielerin und Komödiantin Sally Phillips, bekannt aus «Bridget Jones», berichtet offen über ihren Glauben, auch wenn dies im Showbusiness nicht populär ist. Zudem erklärt sie ihr Engagement für Menschen mit Down-Syndrom.
Sally Phillips

Der Film-Durchbruch gelang ihr, als sie Shazza spielte, die wortgewaltige Freundin von Bridget Jones (gespielt von Renée Zellweger).

Viele ihrer Kameraden in der Comedy-Szene sind Atheisten – so wie sie früher selbst, als sie auf der Oxford Universität studierte. Die Geschichte ihrer Umkehr klinge für viele «crazy», besonders der Teil, bei dem sie am Nachmittag um 15 Uhr in einem Einkaufszentrum in Tränen ausbrach, nachdem ein pfingstlicher Christ aus Sierra Leone für sie gebetet hatte. «Zur Überraschung aller wurde ich Christin und bin es geblieben.»

Dies ist zwanzig Jahre her, Sally berichtet bemerkenswert offen über ihren Glauben, mit viel Freude und einer witzigen Portion Selbstironie. Während der Schulzeit habe sie sich für den christlichen Glauben interessiert, auf der Schule besuchte sie deshalb die Bibelgruppe. «Die Mathe-Lehrerin Mrs. Fowler leitete diese, dazu hatte sie ihre Gitarre dabei. Wir waren fünf Teenager-Mädchen, sie versuchte alles, um uns zu inspirieren – doch auf mich hatte es den gegenteiligen Effekt.»

Albträume

Verschiedentlich wurde sie während ihrer Universitätszeit auf den christlichen Glauben angesprochen, was dazu führte, dass sie gegen Ende ihrer Studienzeit anti-christlich eingestellt war. Mittlerweile hatte ihre Laufbahn als Komödiantin begonnen und sie verfasste eine Sitcom über Hexen. «Ich dachte, Hexen wären lustig und ich begann, eine ganze Ladung Hexerei-Bücher zu lesen.»

Mit der Zeit stellten sich Albträume ein. «Ich dachte, dass mein Gehirn ein Computer ist. Wenn ich ihn mit Hexen-Stoff fülle, kommt das dabei heraus, also sollte ich das nicht mehr tun.» Sie schmiss die Bücher weg, die Träume blieben. So schaute sie sich nach einer Bibel um, selbst hatte sie keine, da sie zu diesem Zeitpunkt dachte, dass diese nur für Idioten wäre …»

Kein Mut, eine Bibel zu kaufen

Weil ihr soziales Umfeld völlig anti-christlich war, sei es beschämend gewesen, nur schon daran zu denken, eventuell eine Bibel zu kaufen. «Ewig lange stand ich vor dem Bücherladen und überlegte, ob ich den Mumm haben würde, eine zu kaufen.»

In den folgenden drei Monaten schlief sie pro Nacht drei Stunden, in jeder einzelnen wurde sie von diesen Albträumen heimgesucht. In einem Setting arbeitete sie mit Milton Jones und Patrice Naiambana zusammen, der aus Sierra Leone stammt. «Ich stellte bald fest, dass beide Christen sind.» Eines Tages erzählte sie Patrice von ihrem nächtlichen Horror. Er antwortete: «Dafür haben wir Jesus.» Sally: «Ich fand zu Christus, nachdem Patrice im Hammersmith-Shopping-Center an einem Nachmittag um drei für mich betete.»

«Gott gebraucht den Schwachen»

Sally ist verheiratet mit Andrew, die beiden haben drei Kinder. Ihr ältester Sohn Olly (12) kam mit einem Down-Syndrom zur Welt. Sally setzt sich öffentlich für Menschen ein, die ebenfalls mit einem Down-Syndrom geboren sind, insbesondere weil die Anzahl an Abtreibungen steigt, wenn eine entsprechende Prognose gestellt wird. Dazu unterstützt die Künstlerin die Kampagne «Don't Screen Us Out» («Blendet uns nicht aus»). Die Klischees, die man heute über Menschen mit Down-Syndrom habe, seien völlig veraltet.

Sally erklärt, dass sie vieles von Olly gelernt habe. «Die Höhen sind höher und die Tiefen tiefer.» Ausserdem: «Gott braucht den Schwachen, um den Starken zu beschämen.»

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Datum: 02.07.2016
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Premier

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