IS in der Kritik

Muslime stehen gegen Christenverfolgung auf

Jetzt protestieren auch Muslime gegen die Terrororganisation Islamischer Staat (IS). «Eine der ältesten Städte des Orients wird gerade in die nächste kulturelle Wüste verwandelt», sagt Aymen Jawad, Direktor von «Iraq Heritage».
Erbil, die Hauptstadt der Autonomen Region Kurdistan im Irak

Hunderte Iraker gingen in Erbil auf die Strasse. In der Hauptstadt der autonomen Kurdenregierung lehnten sich Muslime und Christen vor der UN-Vertretung gegen das IS-Regime auf. Laut der Zeitung «Deutschland Today» wendete sich ein Vertreter der Muslime so an die Christen: «Wir sind da, um Euch zu unterstützen.»

Die Demonstranten forderten Schutzmassnahmen für die gefährdete christliche Minderheit. Zudem soll die irakische Regierung die Vertriebenen entschädigen und verbieten, dass der geraubte Besitz verkauft wird. IS-Terroristen eroberten seit Anfang Juni mehrere Provinzen im Norden Bagdads.

Kulturelle Wüste

Die UN Berichtet, dass in Mossul nur noch rund 20 christliche Familien leben. Vor dem IS-Einmarsch wohnten 35‘000 Christen in der Stadt, berichtet die Zeitung «die Welt». 

«Leider sieht es nicht gut aus für das kulturelle Erbe», bedauert Aymen Jawad, Direktor der britischen Organisation «Iraq Heritage» laut der Zeitung «die Presse». «Eine der ältesten Städte des Orients wird gerade in die nächste kulturelle Wüste verwandelt.»

Auch in anderen Ländern wüten Islamisten und zerstören nicht nur christliche, sondern auch Heiligtümer anderer Religionen. In Ägypten und Tunesien zerstörten radikale Salafisten mindestens 70 Sufi-Stätten. In Libyen demolierten sie islamische Heiligtümer, Friedhöfe und römische Statuen.

Datum: 29.07.2014
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

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