Wunder-Bibel

Ein Weg durchs Meer

Gott verfügt über Mittel, von denen wir nicht einmal träumen. Ein Meer ist ein Meer, seit den ersten Tagen der Erde, und nicht begehbar. Doch wenn Gott es will, setzt er diese Unmöglichkeit temporär ausser Kraft. Und die Israeliten brauchen ein Wunder, sollen sie dem Untergang entkommen.
Ein Meer ist ein Meer, seit den ersten Tagen der Erde, und nicht begehbar.

Die Stämme, die sich als Nachkommen von Abraham, Isaak und Jakob verstehen, sind der Sklaverei entkommen. Der Pharao, der Herrscher Ägyptens, musste sie nach einem langen Ringen ziehen lassen. Doch eigenartig: sie entfernen sich vom Niltal nicht auf direktem Weg nach Nordosten. Sie drehen vor dem Schilfmeer ab und schlagen ein Lager auf.

Der Schock und seine Folgen

Dies trägt zu einem Stimmungsumschwung am Hof bei: Wieso hat man die Sklavenarbeiter überhaupt ziehen lassen? Das Massensterben der ältesten Söhne in allen ägyptischen Familien landauf landab, das auf mehrere Naturkatastrophen folgte, war ein Wahnsinnsschock. Doch machtpolitisch gesehen, war das Nachgeben inakzeptabel! Dem Pharao ist durch die starre Ablehnung der israelitischen Forderungen das Heft entglitten – schliesslich ist er eingeknickt. Das schadet seinem Image und lässt weitere Aufstände befürchten. Der Entschluss reift: Mit seinen mobilsten Truppen macht sich der Herrscher auf, um die Entwichenen zur Rückkehr zu zwingen.

Eingeschlossen

Die Israeliten merken dies: Sie sind zwischen Meer und Heer eingeschlossen! Den Leuten fällt das Herz in die Hosen. Einige fahren Mose, den Anführer, ebenso verzweifelt wie wütend an: «Gab es denn in Ägypten keine Gräber, dass du uns herausgeholt hast, damit wir in der Wüste sterben?» Mose – mit dem Rücken zur Wand – bittet die Leute, seinem Gott Jahwe, der sie befreit hat, auch jetzt zu vertrauen. Sie müssen nicht selbst kämpfen – einfach vertrauen. «Fürchtet euch nicht! Bleibt stehen und seht, welche Hilfe Jahwe euch heute erweisen wird. Er wird für euch kämpfen.»

Passage – nicht für alle

Aber wie? Gott lässt Mose in dieser Extremsituation nicht im Stich. Er gibt ihm konkrete Anweisungen: Er soll seinen Stab in die Höhe heben und die Hand über das Meer ausstrecken. Er tut es, und wie Gott zugesagt hat, geht im Meer ein Spalt auf. Ein Wind treibt die Wassermassen auseinander – der Meeresgrund wird sichtbar, ein Weg öffnet sich! Hinab geht es für die Israeliten, mit Kind und Kegel, mit ihren Karren und allem Vieh. Wer hätte das gedacht: Rechts und links steht das Wasser wie eine Mauer. Gott schafft für sie eine Passage.
 
Für den Pharao und seine Armee halten die Wasserwände nicht. Zu allem entschlossen, fährt der Verfolger auch in die Tiefe, den Sklaven nach, die er sich zurückholen will. Da stürzt das Wasser zusammen. Die ganze Armee wird vernichtet!

Triumphlied

Die Israeliten, sicher am anderen Ufer angekommen, können es kaum glauben: Gott hat sie befreit und gerettet! Von der Erfahrung des Wunders berichtet eines der ältesten Lieder: «Singen will ich dem Herrn, denn hoch hat er sich erhoben. Ross und Reiter hat er ins Meer geschleudert. Meine Kraft und meine Stärke ist der Herr, und er wurde mir zur Rettung. Er ist mein Gott, ich will ihn preisen, der Gott meines Vaters, ich will ihn erheben …»
 
Das Wunder findet sich in der Bibel, 2. Mose 14, das Lied in 2. Mose 15.

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Datum: 21.07.2011
Autor: Peter Schmid
Quelle: Jesus.ch

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