Oft gehört, neu verstanden

Freude – Lebenselixier der Christen

Freude ist tiefster Ausdruck des christlichen Glaubens
Mitten in herrlichen Frühlingstagen fällt sie noch leicht. Aber ihre Wurzeln gehen tiefer als Sonnenschein: Freude ist nicht Randverzierung, sondern tiefstes Wesen des christlichen Glaubens.

Zugegeben, wenn es um den Glauben geht, kommt «Freude» einem selten zuerst in den Sinn. Es ist Mode, Christsein mit Griesgram, zumindest mit einer sehr ernsten Lebenshaltung in Verbindung zu bringen. Dabei reicht ein relativ kurzer Blick in die Bibel, und es wird klar: Wenn etwas Christen kennzeichnet, dann ist es, dass sie Menschen der Freude sind. Glaube ist weder Fanatismus noch «Fun», sondern Freude. Freude ist nicht der Schlagrahm auf dem Kuchen des Lebens, sondern gehört zur unverzichtbaren Mitte.

Ganz von Anfang an

Schon bei der Geburt Jesu riefen es Engel den verschreckten Hirten zu: «Hey, habt keine Angst! Wir bringen euch eine ganz grosse Freude, die die ganze Welt kennenlernen soll!» Hier gibt Gott den Grundton vor. Die geplagte Welt soll endlich in die Freude kommen. Was Gott hier vorbereitet, ist nicht ein Kreuzzug, nicht eine neue Religion (davon gibt es genug), nicht einmal zuerst eine neue Ethik. Gott sagt: «Ich schicke euch den Retter, der anfangen wird, die Welt ganz tief heil zu machen. Freut euch – jetzt wird's gut!»

Der Hintergrund: die Grosse Wende

Vor 35 Jahren, 1989, wurde für die damalige DDR alles anders. Die Mauer fiel. Menschen, die vorher in einem der grössten Gefängnisse der Welt eingesperrt waren, waren plötzlich frei und konnten in den Westen, ohne an der Grenze beschossen zu werden.

Im Himmel ist vor 2'000 Jahren eine viel entscheidendere Wende passiert. Satan, der Möchtegern-Gott, wurde «wie ein Blitz vom Himmel gestürzt», wie Jesus das ausgedrückt hat (Die Bibel, Lukas-Evangelium Kapitel 10, Verse 17 bis 20). Der Machthaber wurde entmachtet. Der Sklavenhalter wurde gestürzt. Die Mächte und Gewalten des Bösen wurden von Christus besiegt. Der Tod läuft rückwärts.

«Freude ist das ernste Geschäft des Himmels»

Mit diesem Wort drückt C.S. Lewis aus, dass es Gott ganz zentral darum ging, Freude zu bringen. Mit allem Ernst und mit Einsatz seines Lebens greift Jesus die Mächte an, die die Freude killen: Sorgen, Krankheit, Hass, Schuld, Tod, um nur einige zu nennen. Eine jüdische Legende sagt, dass die Engel jubelten, als Gott die Welt schuf – und diese Schöpfungsfreude stellt das «Evangelium» («Gute Nachricht») wieder her.

Wir merken: Freude ist Gott wichtig, weil sie zu seinem innersten Wesen gehört. Und wir tragen eine ganz tiefe Sehnsucht nach Freude in uns, die in einer wiederhergestellten Beziehung zu Gott wie entriegelt wird.

«Freut euch – überall und immer»

Jetzt verstehen wir, warum z.B. Paulus die Freude so zentral wichtig war, dass er uns dazu mit deutlichen Worten aufruft: «Freut euch Tag für Tag, dass ihr zum Herrn gehört. Und noch einmal will ich es sagen: Freut euch!» (Die Bibel, Brief an die Philipper, Kapitel 4, Vers 4) Freude kommt aus der tiefen Überzeugung: Gott ist für mich – wer kann dann gegen mich sein? Wer zu Jesus gehört, dessen Grundfragen sind gelöst: Schuld ist vergeben, Identität und Zugehörigkeit sind geklärt, die Zukunft ist gut. Die grosse Freude von Weihnachten wird durch Jesus in unser Leben hinein übersetzt.

Frage der Blickrichtung

Freude als Gefühl ist natürlich nicht immer einfach so da. Und Freude ist eben mehr als Fun oder Plausch – das sind recht billige, weil flüchtige Ersatzlösungen. Freude ist eine Frage der Blickrichtung. «Wer auf Gott sieht, dessen Gesicht wird strahlen vor Freude» (Die Bibel, Psalm 34 Vers 5)

Gott will, dass unsere Freude bleibt. Als seine Jünger einmal voll Freude von einem Einsatz zu Jesus zurückkommen, korrigiert er sie sanft und sehr weise: «Freut euch nicht darüber, dass euch Dämonen gehorchen müssen, sondern freut euch darüber, dass eure Namen im Himmel aufgeschrieben sind» (Die Bibel, Lukas-Evangelium, Kapitel 17 Vers 20). Damit wird unsere Freude geeicht: Sie kommt nicht aus dem, was wir leisten, sondern wurzelt in Gott. An dem, was Gott getan hat, gibt's nichts zu rütteln. Das gilt in guten und in bösen Tagen – und das gibt eine Freude ins Leben, die trägt.

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Datum: 07.03.2024
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Jesus.ch

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