Jesus und die Zukunft

Keine Sorge!

Jesus kennt Gott als Vater. Er ist der Sohn. Wer sich ihm anschliesst und mit ihm lebt, lernt dem Vater im Himmel vertrauen. Was auch passiert: Er meint es gut mit dir – dies bringt Jesus seinen Freunden bei.
Die Erfüllung unserer Grundbedürfnisse soll uns keine Sorge machen.

Jesus von Nazareth führt zum Vertrauen in Gott und hilft seinen Freunden es zu üben, indem er es selbst Tag und Nacht vorlebt. Seit seiner Zeit in der Wüste, wo er 40 Tage lang aufs Essen verzichtete, weiss er, dass Gott ihn mit allem versorgt. Die verführerische Option, sich per Wunder Brot zu verschaffen, hat er da abgewiesen mit dem Satz: „Es steht geschrieben: Nicht vom Brot allein lebt der Mensch, sondern von jedem Wort, das aus Gottes Mund kommt“ (1).

Keine Bleibe

Jesus ist unterwegs und nimmt seine Freunde mit auf den Weg. Obwohl er in vielen Häusern willkommen ist, hat er doch „keinen Ort, wo er sein Haupt hinlegen kann“. Dies sagt er einem Mann, der ihm aus Begeisterung überallhin folgen will (2). Seine Mission ist, den Menschen Gott nahe zu bringen und Vertrauen in ihn zu lehren – dazu wandert er durch die von Juden bewohnten Gebiete (3).

Sorglos wie die Vögel?

Von jedem Wort, das aus Gottes Mund kommt, lebt der Mensch. Die Erfüllung seiner Grundbedürfnisse soll ihm darum keine Sorge machen. „Sorgt euch nicht um euer Leben, was ihr essen werdet, noch um euren Leib, was ihr anziehen werdet. Ist nicht das Leben mehr als die Nahrung und der Leib mehr als die Kleidung?“ Die Vögel des Himmels, bemerkt Jesus, säen und ernten nicht – und leben doch. Die Menschen liegen Gott viel mehr am Herzen. „Wer von euch vermag durch Sorgen seiner Lebenszeit auch nur eine Elle hinzuzufügen?“ (4).

Keine Angst!

Ohne Essen und Trinken, ohne Kleidung geht es nicht, das sieht auch Jesus: „Euer himmlischer Vater weiss nämlich, dass ihr das alles braucht.“ Anstelle der Sorge, die in Angst kippen kann, setzt er das Vertrauen und das bittende Gebet: „Das Brot, das wir nötig haben, gib uns heute!“ (5). Wer Gott im Himmel zum Vater hat, braucht sich nicht zu sorgen. Und kann sich auf die Hauptsache konzentrieren – auf das, was Gott auf der Erde tut und getan haben will: „Trachtet zuerst nach seinem Reich und seiner Gerechtigkeit!“ (6).

Die Menschen, die mit ihm durchs Land ziehen, werden von Jesus geschult. Gott sollen sie für alles, was sie brauchen, vertrauen. Die Jünger, die er auf eine Predigttour schickt, sollen nicht mehr mitnehmen als das Nötigste: „keinen Sack, kein zweites Kleid, keine Schuhe, keinen Stab. Denn der Arbeiter ist seines Lohnes wert“ (7). Sie sollen auf Gastfreundschaft rechnen, wenn sie wie Jesus die neue Botschaft von Gottes Reich verkündigen.

Was Besitz nicht bringt

Die Aufforderung zum umfassenden Vertrauen durchzieht das ganze Training, das Jesus seinen Freunden bietet. Sie hat auch eine Kehrseite: Er warnt seine Zuhörer davor, sich auf Besitz zu verlassen. Er erzählt von einem wohlhabenden Bauern, der nach einer Super-Ernte grössere Scheunen bauen und es sich gut gehen lassen will. Unvermittelt sagt Gott zu ihm: „Du Tor! Noch in dieser Nacht fordert man deine Seele von dir zurück. Was du aber zurückgelegt hast – wem wird es gehören?“ Jesus kommentiert: „So geht es dem, der für sich Schätze sammelt und nicht reich ist vor Gott.“ In aller Schärfe warnt er in diesem Zusammenhang vor jeder Art Habgier (8). Im Gespräch mit einem reichen Mann ruft er gar aus: „Wie schwer kommen die Begüterten ins Reich Gottes! Ja, eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr als ein Reicher ins Reich Gottes“ (9).

Überraschender Lohn

Wie kann Jesus Gott derart bedingungslos vertrauen? Weil er ihn als gütigen und grosszügigen Vater kennt. Eine der schönsten Geschichten, die Jesus erzählt, handelt vom Rebbergbesitzer, der Taglöhner bis spät am Nachmittag engagiert – und am Abend den Letzten den gleichen Lohn zahlt wie jenen, die früh zu Werke gingen. Ihrem Unmut setzt der Unternehmer die Frage entgegen: „Machst du ein böses Gesicht, weil ich gütig bin?“ (10). Jesus betont, dass Gott in seiner Vollkommenheit auch jenen viel Gutes zukommen lässt, die ihm widerstehen (11).

Statt der Sorge um den Lebensunterhalt dürfen Christen sich darauf konzentrieren, was Gott mit ihnen vorhat. Seinen entmutigten Freunden sagt Jesus einmal: “Fürchte dich nicht, du kleine Herde, denn es hat eurem Vater gefallen, euch das Reich zu geben“ (12).

Artikel zum Thema: Jesus und die Zukunft: Der Menschensohn

(1) Die Bibel, Matthäus, Kapitel 4, Vers 4 – ein wörtliches Zitat von 5. Mose 8,3
(2) Matthäus 8,20
(3) Matthäus 9,35; 15,24; vgl. Apostelgeschichte 10,38.39
(4) Matthäus 6,25-27
(5) Matthäus 6,32; 6,11
(6) Matthäus 6,33
(7) Matthäus 10,10
(8) Lukas 12,13-21
(9) Lukas 18,24.25. In der damaligen Kultur sah man Reichtum als Erweis von Gottes Segen an. Wenn Reiche nicht eingehen können in sein Reich – wer dann?
(10) Matthäus 20,1-16. Diese Geschichte lässt auch an die Worte von Mose denken, der dem Volk, das Gottes Gebote hält, reichen Segen und Wohlergehen verheisst, 5. Mose 28,1-14. David vergleicht im Psalm 23 Gott mit einem Gastgeber: „Du deckst mir den Tisch im Angesicht meiner Feinde. Du salbst mein Haupt mit Öl; übervoll ist mein Becher.“
(11) Matthäus 5,45. Die Freude über die Güte Gottes, des Vaters im Himmel, durchzieht die ganze Bergpredigt, Matthäus 5-7.
(12) Lukas 12,32

Datum: 23.01.2009
Autor: Peter Schmid
Quelle: Jesus.ch

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