Bunter Teppich

Kirchen, Gemeinschaften und Religionen in Luzern

Die Uni Luzern hat die Religionsvielfalt im Kanton Luzern studiert. Die Ergebnisse zeigen Religion und Kirchen in einem ziemlich bunten Licht.
Hofkirche Luzern

«Luzern ist ein tief katholischer Kanton – daran hat sich in den letzten 150 Jahren nichts geändert», schreibt die Luzerner Zeitung zur Studie. Neben der römisch-katholischen Kirche sind allerdings seit Mitte des 19. Jahrhunderts über 200 religiöse Gruppen und Gemeinschaften im Kanton entstanden, wie ein statistischer Überblick zeigt.

Eine grosse und viele kleine Kirchen

Das Projekt «Religionsvielfalt im Kanton Luzern» des religionswissenschaftlichen Seminars der Universität Luzern hat ausserdem eine interaktive Karte hervorgebracht, auf der die verschiedenen christlichen Kirchen und Gemeinschaften inklusive Freikirchen aufgeführt sind. Allein zu den christlichen Kirchen (zusammen 79%) zählen römisch-katholische, evangelisch-reformierte, freikirchliche, christkatholische, orthodoxe, altorientalische und weitere Gemeinschaften.

Religiöse Vielfalt schon im 19. Jahrhundert

Laut Martin Baumann, Projektleiter und Leiter des Religionswissenschaftlichen Seminars, ermittelten die Forscher innerhalb der Agglomeration Luzerns zudem etwa zwölf buddhistische, acht islamische und je zwei hinduistische und jüdische Gruppen und Gemeinschaften. Laut Baumann entwickelte sich die religiöse Vielfalt nicht erst mit den Migrationsströmen der 1980er- und 1990er-Jahre. «Tatsächlich begannen ab 1860 verschiedene neue Gemeinschaften und Gruppierungen in Luzern Fuss zu fassen. 1866 etwa der Israelitische Kultusverein (ab 1917 Jüdische Gemeinde Luzern), 1883 die Christkatholische Kirche oder 1885 die Heilsarmee.

Starke freikirchliche Präsenz

In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zogen auch weitere Freikirchen in die Stadt und die Agglomeration Luzern. Einen Eindruck davon vermittelte das Luzerner online-Portal zentralplus auch in einer Reportage über den Allianzgottesdienst vom letzten Sonntag in der Lukaskirche unter dem aus der Sportwelt inspirierten Titel «Jubel, Schweiz und Tränen bei den Freikirchlern» – eine Reportage mit kritischen Bemerkungen des katholischen Journalisten Remo Wiegand, die aber die Lebendigkeit freikirchlichen Lebens in Luzern eindrücklich abbildet.

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Datum: 18.01.2017
Autor: Fritz Imhof
Quelle: Livenet

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