Nikes Brand-Manager

«Gott tut seine Arbeit inmitten vom Chaos»

Jordan Rogers ist einer der Heroin-Abhängigen, die einfach nicht stoppen können, egal, wie viele Entzugskuren sie machen. Die Droge ist für ihn die Lösung, nicht das Problem – bis er im Knast landet und weiss: «Ich gehöre nicht hierher!» In dem Moment wendet er sich an den einzigen, der ihm noch helfen kann…
Jordan Rogers

«Heroin kam in mein Leben, als ich gerade 15 Jahre alt war», so beginnt der Bericht von Jordan Rogers – heutiger Brand-Manager von Nike für Nordamerika. Es war auf einer Party und «ein Freund von mir kam auf mich zu und er hatte diesen Blick – der völligen Zufriedenheit. Er nannte es 'Chiva'. Wir schnupften es noch am selben Abend direkt von der Kühlerhaube eines Autos. Es war eines der besten Gefühle, die ich je gehabt habe…»

Abhängig

Mit Anfang 20 ist Jordan Heroinabhängig. Er versucht, mit den Drogen eine innere Leere zu füllen. «Ich hatte dieses schwarze Loch in meiner Seele und wollte mich einfach anders fühlen. Ich wollte auf immer neue Art high werden und alles ausprobieren… Die meisten Leute sagen: ‚Wenn Drogen dein Problem sind, hör einfach auf damit!‘ Aber für eine Abhängigen wie mich sind die Drogen die Lösung. Wenn man ihm die Drogen wegnimmt, dann beginnen die Probleme erst richtig…» Seine Abhängigkeit ist so schlimm, dass sich sogar andere Abhängige von ihm distanzieren – aus Angst, dass er sterben könnte. Er beginnt diverse Entzugskuren, steht diese aber nie durch. «Jeder sagte mir: ‚Du wirst dich viel besser fühlen, wenn du mit den Drogen aufhörst!‘ Doch jedes Mal, wenn ich das tat, fühlte ich mich überhaupt nicht toll, ich fühlte mich schlechter, zerrissen, verspürte den Wunsch zu sterben…» Oft denkt der junge Mann über den Tod nach.

«Ich verdiene es, aber ich gehöre nicht hierher»

Seine Abhängigkeit bringt ihn auch auf die kriminelle Schiene und so landet er bald darauf im Gefängnis. «Ich war in dieser lila Gefängniszelle, zwei Jungs stritten sich um Toilettenpapier und in dem Moment dachte ich: ‚Das ist nicht das, wofür du geschaffen wurdest! Ich verdiene es 100-prozentig, hier zu sein, aber ich gehöre nicht hierher…‘» Er ist in dem Moment komplett nüchtern, kann weder dem Alkohol noch Drogen die Schuld in die Schuhe schieben… und muss mit den Konsequenzen seiner Taten leben. Jordan weiss, dass er unbedingt Hilfe braucht – denn sonst wird er, sobald er aus dem Knast kommt, direkt wieder zum Heroin greifen. So betet er: «Wer auch immer du bist, was auch immer du bist… ich brauche Hilfe! … Ich war in dem Moment zerbrochen, völlig am Ende. Und jetzt danke ich Gott für die 13 Monate im Knast, ich brauchte jede Minute davon!»

Eine letzte Chance

Wieder entlassen, entscheidet sich Jordan, noch eine letzte Rehabilitations-Gruppe auszuprobieren. Doch er ist wieder enttäuscht, denkt, dass er es eh nicht schaffen wird und geht zu seinem Auto. In dem Moment ruft ihn ein Mann der Gruppe mit Namen, fragt: «Müssen wir reden?» Jordan bejaht. Und mit diesem «Ja» beginnt ein Prozess. Der Mann führt ihn Schritt für Schritt durch die Rehabilitation. «Er zeigte mir die Liebe Christi, ob er sie persönlich kannte oder nicht, und führte mich durch die Rehabilitation in die Freiheit!» Seine Mutter ermutigt ihn immer wieder, bei Gott Hilfe zu suchen. Insbesondere ein Liedtext, den sie ihm schickt, spricht ihn an: «Ich rufe zu dir, Herr, ich bin so verzweifelt. Befreie mich aus meinem Gefängnis, so dass die Gerechten sich um mich scharen und über deine guten Werke singen…»

Grösste Arbeit im grössten Chaos

Dies ist der Beginn eines neuen Lebens für Jordan. 13 Jahre ist er nun drogenfrei, konzentriert sich auf Fitness, gesunde Ernährung und darauf, anderen Abhängigen zu helfen. «Wenn ich mich in eine schwierigen Moment befinde und verzweifelt zu Gott rufe, dann arbeitet er darin. Ich spüre ihn nicht immer nahe bei mir, es gibt vieles, auf das ich keine Antwort habe… Warum lebe ich noch? Ich musste viele Freunde begraben, die besser waren, als ich je sein könnte – da fehlen mir die Antworten! Aber ich weiss, dass Gott mich liebt und ich vertraue darauf, dass er einen guten Plan für mein Leben hat. Und das tröstet mich, gerade in den schwierigen Momenten. Denn Gott macht seine grösste Arbeit im grössten Chaos!»

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Datum: 29.08.2016
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / I am second

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