«Gott im Abseits»

Internetprojekt will klären, ob Glaube Sucht überwinden kann

«Gott im Abseits – Gott im Rausch» ist die zweite Staffel eines Internetprojekts der Deutschen Bischofskonferenz. Dabei erzählt die Journalistin Christina Hertel über die Arbeit von Luiz Fernando Braz, der sein Leben Gott geweiht hat und sich auf einem Allgäuer Bauernhof um drogenabhängige Männer kümmert.
Luiz Fernando Braz und Christina Hertel

Christina Hertel (26) ist freie Journalistin. Dem Glauben steht sie eher kritisch gegenüber. Trotzdem oder gerade deswegen macht sie sich auf den Weg ins Allgäu, auf die «Fazenda da Esperança», den Hof der Hoffnung im bayerischen Bickenried. Da leben zehn suchtkranke Männer zwischen 20 und 50 Jahren und sechs Mitarbeiter. Von Ende Januar bis Ende April lebt die Journalistin dort mit. Sie porträtiert den Leiter, Luiz Fernando Braz (32), berichtet über die Arbeit und geht der Frage nach, ob Glaube tatsächlich Sucht überwinden kann.

Kann Glaube heilen?

Luiz ist davon überzeugt, dass Menschen durch den Glauben heil werden können. Der gebürtige Brasilianer kam mit 20 Jahren für einen Monat nach Deutschland. Daraus wurden inzwischen zehn Jahre. Der studierte Grafikdesigner leitet die Arbeit der Fazenda da Esperança. Dorthin können Männer kommen, die drogenabhängig sind und auch sonst Schwierigkeiten im Leben haben. Christina begleitet ihn und seine Gäste. Die Journalistin fragt und hinterfragt Luiz, warum er auf ein normales Familienleben verzichtet und im Allgäu Drogenabhängigen hilft. Bei «Gott im Abseits» berichtet sie über ihre Zeit auf dem Hof. Und sie lässt Luiz zu Wort kommen, der bereits viele Männer auf ihrem Weg zurück in ein normales Leben begleitet hat.

Zwischen Andacht und Schweinen

Das Leben auf dem Hof ist einfach und von landwirtschaftlicher Arbeit und Andacht geprägt. Der Tag beginnt früh. Die Männer kümmern sich um Schweine, Gänse und Schafe. Sie misten die Ställe aus, füttern die Tiere, hacken Holz, putzen und kochen. Handys, Internet oder Zigaretten gibt es nicht. Ihr Tag besteht aus Arbeit und Gemeinschaft. Dazu kommen regelmässige Andachten. Man muss kein Christ sein, um auf den Hof zu dürfen, aber man muss bereit sein, sich auf diese fromme Seite einzustellen, auch als Atheist oder Muslim.

Die Projekte «Gott im Abseits»

«Gott im Abseits» sind Projekte, bei denen junge, kirchenferne Journalisten auf Menschen treffen, die ihre Berufung zu ihrem Lebensinhalt machen und ihr persönliches Leben am Glauben ausrichten. Im Fokus steht dabei das Engagement für Menschen im gesellschaftlichen Abseits. Die Projekte sind Nachfolger der Serie «Valerie und der Priester». Hier hatte eine Journalistin ein Jahr lang einen Kaplan begleitet. Bei der ersten Staffel von «Gott im Abseits» begleitete der Journalist Timm Giesbers 2017 die Schwestern der Elisabeth-Strassenambulanz in Frankfurt.

Infos darüber und aktuelle Berichte zur gerade begonnenen Dokumentation über Christina und Luiz sind hier zu finden.


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Datum: 29.01.2018
Autor: Hauke Burgarth
Quelle: Livenet

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