Erfolg trotz Krankheit

Mit Pinselstrichen zur Bronzemedaille

Als die Schweizerin Janin Aellig acht Jahre alt war, erkrankte sie an Borreliose. Seither quälen sie fast täglich starke Kopfschmerzen, sie ermüdet schnell. Damals bat ein Ältester ihrer Kirche Gott darum, dass Janin durch die Krankheit keine Nachteile in Schule und Beruf haben solle. Diese Bitte hat Gott erhört: vor gut einer Woche gewann die 20-jährige Malerin an den WorldSkills (Berufsweltmeisterschaften) eine Bronzemedaille.
Janin Aellig

Janin Aellig hatte andere Pläne: Sie wollte nach ihrer Ausbildung nach El Salvador zu einem Missionseinsatz oder nach Paris, um Französisch zu lernen. Doch durch die Bestnote von 5,5 öffnete sich unerwartet die Türe, um sich an den Schweizermeisterschaften SwissSkills mit anderen jungen Berufsleuten zu messen. Diese Perspektive weckte in ihr den Ehrgeiz. Sie blieb in ihrem Lehrbetrieb und begann ein intensives Training. Im September gewann Janin Aellig in Bern als Dekorations-Malerin die Goldmedaille. Sie reichte die Lorbeeren weiter und betonte: «Gott hat mir diesen Sieg geschenkt.»

Manche Leute wollten ihr zwar ausreden, dass die gute Leistung etwas mit Gott zu tun hätte – sie jedoch ist bis heute davon überzeugt. Nun hielt Janin nebst der Goldmedaille auch ein Ticket für die WorldSkills – die Berufsweltmeisterschafen – in Brasilien 2015 in den Händen. Ihre Pläne wurden ein weiteres Mal durchkreuzt. Das Training ging in eine neue Phase: Drei Tage pro Woche war sie auf Baustellen, strich und tapezierte Wände und Donnerstag, Freitag und unzählige Stunden ihrer «Freizeit» übte sie, was das Zeug hielt. «Diese Zeit war streng und erforderte eine Menge Selbstdisziplin», resümiert die quirlige Malerin. Sie profitierte vom Fachwissen eines Mitarbeiters, traf sich regelmässig mit einem Künstler und sammelte so Kniffs und Tricks aus deren Pinselkästchen.

Mit Jesaja im Mentaltraining

Als Teil der 40-köpfigen Schweizer Delegation wurde Janin auf den Wettkampf in Brasilien vorbereitet. Sie prüfte kritisch, was sie hörte und stand immer wieder mutig für ihre Glaubensüberzeugung ein. «Ich wollte mich lieber auf Gott verlassen als auf meine eigenen Fähigkeiten», erklärt die junge Frau und strahlt. Zwar nahm sie am Mentaltraining teil, ihre Gedanken aber waren bei Jesaja Kapitel 41, Vers 10: «Fürchte dich nicht. Ich bin dein Gott. Ich mache dich stark.»

Blackout überwunden

Vier Tage dauerte der Wettkampf in Sao Paulo. Die Malerin musste fünf Disziplinen bewältigen: Tapezieren, Türe streichen, Design, Speed Wettbewerb und Freie Technik. Janin kämpfte aber nicht nur gegen Konkurrenten aus aller Welt, sondern auch immer wieder mit heftigen Kopfschmerzen. Sie betete, sie schrieb sich Jesaja 41,10 mit Pinsel auf den Karton ihres Arbeitstisches und sie erlebte wie Gott ihr aus einem Blackout half, das sie zu einem mehrmaligen Neustart zwang. Am Ende wurde sie Drittbeste! Daneben nutzte Janin die Zeit mit ihren Kollegen und hatte manches Gespräch mit Tiefgang – über Gott, die Welt und den Glauben. Janin Aellig hat eine Bronzemedaille gewonnen – die Erfahrungen, die sie mit Gott gemacht hat sind für sie jedoch Gold wert.

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Datum: 28.08.2015
Autor: Helena Gysin
Quelle: ideaSpektrum Schweiz

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