Evolutionstheorie: Max-Planck-Institut duldet keine Sites mit alternativen Inhalten

Wolf-Ekkehard Lönnig im Clinch mit seinen Berufskollegen.

Darf ein Wissenschaftler die Evolutionstheorie auf einer offiziellen Website seines Forschungsinstituts infrage stellen? Wolf-Ekkehard Lönnig, gruppenleitender Genetiker am Kölner Max-Planck-Institut für Züchtungsforschung (MPIZ), hält nicht viel von Darwins Befunden und ist Anhänger der sogenannten Intelligent-Design-Theorie, welche die Vielfalt der Natur als Produkt eines genialen Schöpfers betrachtet.

Unter der Webseite: www.we-loennig.de/ erscheint folgender Text: „Aktuelle Information zu dieser Seite sind zur Zeit - ausser der Eingangsseite - sämtliche unten aufgeführten Links zu meinen naturwissenschaftlichen und biologiehistorischen Arbeiten auf meiner MPIZ-Homepage gesperrt.“

Früher verfolgte die Inquisition abweichende Meinungen von Wissenschaftlern, heute sind es die lieben Berufskollegen. Nachdem man schon im März die Sites von Wolf-Ekkehard Lönnig sperrte, wurde diese Zensur jetzt endgültig abgesegnet. Anfangs Woche hat das vierköpfige Direktorengremium des MPIZ entschieden, dass Lönnigs 1000-seitiger Auftritt im Netz in dieser Form „nicht akzeptabel“ sei. „Wir hätten uns“, sagt Paul Schulze-Lefert, geschäftsführender Direktor des Instituts, in einem Artikel der Zeitung ZEIT, „lächerlich gemacht, würden wir diese Verquickung von wissenschaftlich abgesicherten Befunden und persönlicher Meinung weiterhin auf unseren Sites dulden.“

Deshalb bleiben die Webseite von Lönnig vorläufig gesperrt. Nur eine „massiv entrümpelte“ Version wird in Zukunft auf dem MPG-Server zu finden sein. Die beschlossenen neuen Regeln für das Gestalten von MPIZ-Websites seien jedoch keine „Lex Lönnig“, versichert Schulze-Lefert. Sie gelten fortan für alle Mitarbeiter. Persönliche Meinungen, auch wenn sie „vordergründig abstrus erscheinen“, werden auf der Website geduldet - müssen aber klar gekennzeichnet sein.

Seit Darwin postulieren die Evolutionstheoretiker, dass neue Lebensformen in natürlicher Auslese entstehen: durch zufällige winzige Mutationen in den Genen, von denen die meisten keine erkennbare Wirkung haben. Und so, Schrittchen für Schrittchen, sollen aus simplen, einzelligen Organismen hoch komplexe Kreaturen entstanden sein? Lönnig glaubt das nicht und vertritt mit der Lehre vom „Intelligenten Design“ eine Ansicht, die für Empörung sorgt. 1000 Seiten hat er voll geschrieben und über den offiziellen Server seines Instituts ins Netz gestellt. Da fand sich neben Resultaten seiner Studien und daraus gefolgerten Deutungen jede Menge harsche Kritik an der „herrschenden neodarwinistischen Abstammungslehre“.

„Ich befinde mich in bester naturwissenschaftlicher Gesellschaft“

Lönnig fühlt sich angesichts dieser „Bücherverbrennungsmentalität“ ins „finsterste Mittelalter“ versetzt: „Ich bin kein Kreationist und ich habe mich auf meiner Homepage wiederholt vom Kreationismus distanziert, so zum Beispiel in einer Diskussion wie folgt: Ich akzeptiere weder die buchstäblichen 6 Tage noch die 10.000 Jahre. Auch gehöre ich keiner der zahlreichen Vereinigungen des “wissenschaftlichen Kreationismus” im In- und Ausland an. Natürlich versuchen manche Zeitgenossen, den Begriff “Kreationismus” zu Diffamierungszwecken weiter zu fassen und alle “Intelligent-Design-Theoretiker” in ein Topf zu werfen. Aber dann waren und sind alle Forscher, die für den Ursprung des Lebens und/oder für die Entstehung des Universums Planmässigkeit annehmen oder angenommen haben, wie Max Planck, John Eccles, Karl von Frisch und viele weitere angesehene Forscher und Nobelpreisträger “Kreationisten”, und ich befinde mich in bester naturwissenschaftlicher Gesellschaft.

Sir Karl Popper schreibt 1995: “Das Spiel der Wissenschaft hat grundsätzlich kein Ende: Wer eines Tages beschliesst, die wissenschaftlichen Sätze nicht weiter zu überprüfen, sondern sie etwa als endgültig verifiziert zu betrachten, der tritt aus dem Spiel aus.” Wir sollten grundsätzlich zwischen weltanschaulicher Motivation und naturwissenschaftlicher Ebene unterscheiden. Statt die Naturwissenschaften zu verlassen und die Synthetische (oder andere) Evolutionstheorien als “endgültig verifiziert” zu betrachten sowie jeden Falsifikationsversuch dazu zu untersagen, lautet mein Vorschlag: Diskutieren, statt andere Positionen zu diffamieren und verbieten zu wollen!

Das Grundgesetz garantiert die akademische Freiheit, die auch die Max-Planck-Gesellschaft zu ihrem Leitmotiv in der Forschung gemacht hat. Das schliesst grundsätzlich auch vom generellen Konsens abweichende Meinungen ein. Ja, wie die Geschichte der Naturwissenschaften zeigt, resultiert der Fortschritt sogar häufig aus zunächst vom herrschenden Konsens divergierenden Auffassungen. Der Versuch Kutscheras, ein makroevolutionistisches Meinungsmonopol durch Diffamierung Andersdenkender zu errichten, ist nach meinem Verständnis als wissenschaftsfeindlich abzulehnen.*

Wolf-Ekkehard Lönnig befindet sich mit seiner Auffassung von Wissenschaft tatsächlich in guter Gesellschaft. Folgende Zitate belegen das:

Der erste Trunk aus dem Becher der Naturwissenschaft macht atheistisch; aber auf dem Grund des Bechers wartet Gott.
Werner Heisenberg

Der Forscher aber ist von der Kausalität alles Geschehens durchdrungen ... Seine Religiosität liegt im verzückten Staunen über die Harmonie der Naturgesetzlichkeit, in der sich eine so überlegene Vernunft offenbart, dass alles Sinnvolle menschlichen Denkens und Anordnens ein gänzlich nichtiger Abglanz ist.
Albert Einstein

Nachdem ich die Naturvorgänge jahrelang beobachtet habe, kann ich das Dasein einer höchsten Intelligenz nicht bezweifeln.
Thomas Edison

Ich staune über die Ordnung, die ich bei allem beobachte, angefangen vom Wassertropfen, den ich mikroskopisch untersuche, bis zu dem fernen Stern, den ich durch das Teleskop betrachte - diese wird so genau eingehalten, dass man Gesetze formuliert hat, um ihre Beständigkeit auszudrücken ... Hinter dieser Ordnung muss es irgendwo ein höheres Wesen geben, denn Ordnung und Gesetz sind unmöglich ohne einen über alles erhabenen Geist.
Cecil Hamann

Die einfachste bekannte Zellenart ist so komplex, dass man unmöglich annehmen kann, dass so etwas plötzlich durch irgendein launenhaftes, höchst unwahrscheinliches Geschehen zustande kommen konnte.
Michael Denton

Ich möchte wissen, wie Gott unsere Welt erschaffen hat. Ich möchte seine Gedanken kennen...
Albert Einstein

Die Grossartigkeit des Kosmos bestärkt mich nur in der Gewissheit, dass es einen Schöpfer gibt ... Die im Universum geltenden Naturgesetze sind so präzise, dass wir ohne Schwierigkeit ein Raumschiff bauen können, das auf den Mond fliegt und dessen Flugzeit wir auf den Bruchteil einer Sekunde genau berechnen können. Diese Gesetze müssen von jemandem festgelegt worden sein.
Dr. Wernher von Braun

Ich fühle mich von einer unaussprechlichen Verzückung ergriffen ob des göttlichen Schauspiels der himmlischen Harmonie ... Denn wir sehen hier, wie Gott gleich einem menschlichen Baumeister, der Ordnung und Regel gemäss, an die Grundlegung der Welt herangetreten ist.
Johannes Kepler

Wohl hat es Zeiten gegeben, in denen ich dem Agnostizismus zuneigte, doch habe ich mich immer wieder davon erholt. Ich bin der festen Überzeugung, dass das Weltall von Gott, dem Allmächtigen, erschaffen worden ist.
Edward. A. Milne

Dieses bewunderungswürdige System aus Sonne, Planeten und Kometen konnte nur aus dem Ratschluss und der Herrschaft eines intelligenten und allmächtigen Wesens hervorgehen.
Isaac Newton

Ganz gleich, wohin wir blicken, in welche Tiefe wir schauen, stellen wir eine Formschönheit und eine absolut unübertroffene Ingeniosität fest, die den Gedanken an einen Zufall nicht zulässt. Sollte man wirklich glauben, dass willkürliche Prozesse eine Realität hätten hervorbringen können, deren kleinstes Element - ein funktionsfähiges Protein oder Gen - so komplex ist, dass es unsere eigenen schöpferischen Fähigkeiten weit in den Schatten stellt, eine Realität, die dem Zufall genau entgegengesetzt ist und in jeder Hinsicht alles übertrifft, was die Intelligenz des Menschen hervorbringen könnte?
Michael Denton

Jedes Molekül scheint auf wunderbare Weise für seine Aufgabe erdacht worden zu sein.
Chet Raymo

Ich glaube nicht an ihn [Gott], ich sehe ihn in der Natur.
Jean-Henri Fabre

[Man] gewinnt die Überzeugung, dass sich in den Gesetzen des Universums ein Geist offenbart - ein Geist, der dem des Menschen bei weitem überlegen ist und gegenüber dem wir uns angesichts unserer bescheidenen Kräfte ärmlich vorkommen müssen.
Albert Einstein

Ich glaube immer noch, dass die pflanzlichen Fossilienfunde in den Augen eines Unvoreingenommenen die Auffassung von einer speziellen Schöpfung bestätigen.
J. H. Corner

Quellen: Hompage Wolf-Ekkehard Lönnig/Die Welt

Datum: 02.05.2003
Autor: Bruno Graber

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