Neue DNA-Studie

Alte Ägypter könnten von biblischem Noah-Sohn Ham abstammen

Eine DNA-Studie anhand ägyptischer Mumien bringt unerwartete Resultate über die Herkunft der Ägypter. Ein Archäologe sieht in den Ergebnissen eine Untermauerung der Theorie, wonach die ersten ägyptischen Dynastien auf den biblischen Noah-Sohn Ham zurückgehen, der in der Bibel beschrieben ist.
DNA-Spirale

Wissenschaftler haben lange über die Herkunft der Ägypter gerätselt. Bislang wurde auf literarische und archäologische Referenzen zurückgegriffen, sowie auf genetische Studien der heutigen Ägypter. Basierend auf diesen Ressourcen rechneten die meisten Rechercheure damit, dass die alten Ägypter aus anderen Teilen Nordafrikas einwanderten und einen bedeutenden genetischen Sub-Sahara Einfluss aufweisen. Forscher sprachen sich eher gegen die Darstellung in der Bibel aus.

Laut der Bibel siedelte Mizrayim, ein Sohn von Ham und Enkel von Noah, im heutigen Ägypten und sein Bruder Kush südlicher in Afrika.

151 Mumien untersucht

Nun untersuchte das Max-Planck-Institut unter Leitung von Johannes Krause die DNA von Mumien, welche die biblische Überlieferung stützen. Frühere Untersuchungen hatten kaum Ergebnisse gebracht, weil das heisse Klima und der Prozess des Einbalsamierens die meiste DNA zerstört hatte.

Für diese Studie wurden Proben von 151 Mumien aus Abusir el-Melek, rund 100 Kilometer südlich von Kairo, genommen, sie umfassen den Zeitraum ägyptischer Geschichte von 1388 vor Christus bis 426 nach Christus.

Näher am Nahen Osten als an Nordafrika

Den Wissenschaftlern gelang es, 90 mitochondriale DNA-Proben zu untersuchen sowie drei Proben von Genomen. Das überraschende Resultat zeigt nun, dass die alten Ägypter der Population des Nahen Ostens und Südwestasiens sehr nahe stehen und nicht jener von Nordafrika.

«In den alten Ägyptern finden wir nicht viel von Sub-Sahara-Vorfahren», sagte Krause zu «CBS News». Sie waren den Europäern näher als sie es heute sind. Der afrikanische Einfluss sei erst in verhältnismässig kurzer Zeit geschehen, nach der römischen Zeit.

Mesopotamien statt Nordafrika

Diese neuen Funde passen zur Dynastie-Theorie des Archäologen David Rohl. Laut seiner Darstellung kamen die antiken Ägypter via Mesopotamien über das Meer, bevölkerten das Nil-Delta und errichteten die erste ägyptische Dynastie – also ebenfalls entgegen den bisherigen Theorien, wonach das Volk aus anderen Gebieten Afrikas stammte.

David Rohl basiert seine Theorie auf der biblischen Darstellung von Ham, dem Sohn Noahs. Dies sei später die Basis für Horus gewesen, einer der bedeutendsten ägyptischen Gottheiten – welcher de Facto Ham gewesen sei. Rohl: «Der Name 'Horus' beudetet: 'Der Entfernte', was impliziert, dass er von weit weg kam.»

Theorie 1988 entwickelt

Schon 1988 führte Rohl eine Expedition ins Wadi Hammamat durch, einem trockenen Flussbett in der ostägyptischen Wüste, das die Hauptwüstenroute des Nils zum Roten Meer gewesen war. Rohl studierte in dieser Gegend alte Wandschnitzereien und Bilder von Booten, welche rund fünfzig Jahre früher vom Archäologen Hans Winkler gefunden worden waren.

Unter anderem waren auf über einhundert Schnitzereien lange Boote abgebildet, mit bis zu 70 Ruderern. Dies bestätigte Rohls Ansicht, dass kulturelle und technologische Entwicklung der ersten ägyptischen Dynastie durch die mesopotamische Elite beeinflusst war und von der arabischen Halbinsel aus nach Ägypten kam.

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Datum: 26.06.2017
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Breaking Israel News

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