Fatima Julho

«Ich glaubte an eine Lüge»

An eine Lüge zu glauben, dieser Gedanke macht Angst – dass man sein Leben völlig an etwas ausliefert, das sich nachher als nicht wahr herausstellt. Wenn man die Wahrheit realisiert, ist es zu spät, und man muss mit ansehen, wie alles um einen herum zusammenfällt. 
Afrikanische Familie neben Rundhütte in Mosambik

Das war die Situation, in der sich Fatima Julho, eine 35-jährige Einwohnerin von Mosambik, fand. Sie glaubte eifrig an ihre Stammesreligion. Sie betete, brachte andere zu ihrem Glauben, und sie beleidigte und griff die an, die an Christus glaubten.

«Fatimas Religion wurde als Schlüssel zu Erfolg und Reichtum angesehen», erklärt Godfrey Bhodyeara, der nationale Direktor von Every Home for Christ Mosambik. «Viele reiche Leute in unserem Land haben diesen Glauben.» Fatimas Mann Ndhoca war der lokale Steuerbeamte, und beide waren seit ihrer Kindheit aktiv in ihrem Glauben gewesen. Ihre Glaubensgemeinschaft war stark, und sie waren relativ wohlhabend. Alles ging gut, bis Fatima ernsthaft krank wurde. Dann kam die Krise.

In der Krise allein gelassen

«Sie hoffte und vertraute darauf, dass die vielen Freunde und alle, die sie für ihre Religion rekrutiert hatte, an ihrer Seite stehen würden», sagte Godfrey. «Aber das Gegenteil geschah. Die Tage vergingen, und keiner von ihnen kam, um sie zu besuchen.» Fatimas Krankheit wurde schlimmer, und ihre Gemeinschaft verschwand. Sie rief zu ihren Göttern, aber die antworteten nicht. Sie war gefangen im Bett, und niemand besuchte sie. Was am schlimmsten war: Fatimas Mann weigerte sich, ihr zu helfen. «Ich fühlte mich von meinem Ehemann betrogen, denn er machte nie auch nur einen Versuch, mich ins Spital oder zu einem Zauberdoktor zu bringen. Ich fing an zu glauben, dass er nach meinem Tod eine andere Frau heiraten wollte», erklärte Fatima.

Alles, auf das sie ihr Vertrauen gesetzt hatte – ihre Religion, ihre Gemeinschaft und selbst ihr Ehemann – hatte sie im Stich gelassen. Sie verbrachte ihre Tage auf einer Strohmatte und fragte sich, was aus ihrer Seele werden sollte. Schliesslich beschloss sie, sich das Leben zu nehmen. «Ich habe mir immer gesagt, dass ich, wenn ich sterbe, als Geist zurückkommen und meinen Mann quälen will, sollte er eine andere Frau heiraten», sagt Fatima mit einem Schmunzeln, wenn sie an ihre dunkelsten Tage zurückdenkt.

Hoffnungsschimmer

Sie hatte keine Hilfe, aber sie musste irgendwie von dem Haus wegkommen. Durch ihre Krankheit war sie dünn geworden «wie ein Streichholz», und sie konnte nur aus ihrer Hütte heraustaumeln. Als sie zum ersten Mal seit Monaten von frischer Luft und Sonnenschein getroffen wurde, sah sie etwas, dass ihr Hoffnung gab: drei Pioniermissionare von EHC mit einem Mann namens Karingo, einem bekannten und respektierten Zauberdoktor aus einem Nachbardorf. Normalerweise trug Karingo Leopardenfelle und exotische Halsbänder. Heute war er aber in normale Kleider gekleidet und sah fast aus wie ein Lehrer.

«Sie war schockiert, als sie merkte, dass Karingo mit den EHC-Männern zu ihr kam», erzählte Godfrey. Karingo setzte sich an ihr Bett und begann, voll Liebe zu erzählen: «Ich war ein Zauberdoktor, und du weisst das. Christus hat mich errettet, und andere Christen lieben mich, und das gleiche kannst du auch erleben.»

Gebet für Heilung

Tränen füllten Fatimas Augen. Genau danach hatte sie sich gesehnt: Nach einem Gott, der sie nicht verliess, und nach einer Glaubensgemeinschaft, die sie tragen würde statt wegzulaufen, wenn sie sie am meisten brauchte. «Sie bat das Team, für sie zu beten, und hoffte, dass Jesus Christus sie heilen würde», berichtet Godfrey.

Die Veränderung in Fatima war unmittelbar und für alle sichtbar. Nach dem Gebet konnte sie zum ersten Mal seit Wochen etwas essen. «Was sie aber am meisten überraschte, geschah bei Sonnenuntergang an diesem Tag: Als sie aus ihrer Hütte heraus und wieder zurückging, taumelte sie nicht wie vorher, sondern konnte wieder voller Energie laufen.»

«Ich möchte getauft werden»

Als ihr Mann heimkam, konnte er einen grossen Unterschied in ihrem Haus sehen und spüren. Es war sauber, und sie hatte etwas für ihn gekocht. Er wusste nicht, wie er auf dieses Wunder reagieren sollte, das mit seiner Frau geschehen war. Er war nicht der einzige, der schockiert war; am nächsten Tag, als die EHC-Mitarbeiter wiederkamen, um nach ihr zu sehen, sass sie in einem Stuhl und las in dem Heft mit dem Johannesevangelium, das sie ihr gegeben hatten. Sie schaute in ihre geschockten Gesichter, lächelte und sagte einfach: «Ich möchte getauft werden.»

Der Fluss, in dem sie normalerweise Menschen tauften, war drei Meilen entfernt, und Fatima war noch zu schwach für einen solchen Weg. Also versammelten sich draussen vor dem Haus, und viele, die sie früher verlassen hatten, schauten nun zu, wie der ehemalige Zauberdoktor und die Mitarbeiter von EHC Fatima mit Kesseln voll Wasser mitten im Dorf tauften.

Die Zuschauer waren überrascht und verwundert. Sie wurden Zeugen davon, dass ihr Körper geheilt worden war, und sie sahen auch das Wunder im Leben des Zauberdoktors. Aber niemand erlebte grössere Veränderung als Fatima. Sie hatte an eine Lüge geglaubt, aber die Wahrheit hatte sie freigemacht.

Diese Geschichte und diverse andere finden Sie im EveryHome-Magazin vom April, herausgegeben von Every Home for Christ / Christus für alle Schweiz.

Datum: 03.05.2016
Quelle: Every Home Magazin

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