Brainerd kämpfte fast ununterbrochen gegen seine Krankheit

Als er 1740 anfing, Blut zu husten, musste er einige Wochen lang das College verlassen. Im Mai 1744 schrieb er: »Ich ritt mehrere Stunden im Regen durch die raue Wildnis, und obwohl ich mich körperlich sehr krank fühlte, musste ich fast gar kein Blut spucken« (S. 247).

Manchmal schrieb er: »Nachmittags waren meine Schmerzen so stark, dass ich mich ins Bett legen musste. … Manchmal raubte der Schmerz mir die Sinne« (S. 253). Im August 1746 schrieb er: »Nachdem ich die ganze Nacht im kalten Schweiss gelegen habe, hustete ich an diesem Morgen viel mehr Blut, und es ging mir körperlich sehr schlecht, ich war aber kaum melancholisch« (S. 420). Im September schrieb er: »Hatte heute starken Husten und hohes Fieber; hatte keinen Appetit auf irgendetwas, und was ich ass, konnte ich meistens nicht bei mir behalten; wegen der Schmerzen in meiner Brust und im Rücken fand ich im Bett kaum Ruhe: Ich konnte jedoch ungefähr die zwei Meilen jeden Tag zu meinen Leuten hinüberreiten, um mich um diejenigen zu kümmern, die an einem kleinen Haus arbeiten, damit ich dann direkt unter den Indianern leben kann« (S. 430).

In Jonathan Edwards’ Haus sagten ihm die Ärzte im Mai 1747, dass er unheilbar krank sei und nicht mehr lange zu leben habe (S. 447). In den letzten Monaten seines Lebens musste er unglaublich viel leiden. 24. September: »Zusätzlich zu meinen schlimmsten Anfällen von Atemnot hatte ich einen merkwürdigen Schluckauf, der mich würgte oder so überanstrengte, dass ich mich übergeben musste« (S. 469). Edwards sagte eine Woche, bevor Brainerd starb: »Er sagte mir, dass sich keiner vorstellen könne, wie gross die Schmerzen in seiner Brust seien. Seine grosse Sorge war, dass er Gott die Ehre nehmen könnte, weil er meinte, dass jede weitere Minute wegen der unerträglichen körperlichen Schmerzen kaum auszuhalten sei.« In der Nacht, bevor er starb, sagte er zu den Anwesenden: »Sterben ist anders, als sich die Menschen vorstellen« (S. 475-476).

Was dem Leser dieser Tagebücher auffällt, ist nicht nur, wie sehr Brainerd in diesen Tagen leiden musste, weil es keine Antibiotika und Schmerzmedikamente gab, sondern besonders, wie erbarmungslos die Krankheit war. Er musste fast ununterbrochen leiden. Und trotzdem machte er mit seiner Arbeit weiter.

Fortsetzung: Standhaft im Leid

Datum: 26.02.2008
Autor: John Piper
Quelle: Standhaft im Leiden

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