Michael Jackson und wir

Michael Jackson auf dem Höhepunkt seiner Karriere.
Ein Bild aus glücklicheren Tagen: Michael mit Ex-Frau Lisa Maria Presley.
Aufatmen. Das Gericht spricht Michael Jackson frei.
Teil seiner Neverland-Ranch.

Die Gesellschaft verurteilt Michael Jackson auch nach seinem Freispruch. Und tut selber das, was man ihm vorwirft: Kinder und Jugendliche verführen. Und sie ausnutzen. Oder wir – die Gesellschaft – schauen zu und machen uns zu Mittätern.

Er ist freigesprochen. Doch der Verdacht bleibt bei manchen, dass er Kinder und Jugendliche verführt und missbraucht haben könnte. Auf die Anklagebank gehört aber auch die Gesellschaft. Denn Kinder und Jugendliche werden von uns verführt. Und hier ist die Beweislast erdrückend. Die Indizien sind öffentlich ersichtlich. Dabei gehört die Verführung Minderjähriger – wenn man Jesus Christus Glauben schenkt – zum Schlimmsten überhaupt. Fett, Sex, Schulden, Vernachlässigung und Alkohol: damit zerstören wir die heranwachsende Generation:

Wir bauen Fettmonster

Nein, das ist kein Rundumschlag gegen Fast-Food. In der EU sind mittlerweile 14 Millionen Kinder übergewichtig, also jedes vierte. Eine Berechnung der britischen Regierung hat ergeben, dass im Jahr 2050 die durchschnittliche Lebenserwartung um fünf Jahre tiefer liegt als heute. Allein wegen Fettleibigkeit und deren Folgen. In der Nahrungsmittelindustrie hat man erkannt, dass Kinder und Jugendliche das perfekte Zielpublikum sind. Aus Industriedokumenten geht gemäss der britischen Regierung hervor, dass die Hersteller mit ihrer Werbung in erster Linie Kinder im Vorschulalter erreichen wollen.

Wir verbreiten sexuelle Unmoral

In der Schweiz und Deutschland lernen Kinder und Jugendliche ab der fünften Klasse, dass die Ehe zwischen Mann und Frau einfach eine von vielen Möglichkeiten ist. Bibel hingegen wird kastriert. Oder sterilisiert. Sie selber sei „unmoralisch“, weil sie nicht der Moral der Mehrheit entspricht. Der Nachwuchs wird zum Herumprobieren ermuntert. Sei es alleine, zu zweit, zu dritt oder ... Die verteilten Broschüren nehmen da wenig Rücksicht auf psychische Verluste (wir berichteten).

Wir machen Kinder und Jugendliche zu Konsumtrotteln

Etwa jeder fünfte Minderjährige ist verschuldet. Wir als Teil der Konsumwelt haben es zugelassen, dass unser Goldenes Kalb, die Wirtschaft, uneingeschränkten Zugriff auf die dünnen Portemonnaies unser Jugendlichen hat. Wir suggerieren ihnen, dass sie genau dieses Handy jetzt haben müssen. Und diese coole Jeans ebenfalls. Und diese CD genau so schnell wie diese DVD und jenes PC-Game. Die Bezahlung übernimmt die Kreditkarte. Wir bringen Kindern und Jugendlichen bei, in Marken zu denken – und erziehen sie so zu Konsumtrotteln.

Alk im Blut

Eine Party in Langenthal (Schweiz). Es war die Nacht, in der das Flugzeug, in dem Melanie Thornton sass, bei Bassersdorf in den Wald stürzte. Sie starb. Sie wäre der Hauptact in Langenthal gewesen. Alle hatten das wohl nicht mitgekriegt. Rund fünf Minderjährige wurden ins Spital eingeliefert. Mit zuviel Alkohol im Blut. «Jugendliche suchen gezielt den Rausch», sagt Blau-Kreuz-Mitarbeiter Ruedi Löffel.

In Deutschland sieht es nicht besser aus. Gemäss RTL trinken Jugendliche zwischen 12 und 15 Jahren wöchentlich soviel Alkohol, wie in zwei Bieren und zwei Schnäpsen enthalten ist. Das ist eine Altergruppe, die – wohlgemerkt – noch gar keinen Alkohol kaufen dürfte.

Stolper- und Mühlstein

Auf Michael Jackson wird gezeigt. Dabei müsste die Gesellschaft auf sich selber zeigen. Wir haben das Umfeld unserer Kinder mit vielen Stolpersteinen versehen. Jesus sagt: «Wer aber einem von diesen Kleinen, die an mich glauben, Anstoss zur Sünde gibt, für den wäre es besser, dass ein Mühlstein an seinem Hals gehängt und er in die Tiefe des Meeres versenkt würde. Wehe der Welt wegen der Anstösse zur Sünde!» (Die Bibel, Matthäus 18, Vers 6 -7.)


Datum: 03.07.2005
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch

Verwandte News
Werbung
Werbung
Livenet Service