Im Angesicht des Todes

Wie ein pakistanischer Christ einem Attentäter begegnete

Als der Besitzer eines christlichen Buchladens in Pakistan eines Tages einem Mann gegenübersteht, der ihn umbringen will, reagiert er völlig unerwartet – und das hinterlässt auch bleibenden Eindruck auf den Selbstmordattentäter. Eine Reaktion, von der wir viel lernen können.
Ein christlicher Mann aus Pakistan.

«Die Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe eifert nicht, die Liebe treibt nicht Mutwillen, sie bläht sich nicht auf, sie verhält sich nicht ungehörig, sie sucht nicht das Ihre, sie lässt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu…» Wie oft schon haben wir diese Worte aus dem 1. Korintherbrief, Kapitel 13 gehört... Auf fast jeder Hochzeit werden sie zitiert. Und doch: Wenden wir sie eben so oft in unserem Alltag an? Sind wir langmütig und freundlich mit den Menschen, die uns umgeben, mit unseren Freunden? Und wie sieht es mit denjenigen aus, mit denen wir nicht so gut können, oder die uns vielleicht Leid angetan haben?

«Ich bin gekommen, um dich zu töten»

Olie kann uns hier zum Vorbild werden. Der Pakistaner besitzt einen christlichen Buchladen in einem Städtchen des asiatischen Landes. Vor nicht langer Zeit – an einem Tag wie jeder andere – öffnete sich die Tür seines Ladens und ein ihm unbekannter Mann kam herein. Doch etwas im Blick des Mannes machte Olie instinktiv nervös. Der Mann kam auf ihn zu, öffnete mit Schwung die Jacke und zeigte ihm eine Bombe, die seine Brust gebunden war. «Ich bin hierher gekommen, um dir das Leben zu nehmen, weil du an Jesus glaubst – und weil du Bücher verkaufst, die andere dazu bringen, Jesus ebenfalls zu folgen…»

Liebe ist…

Olie war wie erstarrt. Doch dann hatte er mit einem Mal einen völlig klaren Gedanken im Kopf. Er bat den Selbstmordattentäter, einen Bibelvers zu lesen, der eingerahmt an der Wand hing. Der Mann begann zu lesen: «Liebe ist geduldig, Liebe ist freundlich. Sie kennt keinen Neid, sie spielt sich nicht auf, sie ist nicht eingebildet. Sie verhält sich nicht taktlos, sie sucht nicht den eigenen Vorteil, sie verliert nicht die Beherrschung, sie trägt keinem etwas nach. Sie freut sich nicht, wenn Unrecht geschieht, aber wo die Wahrheit siegt, freut sie sich mit.» Bei diesen Worten verstummte der Attentäter, machte seine Jacke zu, drehte sich um und eilte aus dem Laden.  

Ein unerwartetes Ende

Doch das war nicht das letzte Mal, dass Olie den Mann sah. Wenige Tage später kehrte er wieder zurück. Doch dieses Mal berichtete er Olie, dass er an dem Tag, an dem er den Laden zerstören wollte, Jesus kennengelernt hatte – und nun bat er den Ladenbesitzer um eine Bibel. Er wollte Christ werden! Doch er brauchte Olies Hilfe, um vor den Männern zu fliehen, die ihn Tage zuvor geschickt hatten, um den Laden zu zerstören…

Liebe in unserem Alltag?

Von dieser wahren Begebenheit berichtete Olie in einem geheimen Treffen mit anderen Pastoren und Mitarbeitern des Missionswerkes «Global Advance». Wie es ihm und dem frischbekehrten Mann heute geht, wissen wir leider nicht. Doch von Olies unwahrscheinlichen Mut und seiner liebevollen Reaktion auf den drohenden Tod können wir sehr viel lernen…

Wie wäre es, wenn wir in dieser Woche ganz einfach beginnen, mit den Menschen, die uns wichtig sind? Und ihnen liebevoll begegnen, obwohl uns etwas gereizt oder genervt hat? Denn wenn wir geduldig, freundlich, neidlos und liebevoll denen begegnen, die uns wichtig sind und so in gewisser Weise an ihnen üben, werden wir mit der Zeit auch lernen, anderen Menschen liebevoll zu begegnen, selbst wenn sie uns Leid antun.

Zum Thema:
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Datum: 20.03.2016
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / Global Advance

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