Die Weihnachtspäckli sind für Kinder, Waisenkinder, alte Menschen und kinderreiche Familien bestimmt, die in ihrem Leben wenig Freude erfahren haben. Der stumme Blick eines fünfjährigen Mädchens, dessen Vater und Mutter Alkoholiker sind, sagt mehr als tausend Worte aus. Erstaunt betrachtet der 10-jährige Junge die farbige Zahnbürste. Was für einen Wert haben ein Paket Mehl und Zucker, etwas Teigwaren, Kaffee und Tee, wenn im Haus kaum etwas Essbares zu finden ist? Die Mutter von drei kleinen Kindern arbeitete zwar im Sommer hart auf der Kolchose. Als Lohn erhielt sie einen Sack Weizen und Zucker. Ihre beiden Kühe geben zurzeit keine Milch und auch an Kleidern für die Kinder fehlt es. Wie soll sie ihre Familie durch den harten Winter bringen? Der Vater im nächsten Haus ist nach einer schweren Lungenoperation aus dem Krankenhaus heimgekommen. Um die Operation zu bezahlen, musste die Kuh verkauft werden. Was für eine Freude, wenn sich jemand um die Familie kümmert. Das Lebensmittelpaket bringt ihr Hoffnung und einen Lichtblick in eine trübe und schwierige Zeit. Schliesslich müssen auch noch zwei Schulkinder ernährt werden. Bereits vor zwei Monaten haben die Kinder eines grossen Waisenhauses immer wieder gefragt, ob der Besuch aus der Schweiz wieder komme. Ein tragisches Schicksal trägt die 70-jährige Grossmutter. Sie sorgt für vier Knaben im Alter von elf bis siebzehn Jahren. Ihre Tochter starb mit 27 Jahren bei der Abtreibung des fünften Kindes. Das war vor sieben Jahren. Der Vater zog darauf zu seinen Verwandten in eine andere Gegend. Die Kinder haben weder ganze Schuhe noch ganze Kleider. Die Weihnachtsgeschenke berühren die alte Frau sehr. Sie bedankt sich immer wieder und auch die Jungs freuten sich über das unerwartete Geschenk. Der ukrainische Begleiter, der die Familie bei einer christlichen Veranstaltung kennen gelernt hat, wird wieder kommen. Dann bringt er aber kein Weihnachtsgeschenk, sondern ganze Kleidung für die Kinder. Bis zum 7. Januar, der orthodoxen Weihnachtsfeier, werden die Päckli verteilt sein. Wie viele Freudentränen bis dann geweint werden, wie viele Kinderaugen vor Freude leuchten, bleibt den Organisatoren verborgen. Doch auch in diesem Jahr hat sich die Aktion 80'000 Mal gelohnt. Die vier Hilfswerke danken herzlich allen beteiligten Personen, Kirchen, Schulen und anderen Institutionen für das grosse Engagement beim Bereitstellen und Sammeln der Päckli. Sie danken für das ihnen entgegengebrachte Vertrauen. Sie danken auch für alle Spenden, die den Transport der Päckli in die verschiedenen Länder und den Kauf einer Kinderzeitschrift zum Thema „Weihnachten“ ermöglicht hatten. Ein Anhängerzug auf dem Weg nach Albanien, beladen mit Geschenken der Aktion Weihnachtspäckli, wurde in Italien von einem anderen Lastwagen angefahren. Der fehlbare Lenker war am Steuer eingeschlafen und fuhr auf den Päcklitransport auf. Im Anhänger wurden dabei rund 1000 Päckli in Mitleidenschaft gezogen, teils auf die Autobahn geschleudert. In Albanien hätten durch den entstandenen Schaden etliche Schulen nicht mit Weihnachtspäckli bedacht werden können. An einigen Sammelstellen in der Schweiz wurden Päckli nach dem Termin abgegeben – und genau mit diesen Restposten konnte eine Ersatzlieferung zusammengestellt werden. Der Schaden der Päckli wurde damit wettgemacht. Die Schulkinder in den durch unsere Missionspartner betreuten Dörfern freuten sich enorm über die Weihnachtsgeschenke aus der Schweiz. Die vier Organisatoren der Aktion Weihnachtspäckli: Artikel zum Thema: „100'000 Weihnachtspäckli für Osteuropa – das wär’s!" Autor: Guido FreyAuf der Kolchose gerackert – es reicht nicht
Grossmutter mit vier Enkeln
Im orthodoxen Osten wird später gefeiert
Ersatztransport nach Unfall in Italien
- AVC-Hilfswerk, Industriestr. 21,
2553 Safnern, 032 355 42 42
- Christliche Ostmission, Bodengasse 14,
3076 Worb, 031 838 12 12
- Hilfsaktion Märtyrerkirche, Zelglistr. 10,
3608 Thun, 033 334 00 50
- LICHT IM OSTEN, Tösstalstr. 55,
8487 Rämismühle, 052 385 31 05
Postkonto: 30-222 249-0, Aktion Weihnachtspäckli, 3076 Worb
Quelle: Christliche Ostmission
Datum: 29.12.2005