Weihnachten: Kraft sammeln für Neues

Die zahlreichen Bräuche und Traditionen, die sich im Laufe der Zeit um die Feier der Geburt von Gottes Sohn angesammelt haben, sind an sich nichts Schlechtes. Man sollte sie aber auch nicht überbewerten. Andere Formen des Weihnachtsfeierns können vielleicht sogar das Neue, das mit der Geburt des Jesuskindes seinen Anfang nahm, noch nachhaltiger ausdrücken.
Tannenzweig für Weihnachten Kraft sammeln für Neues


Der Weihnachtsbaum ist kein Muss.

Hier einige Vorschläge:

Mit den Hirten und den Weisen unterwegs

Es ist eindrücklich, wie die Geburt Jesu Menschen in Bewegung setzte: Von den Hirten aus der Umgebung, den Weisen aus dem über 1000 Kilometer entfernten Babylon bis zu den Menschen, die sich heute durch Gottes Wort in Bewegung setzen lassen! Wie wäre es, wenn Sie Weihnachten allein, mit der Familie oder mit Freunden in der Form einer kürzeren oder längeren Wanderung zu einem etwas besonderen Ziel feiern würden, zum Beispiel mit Zwischenhalten, an denen Bibeltexte vorgelesen, ein Gebet gesprochen oder einfach die Stille wahrgenommen werden kann?

Ein Weihnachtsbaum ist kein Muss

Ursprünglich war der mit Lichtern geschmückte Nadelbaum ein heidnisches Symbol, mit welchem im Norden Europas die nach der Sonnwende wiederkehrende Sonne begrüsst wurde. In der Schweiz hielt der Weihnachtsbaum erst in der Mitte des 18. Jahrhunderts Einzug. Warum nicht einmal den gewohnten Baum durch einen anderen Schmuck ersetzen? Lassen Sie Ihrer Phantasie freien Lauf.

Auch Geschenke müssen nicht sein

Auch das Schenken an Weihnachten ist kein sehr alter Brauch - und der ausufernde Geschenkrummel unserer Zeit schon gar nicht. In der Bibel lesen wir zwar, dass die Weisen aus dem Morgenland dem neugeborenen Jesus Geschenke mitgebracht haben. Aber bei diesen Gaben stand nicht ihr Wert im Vordergrund, sondern das, was die Geschenke aussagten: Gold als Symbol für alles Reiche, Frohe, Glückliche, Weihrauch als Symbol des Aufsteigens zu Gott, des Gebetes, des Vertrauens und Myrrhe als Symbol der Trauer und des Schmerzes, der Angst und Verzweiflung.

Schenken Sie sich selbst

Haben Sie sich schon überlegt, wie kostbar jene Zeit ist, die Sie selbst schenken? Vielleicht ist das Alters- und Pflegeheim in Ihrer Nähe, die Asylantenunterkunft oder das Heim für Behinderte dankbar für Ihre Zeit, die sie am 24. Dezember dort den Menschen schenken. Fragen Sie doch einfach telefonisch bei der Leitung des Heims oder der Institution nach.

Weihnachten setzt in Bewegung

Damals, vor rund 2000 Jahren entstand in dem Vieh-Unterstand von Bethlehem Neues, das Menschen in Bewegung setzte. Wenn Sie sich von dieser Erkenntnis herausfordern lassen zu einem Überdenken der Art Ihres persönlichen Weihnachtsfeierns, so kann dies auch Sie über den 24. Dezember hinaus weiterführen zum Nachdenken über Ihr Leben und darüber, was Gott möglicherweise in und mit Ihnen Neues schaffen will.
"Die Hirten kehrten zurück, rühmten Gott und priesen ihn für das, was sie gehört und gesehen hatten; denn alles war so gewesen, wie es ihnen gesagt worden war" (Die Bibel, Lukas 2,20).

Autor: Pfr. Reinhard H. Egg, Dipl. Psychologe

Datum: 12.11.2006

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