Der Code der Schöpfung

Häufig sind Erfindungen so untrennbar mit ihren Konstrukteuren verknüpft, sodass das Geschaffene ihren Namen trägt. Das gasgefüllte Luftschiff benennen wir darum nach seinem Erbauer, dem Grafen Zeppelin (1838–1917), und der Dieselmotor hat seinen Namen ebenfalls von seinem Erfinder Rudolf Diesel (1858–1913). Wie viel von Gott kann man aus seinen Werken entnehmen? Gemäss der Bibel sind mancherlei Eigenschaften und Wesensarten Gottes bereits aus den Werken der Schöpfung erkennbar.

In manchen Bereichen wird besonders deutlich, wie das Geschaffene die Züge eines Schöpfers trägt. Goethes „Faust“ ist z. B. nicht zu verwechseln mit Bert Brechts „Mutter Courage“, und Schillers „Glocke“ wird niemand mit Wolfgang Borcherts Bühnenstück „Draussen vor der Tür“ in Verbindung bringen.

Musikkenner merken nach wenigen Takten, wenn ein Stück von Mozart erklingt, und Paul Hindemiths Zwölftonmusik wird man nicht für Bachkantaten halten. Maler und Bildhauer haben ebenso unverwechselbar ihre persönliche Note in ihren Werken hinterlassen. Rembrandts „Verlorener Sohn“ spiegelt hinsichtlich Maltechnik, Motivwahl und Ausdrucksweise so sehr seine Eigenart wider, dass dieses Gemälde unmöglich einem Picasso oder dem Surrealisten Salvador Dalí zuzuschreiben wäre.

So hat auch Gott seiner Schöpfung den Stempel aufgedrückt. Sie ist ein für jeden lesbares Autogramm. Darum sagt der Psalmist, dass „keine Sprache noch Rede“ (Ps. 19,4) erforderlich ist, um ihre Stimme zu „hören“.

In den „Schwarzen Bergen“ (Black Hills) im Südwesten Süd-Dakotas in den USA hat man die Köpfe von vier amerikanischen Präsidenten in Stein gehauen:

–George Washington (1732–1799), 1. US-Präsident

–Thomas Jefferson (1743–1826), 3. US-Präsident

–Abraham Lincoln (1809–1865), 16. US-Präsident

–Theodore Roosevelt (1858–1919), 26. US-Präsident.

Jeder Kopf hat eine Höhe von 18,3 Metern und ist auf der Nordwestseite von Mount Rushmore in Granit gemeisselt. Niemandem könnten wir glaubhaft machen, dass dieses monumentale Gebilde von alleine entstanden sei. Ebenso würde es uns niemand abnehmen, dass diese Strukturen im Laufe von Jahrmillionen durch Einwirkung von Wind und Wetter entstanden seien.

Ein Bildhauer fasste einen Plan

Auch hier stand am Anfang eine Idee, nämlich die von Jonah Leroy Robinson, dem Vorsitzenden der historischen Gesellschaft des Staates Süd-Dakota: Dieses gigantische Denkmal war als Ehrenmal (engl. „Shrine“) der Demokratie konzipiert, wobei die einzelnen Präsidenten symbolhaft für die Gründung, die Weite, die Bewahrung und die Vereinigung der USA stehen sollten. Die Ausführung dauerte von 1927 bis 1941 und oblag dem Bildhauer Gutzon Borglum.

Eine lebendige Zelle des Menschen ist um Zehnerpotenzen komplizierter und genialer gestaltet als die Steinköpfe von Mount Rushmore, und in ihr laufen Tausende geregelter und zeitlich genau aufeinander abgestimmter chemischer Prozesse ab. Niemand ist in der Lage, so etwas nachzubauen, und doch gibt es eine weit verbreitete Lehre, die behauptet, so etwas könne von selbst entstehen.

Diese sogenannte Evolutionslehre erwartet einen so grossen „Glauben“, dass man sogar akzeptieren soll, was jeglicher Beobachtung und Vorstellung widerspricht. Sie ist keine tragfähige Antwort auf die Herkunft des Lebens und die zahlreichen genialen Konzepte.

• Nach der Evolutionslehre gibt es definitionsgemäss weder einen Plan noch ein Ziel. Ein Blick in den Bereich der Lebewesen zeigt jedoch hochgradig zielorientierte Konzepte (z. B. ein Pottwal kann 3000 m tief tauchen, ohne an der Taucherkrankheit zu sterben; ein Buntspecht schlägt mit kräftigen Hieben gegen einen Baum, ohne eine Gehirnerschütterung zu bekommen).

• Die Evolutionslehre setzt voraus, dass alles Lebendige eine ausschliesslich materielle Basis besitzt. Zahlreiche Phänomene (z. B. Liebe, Freude, Trauer, Glück) sind aber rein nichtmaterieller Art und bleiben mit einem evolutiven Ansatz unerklärbar.

• Ein hoher Prozentsatz der Blütenpflanzen ist in dem lebensentscheidenden Geschehen der Bestäubung auf spezialisierte Insekten und Vögel angewiesen. Zwischen Tier und Pflanze bestehen hier so intime und mannigfaltige Wechselbeziehungen, die einer sehr präzisen Abstimmung bedürfen. Solche Korrelationen müssen, um das Leben zu gewährleisten, fertig sein und können sich nicht erst entwickeln.

• Von der vollen Funktion der Organe (z. B. Herz, Leber, Niere) hängt in den meisten Fällen das Leben ab. Sich erst entwickelnde oder halbfertige Organe sind wertlos, ausserdem kennt die Evolution keine Zielperspektive in Richtung eines später einmal funktionierenden Organs. Kehren wir zur Schöpfung und ihrer wissenschaftlichen Erforschung zurück. Die Wissenschaften liefern uns das Werkzeug, die Schöpfung besser zu verstehen und zu ergründen. Zum Verhältnis von Wissenschaft und Glaube formulierte Charles H. Spurgeon (1834–1892) schon im 19. Jahrhundert Richtungsweisendes: „Jeder Teil der Schöpfung hat mehr Belehrung in sich als der Menschengeist je ausschöpfen wird. Die Wissenschaft hat eine feste Grundlage und der Glaube desgleichen; vereinigen sie sich miteinander, so wird die Basis breiter, und Wissenschaft und Glaube bilden dann zwei Teile eines mächtigen, Gott zu Ehren errichteten Baues. Der eine sei der äussere, der andere der innere Vorhof. In dem einen mögen alle schauen und bewundern und anbeten; im andern mögen die, welche im kindlichen Verhältnis des Glaubens stehen, niederknieen und beten und lobpreisen. Das eine sei das Heiligtum, wo menschliche Gelehrsamkeit ihren köstlichen Weihrauch Gott als Opfer darbringt; das andere sei das von jenem durch den nun zerrissenen Vorhang getrennte Allerheiligste, wo wir die Liebe unserer versöhnten Herzen auf dem blutbesprengten Gnadenthron ausschütten und die Offenbarungen des lebendigen Gottes mit geöffnetem Ohr vernehmen.“

Schauen man die Werke der Schöpfung näher an, so stösst man überall auf eine geniale und konzeptionelle Gestaltung. Die Schlussfolgerung von den Werken der Schöpfung auf den Schöpfer ist in höchstem Masse zwingend. Die in den Werken der Schöpfung zum Ausdruck kommende Intelligenz und Weisheit ist geradezu überwältigend:

• Der mit Kammern gefüllte Nautilus und der Tintenfisch benutzen Schwimmtanks, mit denen sie ungeachtet der Tauchtiefe den notwendigen Auftrieb erhalten. Sie tun dies wirkungsvoller als unsere modernen U-Boote.

• Der Krake und der Kalmar sind Meister des Düsenantriebs.

• Wahrhafte Experten auf dem Gebiet der räumlichen Ortung (Sonar) sind Fledermaus und Delphin.

• Das Eisbärfell ist eine solarbetriebene Wärmepumpe und wirkt ausserdem als transparentes Isolationsmaterial. Das Fell hat die Fähigkeit, fast den gesamten Ultraviolettanteil des Sonnenlichts in Wärme umzuwandeln. Die Fellhaare sind so konstruiert, dass sie Licht aus jeder Richtung einfangen können.

• Verschiedene Reptilien und Seevögel haben ihre eingebaute „Entsalzungsanlage“, die ihnen das Trinken von Meerwasser erlaubt.

• Einige mikroskopisch kleine Bakterien haben eingebaute Elektromotoren, die sie vorwärts und rückwärts laufen lassen können. Ein Coli-Bakterium ist nur zwei Mikrometer (= 2 mm lang, wiegt nur zwei Billionstel Gramm und wird von mehreren Elektromotoren angetrieben, die mit bis zu 100 Umdrehungen pro Minute laufen.

• Des Schöpfers Grundprinzip in allen lebenden Systemen lautet: Keine Abfälle produzieren! Alles geschieht in Kreisläufen. Chemiker haben noch viel zu lernen, bis es ihnen gelingt, Kunststoffe zu erstellen, die z. B. so stabil wie Chitin sind und nach Gebrauch wieder in ihre harmlosen organischen Ausgangsprodukte zerfallen. Dieser Werkstoff ist so hart und fest, dass er einerseits ausreichende Festigkeit für die Grabschaufeln der Lidmückenlarve bietet und andererseits so leicht ist, dass sogar relativ grosse Käfer damit fliegen können. Trotz aller Bemühungen der Chemiker und Ingenieure bleibt Chitin mit der Kombination seiner günstigen Eigenschaften technisch unerreicht.

• Spinnen können hochfeine Fäden herstellen, die tragfähiger sind als Stahl, aber weitaus dehnbarer.

• Reifenhersteller interessieren sich dafür, wie Eisbären sich trotz ihres hohen Gewichtes auf sehr glattem Untergrund schnell und sicher bewegen oder warum Geckos an der Decke laufen können, ohne herunterzufallen. Für die Entwicklung neuartiger Reifen könnte die Rutschfestigkeit und Haftung ihrer Füsse als Vorbild dienen.

• Termiten bauen monumentale Wohnungen mit einem raffiniert ausgeklügelten Kühlsystem. Könnten wir ein Haus bauen, so gross wie das Matterhorn, das Platz bietet für alle Einwohner des Grossraums München? Dabei müsste das Innere des Berges dank integrierter Klimaanlage mit optimierter Sauerstoffversorgung und Kohlendioxidbeseitigung stets behaglich sein. So etwa bauen die afrikanischen Grosstermiten, die ihre rund zwei Millionen Bewohner umfassenden Völker in bis zu sieben Meter hohen Zementburgen unterbringen.

• Insekten, mikroskopisch kleine Pflanzen, Fische und Bäume verwenden ihr eigenes Frostschutzmittel. Schwämme, Pilze, Bakterien, Fische, Leuchtkäfer und andere Insekten geben kaltes, oft farbiges Licht ab. Bei der Umwandlung der Energieträger in Licht wird ein 100-prozentiger Wirkungsgrad erreicht.

• Viele Zugvögel verfügen über einen Autopiloten, der sie unabhängig von der Witterung und von Tag und Nacht treffsicher ans Ziel bringt. Der Goldregenpfeifer legt z. B. die 4500 km-Strecke von Alaska zu den Hawaii-Inseln ohne Zwischenlandung zurück. Er fliegt dreieinhalb Tage und hat eine so genaue Energiekalkulation, dass er bei seiner Ankunft noch 6,7 Gramm Fett in Reserve hat [G7, S. 105–111]. Ohne seinen präzise arbeitenden Autopiloten würde er nicht Kurs halten können, und das wäre der sichere Tod.

• Wasserkäfer und Spinnen benutzen Tauchausrüstungen und Taucherglocken.

Konzepte technisch umsetzen

Alle diese Konstruktionen setzen eine Intelligenz voraus, die der des Menschen weit überlegen ist. Vergleicht man menschliche Erfindungen mit den Konzeptionen des Schöpfers, so kann man folgendes formulieren:

a) Menschliche Konzepte: Mögen menschliche Erfindungen noch so geistreich sein, so ist es anderen doch immer möglich, die dahinter stehenden Gedanken zu verstehen. So wurde z. B. die im Zweiten Weltkrieg von den Deutschen eingesetzte Chiffriermaschine „Enigma“ (engl. Rätsel) nach etlichem Aufwand restlos verstanden, als sie in die Hände der Engländer fiel.

b) Göttliche Konzepte: Die genialen Gedanken des Schöpfers, insbesondere in den Lebewesen, sind in den meisten Fällen nur ansatzweise verstanden. Ein Nachbau in der vorliegenden Form ist im Allgemeinen gar nicht möglich. Für technische Lösungen findet man jedoch Anregungen ohne Zahl:

Im Rahmen einer eigenen Wissenschaftsdisziplin, der Bionik, versucht man, die in den biologischen Systemen enthaltenen Konstruktionen, Verfahren und Prinzipien für technische Nutzanwendungen umzusetzen. Die Spiegeloptik im Krebsauge wird zum Vorbild für Röntgenteleskope und -kollimatoren. Bauformen der Lebewesen liefern Konzepte für den Bau von kuppelförmigen Knoten-Stab-Tragwerken. Die Faltverpackungen etwa bei Blüten- und Blattknospen, auch beim sich entwickelnden und entfaltenden Insektenflügel, Waben von Bienen, Tier- und Pflanzenzellen und Samen von Samenanlagen bei Früchten und Fruchtständen geben mannigfache Anregungen für die Verpackungsindustrie.

Die Schöpfung lehrt eine unendliche Intelligenz des Schöpfers

Am Anfang einer jeden Informationsübertragungskette steht ein intelligenter Urheber. Wendet man diesen Satz konsequent auf die biologische Information an, dann ist auch hierfür ein intelligenter Urheber erforderlich. Schaut man sich die Erfindungen genauer an, so kommt man aus dem Staunen nicht heraus.

In den DNS-Molekülen finden wir die allerhöchste uns bekannte Informationsdichte. Führen man sich vor Augen, in welch unnachahmlicher Weise z. B. der Prozess der Embryonalentwicklung des Menschen abläuft, dann bekommt man einen Eindruck von der genialen Konzeption dieses informationsgesteuerten Ablaufs. Darum heisst es auch treffend in Prediger 11,5: „Gleichwie du nicht weisst den Weg des Windes und wie die Gebeine im Mutterleibe bereitet werden, also kannst du auch Gottes Werk nicht wissen, das er überall tut.“ Wenn wir diesen Vorgang nicht verstehen können, dann muss die Intelligenz Gottes auf jeden Fall weit höher sein als die unsere.

Eine raffinierte Frage

Nach einem Vortrag fragte mich eine Studentin: „Wer aber hat Gott informiert, wenn jede Information wiederum von einem Sender kommt?“ Mir wurde klar, diese Frage war gut durchdacht. Stellen wir uns einmal vor, Gott wäre zwar wesentlich intelligenter als wir, aber auch nur begrenzt. Dann brauchte er einen Informationsgeber (1), also einen Übergott, der mehr wüsste als er. Wenn (1) zwar mehr weiss als Gott, aber auch begrenzt wäre, dann brauchte auch dieser wiederum einen Informationsgeber (2) – einen Überübergott. So liesse sich diese Kette beliebig fortsetzen, und man benötigte bei dieser Denkweise unendlich viele Götter. Die Wirklichkeit ist aber anders: Es gibt nur einen Gott (Jes. 44,6) und darum muss er konsequenterweise unendlich sein.

Der australische Buchautor Ken Ham hat das in seiner gelungenen Schrift „Is There Really a God?“ treffend auf den Punkt gebracht: „God is infinite! He also knows all things, being infinitely intelligent.“ Die englische Formulierung mit dem uns aus der Mathematik geläufigen Begriff „infinite“ (wörtlich: „Gott ist unendlich“) ist sehr viel präziser, aber im Deutschen für Gott leider nicht üblich. So übersetzen wir hier: „Gott ist allmächtig, allwissend und grenzenlos intelligent.“ Die rhetorische Frage in Jesaja 40,13: „Wer unterrichtet den Geist des Herrn, und welcher Ratgeber unterweist ihn?“ ist nur mit niemand zu beantworten

Gott ist unendlich und das bedeutet: (1) Gott ist unendlich intelligent, und darum ist niemand über ihm. Für ihn gibt es keine Frage, die er mit „das weiss ich nicht“ beantworten müsste. Daraus folgen für Raum und Zeit zwei weitere bedeutende Schlussfolgerungen:(2) Gott ist allumfassend; d. h. es gibt keinen Raum, in dem er nicht gegenwärtig wäre. Er ist also überräumlich. Wäre er irgendwo nicht, dann wäre aus seiner Kenntnis etwas herausgenommen, und das kann wegen (1) nicht sein. Er durchdringt und erfüllt alles, das gesamte Universum und auch jeden einzelnen Menschen. Darum lehrt die Bibel die räumliche Unbegrenztheit Gottes: „Denn in ihm leben, weben und sind wir“ (Apg. 17,28) oder: „Führe ich gen Himmel, so bist du da. Bettete ich mir in der Hölle, siehe, so bist du auch da. Nähme ich Flügel der Morgenröte und bliebe am äussersten Meer, so würde mich doch deine Hand daselbst führen und deine Rechte mich halten“ (Ps. 139,8–10). So wie es bei Schneeflocken oder Eichenblättern keine Wiederholung gibt, gilt das auch für sämtliche anderen Strukturen auf unserer Erde und im ganzen Universum. Gott muss somit den momentanen Zustand aller Ereignisse und Strukturen im Universum – ob im Innern der Sonne oder in irgendeinem der 100 Milliarden Sterne des Andromedanebels oder sonstwo in irgendeiner der Billionen Galaxien genau kennen. Er weiss um jedes Sandkorn in der Sahara oder am Strand der Nordsee, auch dort gibt es keine Wiederholung, und er kennt alle persönlichen Daten eines jeden Menschen: Nicht nur Schuhgrösse, Augenfarbe, Anzahl der Haare oder Anzahl der Zellen und was gerade in jeder einzelnen Zelle vor sich geht oder die unterschiedlichen nicht wiederholbaren Strukturen der Fingerabdrücke; mehr noch: Er ist vertraut mit jedem jemals von uns gedachten Gedanken und jeder von uns begangenen Tat.

(3) Gott ist ewig. Zur Kenntnis Gottes gehören nicht nur alle Dinge der Gegenwart und der Vergangenheit – auch alle Zukunft ist ihm nicht verborgen. Wäre Gott zeitlich begrenzt, dann wäre das ebenfalls ein Widerspruch zu (1). So haben wir durch Schlussfolgerung (ohne Bibel!) herausgefunden, warum in Römer 1,21 steht, dass wir aus den Werken der Schöpfung auf die ewige Kraft Gottes schliessen können. Diese Tatsache bezeugt das geschriebene Wort immer wieder, z. B. in Psalm 90,2: „... bist du, Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit.“ Aufgrund der Aussagen (1) und (2) kann Gott zukünftige Ereignisse prophetisch vorhersagen. Die Bibel ist darum das einzige Buch mit präzise erfüllten Prophetien.

Die in der Bibel bezeugten Eigenschaften Gottes (1), (2) und (3) können auch aus den Werken der Schöpfung durch Schlussfolgerung gefunden werden.

In diesem Zusammenhang soll noch auf einen wichtigen Tatbestand aufmerksam gemacht werden, der nur aus der Bibel zu entnehmen ist. In Kolosser 2,3 heisst es von Jesus: „In ihm liegen verborgen alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis.“ Und in Johannes 10,30 bezeugt Jesus: „Ich und der Vater sind eins.“ Somit gelten alle oben genannten Eigenschaften Gottes gleichermassen auch von Jesus. Er ist ebenfalls unendlich intelligent, überräumlich und ewig.

Die Schöpfung lehrt, dass der Schöpfer die Schönheit liebt

Wer mit offenen Augen durch diese Welt geht, wird immer wieder fasziniert sein von der Vielfalt an wunderbaren Formen und Farben, die uns sowohl im Bereich der Flora als auch der Fauna begegnet. Diese Schönheit fällt uns auf z. B. an:

– den bunten Ornamenten auf manchen Schmetterlingsflügeln

– den unterschiedlichsten Farbkompositionen vieler Blüten

– dem schillernden Federkleid verschiedener Vogelarten

– der Einmaligkeit der Struktur jeder einzelnen Schneeflocke

Da die Evolutionslehre weltanschaulicher Natur ist, ist sie gezwungen, für alle Phänomene dieser Welt eine Erklärung aus ihrer Sicht abzugeben. So steht sie auch vor dem Problem, Herkunft und Wesen der Schönheit einordnen zu müssen.

Bereits Darwin hat sich mit der Schönheit der Pfauenfeder „herumgeschlagen“. „Die Männchen“ – so schreibt er in seinem Buch „Die geschlechtliche Zuchtwahl“ – „haben ihre jetzige Gestalt nicht erworben, um besser für den Kampf ums Dasein gerüstet zu sein, sondern um einen Vorzug vor anderen Männchen zu haben.“ Dieser Vorteil, so meint er, bestände darin, dass Hennen in ihrer Gunst schönere Hähne anderen vorziehen würden: „Ebenso wie der Mensch entsprechend seinem augenblicklichen Geschmack dem männlichen Geflügel Schönheit anzüchtet, ... ebenso scheinen die weiblichen Vögel im Naturzustande durch eine fortgesetzte Bevorzugung der anziehenden Männchen deren Schönheit und andere Reize erhöht zu haben.“

Joachim Illies (1925–1982), der bei einem theistischen Evolutionsansatz stehen geblieben ist, hat die obige Erklärung folgendermassen kommentiert und zeigt damit den unlogischen und unrealistischen Ansatz von Darwin und seiner Theorie:

„Die schönheitstrunkenen Ur-Pfauenhennen, deren Männchen noch ein unscheinbares Gefieder hatten, verweigerten so lange ihre Gunst, bis diese – oder vielmehr der Zufall, der dies alles bewirkte – sich etwas einfallen liessen, was sie geneigt machte. Und so – durch Verwerfung des Unschönen und Bevorzugung des jeweils Schönsten – trieben die Pfauenhennen ihre Männer beharrlich zu immer weiteren Leistungen an Schönheit und Farbe, formten die blaugoldenen Augenflecken in den Spitzen der grün-irisierenden Schwanzfedern, sammelten das satte Gold auf dem Rücken und das tiefe Blau auf der Hahnenbrust sowie das kokette Krönchen auf dem Scheitel der Männer. Und die Hähne liessen sich willig auf dieses Spiel ein und formten gemäss dem weiblichen Geschmack alle die Merkmale aus, die ihnen selbst im Alltag nur hinderlich, bei der Flucht vor Feinden sogar tödlich gefährlich sind.“

Angesichts der Pfauenfeder, die hier beispielhaft für millionenfache unterschiedliche Konzepte der Schönheit in der Schöpfung steht, haben die Menschen seit Jahrtausenden ihrem Staunen unterschiedliche Namen gegeben. Sie alle sind mehr ein Stammeln als eine wirkliche Erklärung. Der bekannte Schweizer Biologe Adolf Portmann (1897–1982) nannte die Schönheit einen Ausdruck der Selbstdarstellung des Lebendigen. Auch diese Erklärung trifft nicht den Kern des Phänomens. Was kein Mensch tun, nachempfinden und erklären kann, das tat vielmehr der Schöpfer in seiner Liebe zur Schönheit. Gott ist der Urheber aller Schönheit, und das will uns seine Schöpfung immer wieder neu lehren. Jesus sagt in der Bergpredigt in Matthäus 6,28–29:

„Schauet die Lilien auf dem Felde, wie sie wachsen: sie arbeiten nicht, auch spinnen sie nicht. Ich sage euch, dass auch Salomo in aller seiner Herrlichkeit nicht bekleidet gewesen ist wie derselben eine.“

Woher kommt das Leben?

Die Fragen um die Herkunft des Lebens gehören zu den faszinierendsten Problemstellungen überhaupt. Obwohl Physiker, Astronomen, Biologen und Vertreter anderer Wissenschaften uns verschiedene modellhafte Antworten anbieten, kann uns niemand verbindlich sagen, woher die Welt und alles Leben kommt. – Wir wollen es aber wissen! Wie gelangen wir nun zu der richtigen Antwort? In zwei Schritten ist dies möglich:

Der erste Schritt: Es genügt, einige der genial konzipierten Werke der Schöpfung anzuschauen (z. B. Komplexität des menschlichen Gehirns, Funktionsweise des Herzens, die konzeptionelle Gestaltung der vielen Parameter unserer Erde als Voraussetzung für das Leben) und daraus die Schlussfolgerung zu ziehen: Es muss einen weisen Schöpfer geben! Dies bestätigt uns auch die Bibel in Römer 1,18–23.

Der zweite Schritt: Die Antwort auf die Frage, wer der Schöpfer ist, können wir nicht aus den Werken der Schöpfung entnehmen. Dazu brauchen wir sein Wort an uns, und das ist die Bibel! Gleich auf der ersten Seite steht geschrieben: Am Anfang schuf Gott (hebr. Elohim)! Das hebräische Wort Elohim ist grammatikalisch gesehen eine Pluralform (Mehrzal) und deutet daraufhin, dass hier nicht nur einer geschaffen hat, sondern offenbar Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist. Im Vers 26 des 1. Kapitels kommt dies abermals deutlich zum Ausdruck: „Dann sagte Gott: Jetzt wollen wir den Menschen machen, unser Ebenbild, das uns ähnlich ist“ („Hoffnung für alle“).

Die tiefste und deutlichste Offenbarung über die Person des Schöpfers finden wir erst im Neuen Testament:

„Im Anfang war das Wort [griech. der Logos], und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. Dasselbe war im Anfang bei Gott. Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist“ (Joh. 1,1–3).

„Alle Dinge“ meint allumfassend sämtliche Werke der Schöpfung vom Mikro- bis zum Makrokosmos. Nicht das geringste Detail ist hier ausgenommen. Aber was oder wer ist das Wort? Es ist an dieser Stelle noch verschlüsselt. In keinem Forschungslaboratorium der Welt wäre dieser Schlüssel auffindbar. Glücklicherweise liefert uns dasselbe Kapitel des Johannesevangeliums dieses unbedingt notwendige Werkzeug: „Er war in der Welt, und die Welt ist durch ihn gemacht“ (Joh. 1,10).

Über diese Welt gingen bereits Millionen von Menschen. Wer aber ist der eine Mensch, der gleichzeitig der Schöpfer ist? Bis zu dieser Stelle ist immer noch nicht ganz klar, wer dies ist. Jedenfalls war er nach der obigen Aussage einmal ganz persönlich auf dieser Erde. Zur endgültigen Decodierung benötigen wir einen weiteren Schlüssel; diesen finden wir in Vers 14. Nun erst gelangen wir zu der vollständigen Erkenntnis, welche Person damit gemeint ist:

„Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.“

Dieser „Logos“ aus Vers 1 ist also eindeutig Jesus Christus! Gott, der Vater, schuf durch seinen Sohn. In Kolosser 1,16–17 wird die Schöpfungstätigkeit Jesu noch weiter gefasst, indem auch die für uns noch unsichtbare Welt ihm seine Herkunft verdankt:

„Denn in ihm [= Jesus Christus] ist alles geschaffen, was im Himmel und auf Erden ist, das Sichtbare und das Unsichtbare, es seien Throne oder Herrschaften oder Reiche oder Gewalten; es ist alles durch ihn und zu ihm geschaffen. Und er ist vor allem, und es besteht alles in ihm.“

Datum: 15.04.2002
Autor: Werner Gitt
Quelle: factum Magazin

Verwandte News
Werbung
Werbung
Livenet Service