Die nächste Salami-Scheibe?

New York: Klage gegen Inzest-Verbot

Eine anonyme Person hat in New York Klage gegen das Inzest-Verbot des Staates erhoben. Sie will ihr erwachsenes Kind heiraten. Das Elternteil argumentiert, dass das Verbot, das eigene Kind zu heiraten, seine «Menschlichkeit reduziert».
Zwei Menschen, die Hände halten

Wie die New York Post berichtet, wurde die Klage anonym erhoben, weil der Kläger eine Handlung vornehmen will, die von grossen Teilen der Gesellschaft «moralisch, sozial und biologisch abgelehnt wird». Das Geschlecht des Klägers und des Kindes wurden ebenfalls nicht bekanntgegeben.

«Ehe in ihrer höchsten Form»

Das Gesetz des Staates New York bestraft Inzest mit Gefängnis von bis zu vier Jahren. Inzestuöse Ehen werden als ungültig bezeichnet, und die Partner müssen ebenfalls mit Gefängnisstrafen rechnen.

Die Klage fordert einen Richter auf, diese Inzestgesetze als nicht verfassungsmässig und als «Zwang» zu entkräften – im vollen Wissen, dass keine Fortpflanzung möglich ist. Das Argument des Klägers: «Eltern-und-Kind-Paare, die sich nicht annähernd real fortpflanzen können, können den transzendenten Zweck der Ehe anstreben und sie in ihrer höchsten Bedeutung erfüllen.»

Erlaubt, wenn «einvernehmlich»?

Beobachter erinnern an einen Fall aus dem Jahre 2010, wo Professor David Epstein von der Columbia Universität wegen einer dreijährigen einvernehmlichen Beziehung zu seiner erwachsenen Tochter verurteilt wurde. Sein Anwalt hatte damals argumentiert: «Wenn Homosexuelle in ihrem Privatleben tun dürfen, was sie wollen, wo ist hier der Unterschied? Wir müssen erklären, warum bestimmtes Verhalten toleriert wird und anderes nicht.»

Der messianische Theologe Michael Brown kommentiert: «Unter der gegenwärtigen gesellschaftlichen Logik 'Hauptsache Liebe' können wir ein Verhalten, das 'einvernehmlich' ist, nicht verurteilen. Wer sind wir, dass wir Leuten vorschreiben, wen sie lieben dürfen und wen nicht? Wurde uns nicht immer gesagt, dass Liebe gewinnt? Dass wir das Recht haben, den oder die zu heiraten, die wir lieben? Warum ausgerechnet bei Inzest eine Grenze ziehen?»

Eins der letzten Tabus

Er fährt fort: «Wir sind hier auf einer sehr realen abschüssigen Bahn. Natürlich ist das Argument gegen Liebesbeziehungen unter Familienmitgliedern das, dass es die Tür für weiteren Missbrauch öffnet. Die moralische, legale und gesellschaftliche Mauer gegen Inzest-Beziehungen bewahrt vor solchen missbräuchlichen Beziehungen. Sie sind tabu, ausser Diskussion und verboten. Nimm diese Mauer weg, und alles ist möglich. Darum gibt es bis heute nur wenig Widerstand gegen den Inzest.» Der christliche Radiokommentator Bryan Fischer formuliert es deutlich: «Wenn die Barriere gegen die heidnische Sünde des Inzests einmal niedergerissen ist, bleibt als letztes Tabu nur noch die heidnische Sünde der Pädophilie übrig. Wir kommen dem Boden des Abgrunds sehr nahe.»

Fachleute geben der Klage in New York allerdings wenig Chancen. Eheanwalt Eric Wrubel aus Manhattan hielt fest, dass das «Paar» noch keinen Antrag auf Ehe gestellt habe und legale Anstrengungen darum verfrüht seien.

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Datum: 22.04.2021
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet / The Christian Post

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