Neue Forschungsergebnisse

Nach Mohammed ist der IS kein islamischer Staat

Der «Islamische Staat» verletzt die Weisungen Mohammeds massiv, wenn er Christen verfolgt und ausrottet und religiöse Stätten zerstört. Das zeigt eine neue Studie von – z.T. bisher nicht übersetzten – Schriften des islamischen Propheten und Religionsgründers.
ISIS-Kämpfer
Dr. Craig Considine

Im Gegensatz zu der brutalen Behandlung, die Christen unter dem Terror-Regime des ISIS erdulden müssen, beschrieb Mohammed seinen idealen islamischen Staat als eine Gemeinschaft mit religiösem Pluralismus und zivilen Rechten für alle, in dem Christen und ihr Recht auf Gottesdienste geschützt werden.

Dr. Craig Considine, Soziologe und Professor an der Rice University (Houston, Texas), hat jetzt neue Forschungsergebnisse über den Umgang Mohammeds mit Christen veröffentlicht. Darunter sind neu übersetzte Verträge, die von Mohammed zwischen 622 und 632 n.Chr. mit verschiedenen christlichen Gruppen abgeschlossen wurden, unter anderem mit den Mönchen auf dem Berg Sinai, den Christen von Najran, von Persien und den Christen der Welt generell.

Diese Verträge zeigen den Willen Mohammeds, im Aufbau seiner «ummah» (arabischen Gesellschaft) mit – und nicht gegen – die Christen in der Region zu arbeiten.

Religiöse Freiheit

«Der Prophet Mohammed machte deutlich, dass die Religionsfreiheit ein inhärentes Recht für Christen ist, die in einer islamischen Nation wohnen», erklärt Considine. Diese Überzeugung kommt nicht nur aus politischem Kalkül, sondern aus seiner «Überzeugung, dass Christen in Übereinstimmung mit ihrem eigenen Willen die Freiheit haben sollen, ihren eigenen Glauben zu praktizieren.»

Im Vertrag mit den Christen in Persien war Mohammed besonders deutlich: «Wenn sie mich ehren und respektieren, sollen Muslime für diese Leute sorgen als solche, die unter unserem Schutz sind; und wenn immer sie (die Christen) Not oder Schwierigkeiten erleben, sollen die Muslime sich verpflichtet fühlen, ihnen zu helfen und für sie zu sorgen, denn sie sind ein Volk, meiner Nation untertan, und wer meinem Wort gehorcht, soll ihnen helfen.»

Mohammed machte es klar, dass kein Christ gezwungen werden sollte, den Islam anzunehmen oder abzulehnen. Die Pflicht, für Christen zu sorgen, schloss ein, dass er ihren religiösen Führern zivile Rechte zusicherte. «Es ist der Bund von Allah, dass ich ihr Land und ihre Klöster schütze mit meiner Macht, meinen Pferden, meinen Männern, meiner Kraft und meinen islamischen Nachfolgern in jeder Region, nah und fern, und dass ich auch ihre Geschäfte beschütze», schrieb er im «Vertrag mit den Christen der Welt» «Ich garantiere ihnen Sicherheit, ihren Kirchen, ihren Geschäften, ihren Gottesdiensthäusern, den Wohnorten ihrer Mönche, ihren Pilgerstätten, wo immer sie auch sind.»

Neue Entdeckungen

Diese Dokumente sind in z.T. abgelegenen Klöstern an verschiedenen Orten der Welt gefunden worden; zum Teil wurden sie seit Jahrhunderten nicht mehr gedruckt, und einige wurden bisher noch nie aus ihrer Originalsprache übersetzt. «Forscher und Gläubige nehmen sie heute genauer unter die Lupe – nicht zuletzt wegen der verbreiteten Gewalt gegen Christen im Irak und in Syrien», erklärt Prof. Considine. Nach diesen Entdeckungen ist der «IS» alles andere als ein «islamischer Staat». Vielmehr ist er so ziemlich das Gegenteil von dem, was Mohammed als eine moslemische Nation vor Augen hatte. «Diese Aussagen sind eine Art Medizin, die die Krankheiten des islamischen Extremismus auf der einen und der Islamophobie auf der anderen Seite heilen können», erklärt Considine.

Dr. Craig Considine ist katholischer Amerikaner irischer und italienischer Herkunft. Er ist Soziologe und forscht hauptsächlich auf den Gebieten interreligiöser Dialog, christlich-islamische Beziehungen, Rasse und Ethnizität. Sein Blog: Dr. Craig Considine

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Datum: 18.03.2016
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet / Christian Today

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