Mapuche-Terror seit 2016

Chile: Radikale zerstören evangelisches Zentrum

Vermummte Angreifer zwangen die chilenischen Christen, die Häuser zu verlassen. Dann setzten sie das ganze Zentrum in Brand. Ein weiterer Anschlag radikaler Mapuches in Chile.
Das Gemeindezentrum wurde von Linksradikalen niedergebrannt.
Das evangelische Zentrum in Flammen

Es geschah im Süden der chilenischen Provinz Arauco in der Nacht vom 7. auf den 8. Juli. Eine Gruppe von etwa zehn Männern in Kapuzenpullis drangen in das Schulungszentrum einer christlichen Gemeinde ein und zwangen alle Anwesenden teilweise mit Gewalt, die Gebäude zu verlassen. Dann setzten sie das Zentrum in Brand, das völlig zerstört wurde. Zwei der Opfer wurden leicht verletzt.

Die Region Arauco liegt im Süden Chiles, der Chilenischen Schweiz, etwa 600 Kilometer südlich von Santiago de Chile. Die Hauptstadt der Provinz ist Temuco.

Terrorkampagne seit 2016 – die Hintergründe

Im Jahr 2016 hatten kleinere Gruppen von Mapuche-Aktivisten begonnen, evangelische und katholische Kirchen in der Region in Brand zu setzen. Worum geht es? Bei den Terroristen verbinden sich Elemente der traditionellen Mapuche-Religion mit sozialistischen und anarchistischen Motiven.

Die Mapuche-Religion ist ein Naturmythos, der die Schöpfung der Welt durch die grossen Götter der Natur erklärt. Die Natur ist den Mapuches heilig, und Land kann nicht verkauft werden. Sie bekämpfen einerseits den Verkauf von Millionen von Hektaren von reichem Land durch den Staat und die Privatwirtschaft und sehen darin den Grund für ihre Armut.

Auf der anderen Seite ist die Region Arauca dank intensiver Evangelisation durch Evangelikale in den letzten Jahren zur «christlichsten» Region Chiles geworden. Weil Christen die mythischen und magischen Praktiken der Mapuches nicht mehr mitmachen, werden sie als Abtrünnige und Verräter des traditionellen Glaubens betrachtet.

Dazu kommt, dass viele junge Mapuches durch die chilenische Linke an der Universität mit sozialistischen und anarchistischen Ideologien in Berührung gekommen sind. Für sie wurde «Religion zum Opium des Mapuche-Volkes» und sie versuchen, Widerstand gegen das Christentum durch Verbrennung von Kirchen zu leisten. Ihrer Meinung nach kämpfen die Christen nicht mehr für ihre sozialen Rechte, sondern sind in einer «religiösen Blase» gefangen.

Christen stehen zusammen

Christen der Region zeigen demgegenüber nach Aussagen von Beobachtern eine beeindruckende Solidarität. «Sie treffen sich in ihren zerstörten Kirchen zum Gebet und ermutigen einander, ihre Gotteshäuser so bald wie möglich wieder aufzubauen», schreibt etwa die chilenische Journalistin Miriam A. Espinoza. «Viele organisieren in der 9. Region unseres Landes Anlässe und multi-denominationelle Treffen auf den Strassen. So protestieren sie gegen die Zerstörung von Kirchen und gegen die Drohung 'Alle Kirchen werden brennen'.» 

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Datum: 16.07.2018
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet / Evangelical Focus

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