Kolumne

Neue Sprache

Eine Begegnung mit Gott verändert das Leben.

Gerade eben habe ich fasziniert von diesem dreizehnjährigen Mädchen aus der südkroatischen Stadt Knin gelesen. Als in Kroatien wohnhafte Kroatin spricht sie natürlich fliessend kroatisch, hatte aber begonnen, Deutsch zu lernen. Ihre dürftigen Fremdsprachenkenntnisse festigte sie mithilfe von deutschen TV-Sendungen und einem Deutschbuch. Da geschah etwas völlig Merkwürdiges: Als das Mädchen aus einem 24 Stunden andauernden Koma erwachte, konnte sie nicht mehr Kroatisch reden. Einfach weg, verlernt. Dafür plapperte sie zum Erstaunen aller Anwesenden - und sicher auch sich selber - in perfektem Deutsch drauflos, was sie vorher nur in Bruchstücken beherrscht hatte. Wen das mit dem Sprache lernen nur immer so schnell gehen würde. Für mich als eher mathematisch ausgerichtete Person gleich doppelt wünschenswert.

Man könnte jetzt Mutmassungen darüber anstellen, wie und warum das geschehen ist. Damit beschäftigen sich aber bereits Ärzte und Psychologen. Und Theologen. Ich will auch gar nicht zu weit auf die Äste hinauswagen und von Wundern sprechen, schliesslich weiss ich nichts davon, wie lange der Zustand währte und ob er vielleicht immer noch andauert. Was mich jedoch in dem Zusammenhang völlig fasziniert, ist dieser radikale Change, den die Frau unerwartet erlebt hat. Auch mit schwachen Bibelkenntnissen kommt einem da Saulus in den Sinn, der eine Gottesbegegnung der unvergleichlichen Art hatte und nachher wie verwandelt war. Vom Christenhasser und Verfolger, der diese «Sektierer» einkerkerte und mordete, wurde er zu einem Prediger desjenigen, den er so erbittert verfolgt hatte. Einen radikalereren Wechsel kann man sich kaum ausmalen.

Das ist es, was Gott immer macht, wenn er von jemandem die Erlaubnis bekommt, in seinem Leben zu wirken. Er nimmt Platz ein im Herz, nimmt Platz ein im Leben. Oftmals sind die Veränderungen nicht gleich ersichtlich. Aber immer sind sie radikal. Denn Gott durchdringt mit seiner Liebe bis in die dunkelsten Winkel des Herzens vor. Und des Denkens. Die eigene Weltanschauung wird durchdrungen von Gottes Sichtweise. Das eigene Menschenbild wird überdeckt mit dem Menschenbild, das Gott hat. Sicher verlernt man nicht einfach schlagartig die Muttersprache ... aber man versteht Wahrheiten in der Bibel, Gottes Wort, die man vorher vielleicht nicht verstanden hat. Eine Begegnung mit Gott ist immer radikal ... nicht unbedingt in der Art, aber in der Auswirkung.

Ich wünsche jedem von Herzen sowas wie eine 24-Stunden-Begegnung mit Gott, die sein Leben radikal prägt. Christus hat uns nicht einfach nur dazu aufgefordert, ein bisschen an ihn zu glauben. Er hat dich und mich in eine Nachfolge berufen. Wer auf diese Aufforderung eingeht, bei dem verändert sich das Leben immer.

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Datum: 18.05.2010
Autor: Andreas Boppart
Quelle: Jesus.ch

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