Schreibfrust

Ich hab gerade Schreibfrust. Wenn man sich in einer schwachen Minute - wie ich gerade jetzt mitten drin stecke - überlegt, wieviele Texte man schon à wie viele Zeichen für wieviele Seiten und Zeitschriften geschrieben hat...
Frustriert

Und wieviele Zeitschriften und Internetseiten täglich neue Berichte produzieren... Und wie wenig sich bei den Lesern tatsächlich eigentlich verändert... dann ist die Folge absehbar: Frust. Was will ich denn überhaupt noch schreiben, das inspiriert? Ich bin ja selber überhaupt nicht inspiriert. Ich bin höchstens überdosiert von all den abertausenden von Zeilen, die mich täglich versuchen, für sich zu gewinnen.

Keine Lust

Ich habe deshalb einfach gerade mal keine Lust, dich zu unterhalten. Dich aufzubauen. Dich mit einem gewinnenden verbalen Lächeln zu manipulieren, so dass du anschliessend denkst, mein Text wäre gar nicht mal so schlecht gewesen. Mein Text ist schlecht. Zugegeben, vielleicht ist das etwas hart. Ich korrigiere: Mein Text ist etwa ebenso gefrustet wie ich. Kein Wunder, wenn man versucht, authentische Texte zu schreiben. Eigentlich ist es ein hervorragender Text, wenn darin eine geballte Ladung an Unzufriedenheit und Denkmüdigkeit steckt.

Der Frustsong

David hat seinen Frust in den Psalmen herausgeschrien. Soll ich vielleicht auch einen Frustsong komponieren? «Warum bist du so weit weg, Gott?! Warum verbirgst du dich vor mir?! Warum hast du mich verlassen, warum hilfst du mir nicht, wenn ich schreie?» Das müsste irgendwie in die Strophe rein und dann im Refrain würde ich rausschmettern: «Wach auf Gott, warum schläfst du!?» Zugegeben. Das ist geklaut. Wurde alles schon mal geschrieben. Von David, dem König der Frustrierten und Mutlosen, in seinen Psalmen in der Bibel.

Erstaunlich ist bei ihm einfach, dass seine Lieder immer und immer wieder zwar frustriert beginnen, aber am Ende doch immer zu einem Punkt kommen: Da ist ein gewaltiger Gott, den es anzubeten gilt. Negativ gestartet. Positiv geendet. Und wenn das mal nicht inspirierend ist?! Wenn wir mitten im Frust drin stecken, dann hilft es, den mal so tüchtig nicht an Gott, sondern bei Gott raus zu lassen. Und mit dieser Eigenerkenntnis hat sogar bei diesem Text noch irgendwas Positives resultiert. Ganz nach dem Vorbild von Davids Psalmen.

Link zum Thema: Mehr über Gott erfahren

Datum: 24.10.2009
Autor: Andreas Boppart
Quelle: Jesus.ch

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