Schwere Gefühle

MTV-Star Clay Adler nahm sich das Leben

Clay Adler war mit Freunden in die Wüste gefahren, um Waffen zu testen. Dann nahm sich der MTV-Star vor deren Augen das Leben. Alkohol oder Drogen waren offenbar nicht im Spiel, aber Adler hatte früher mit Depressionen zu kämpfen. Von schweren Gefühlen sind viele betroffen. Doch es gibt einen Ausweg.
Clay Adler
Samuel Pfeifer

Clay Adler wurde nur 27 Jahre alt. Wie vor kurzem bekannt wurde, fuhr er mit Freunden in die Wüste, um Waffen zu testen. Dann hielt sich der Star aus der MTV-Reihe «Newport Harbour: The Real Orange County» die Waffe an den Kopf und drückte ab. Seine Freunde versuchten ihn zu retten, doch tags darauf starb er im Spital.

Schon früher hatte Adler mit Depressionen zu kämpfen. Doch laut seinem Vater gab es keine Vorwarnung und keine Anzeichen, die darauf hindeuteten, dass sich Clay etwas antun könnte.

Depressionen - in Hollywood kein seltenes Thema

Clay Adler ist bei weitem nicht der einzige in Hollywood, der mit schweren Lasten zu kämpfen hatte. Jada Pinkett Smith, bekannt durch «21 Jump Street» oder die Animations-Reihe «Madagaskar» kämpfte ebenfalls mit Depressionen. Oder am 11. August 2014 nahm sich Schauspieler Robin Williams das Leben.

Oscar-Preisträgerin Catherine Zeta-Jones (43) liess sich wegen manischer Depression in einer Klink behandeln. Ein mutiger Schritt, denn nicht selten tut sich der Mensch schwer mit dem Gedanken, dass er Hilfe braucht. Die Ehefrau von Michael Douglas ist diesen Schritt gegangen.

Vor einiger Zeit hatte sich die Schauspielerin Silvia Seidel wegen Depressionen das Leben genommen. Gleich wie 1992 Seidels Mutter, als Silvia 22-Jährig war. Seidel damals: «Sie litt unter einer Krankheit, die schlimmer als Aids und Krebs zusammen ist: Depression.»

Auslöser von Depressionen nur schwer auszumachen

In der Schweiz erkrankt eine von fünf Personen in ihrem Leben einmal an einer Depression. Was genau die jeweilige Depression auslöst, lässt sich nicht immer eindeutig bestimmen. Dies dokumentiert Samuel Pfeifer, Chefarzt der Klinik Sonnhalde, in einem Livenet-Dossier zum Thema Depression. Äussere und innere Faktoren würden einander beeinflussen und zu diesem Krankheitsbild führen. Was genau bei wem «durchschlägt», lasse sich auch nicht vorhersagen. Pfeifer: «Der eine verfällt beim Tod eines lieben Angehörigen in eine Depression, ein anderer bleibt unter denselben Umständen davon verschont und bewältigt den Verlust.»

Atem für die Seele

Eine Depression kann jeden treffen. Die allermeisten Depressionen heilen aber wieder ab, weiss Samuel Pfeiffer. Beim Behandeln sei es wichtig, zwischen leichteren und schweren Depressionen zu unterscheiden. «Während bei leichteren Depressionen auf Medikamente verzichtet werden kann, sollte bei schwereren Formen immer ein Arzt konsultiert werden.»
Ein Lichtblick für die Seele kann hier auch der Ruf nach Gott sein. Das Innere sehnt sich nach Sein, nicht nach Nicht-Sein. Das Annähern, das In-Kontakt-Treten mit dem Schöpfer, kann eine Brise Morgenluft einströmen und die Seele atmen lassen.

Zum Thema:

Datum: 23.04.2017
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

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